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Determinanten und Konsequenzen von Nonresponse in egozentrierten Netzwerkstudien

Ein Hauptziel egozentrierter Netzwerkstudien besteht in der Erfassung der Einbettung von Akteuren in bestimmte Bezugsgruppen und der Analyse der hiervon ausgehenden Einflüsse. Die Realisierung dieses Ziels macht eine möglichst vollständige Erfassung der für diese Einflüsse bedeutsamen Merkmale der Bezugspersonen (Alteri) im sozialen Kontext der Zielpersonen (Ego) notwendig. Die Grundlage hierfür sind entweder die (Proxy-)Angaben von Ego über Alteri oder die Angaben der Bezugspersonen selbst. Inwieweit die Charakteristiken der Bezugsgruppe vollständig erfasst werden können, hängt bei der ersten Vorgehensweise von der Fähigkeit und Bereitschaft der Zielpersonen zur Beantwortung der Proxy-Fragen ab. Dagegen setzt die Verwendung der von den Bezugspersonen selbstberichteten Merkmale sowohl die Bereitschaft von Ego zur Herausgabe von Kontaktinformationen wie auch die Befragungsbereitschaft der Alteri voraus. Der Beitrag untersucht nun anhand einer Stichprobe von Grundschullehrern jene Bestimmungsfaktoren, die sich auf den Erfolg beider Operationalisierungen von Bezugsgruppeneinflüssen auswirken. Die analysierten Faktoren sind die sozialdemografischen Merkmale der Zielpersonen sowie die der Bezugspersonen, die Stärke der Beziehung zwischen beiden Personengruppen und Indikatoren für die generelle Antwortbereitschaft. Nach den Ergebnissen der Untersuchung sind weder die Ausfälle der Proxy-Angaben von Ego noch die der Selbstberichte der Alteri das Ergebnis eines Zufallsprozesses. Vielmehr variiert die Ausfallwahrscheinlichkeit signifikant nach Merkmalen von Ego wie auch der Alteri und unterscheidet sich nach der Beziehungsstärke genauso wie nach der allgemeinen Disposition der Befragten zu Nonresponse. Die Konsequenz ist erstens dass sich die Größe der für die Analyse von Bezugsgruppeneffekten effektiv verfügbaren Netzwerke systematisch nach den Charakteristiken der Zielpersonen unterscheidet. Es zeigt sich zweitens, dass die Zusammensetzung der verfügbaren Netzpersonenstichprobe einer im Vergleich zur Grundgesamtheit systematischen Selektivität unterliegt. (ICG2)

Determinanten und Konsequenzen von Nonresponse in egozentrierten Netzwerkstudien

Urheber*in: Stocké, Volker

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Alternative title
Determinants and consequences of non-response in egocentered network studies
Extent
Seite(n): 18-49
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Bibliographic citation
ZA-Information / Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung(56)

Subject
Sozialwissenschaften, Soziologie
Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
soziales Netzwerk
Forschungsstand
Bezugsperson
Bezugsgruppe
Netzwerk
Netzwerkanalyse
empirische Sozialforschung
soziale Beziehungen
Antwortverhalten
Grundschule
Sozialstruktur
Befragung
Operationalisierung
Lehrer
Determinanten
empirisch
empirisch-quantitativ
Grundlagenforschung
Methodenentwicklung

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Stocké, Volker
Event
Veröffentlichung
(where)
Deutschland
(when)
2005

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-198522
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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Object type

  • Zeitschriftenartikel

Associated

  • Stocké, Volker

Time of origin

  • 2005

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