Bestand
Niederes evangelisch-theologisches Seminar Maulbronn: Rechnungen (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Das niedere evangelisch-theologische Seminar in Maulbronn ging 1806 aus der dortigen Klosterschule hervor. Die Ausbildung, die in erster Linie der Vorbereitung auf ein Theologiestudium dienen sollte, war zunächst vierzügig; seit 1873 waren die ersten beiden Schuljahre in Maulbronn und die letzten beiden in Blaubeuren zu absolvieren. 1928 wurden die Seminare der Evangelischen Seminarstiftung unterstellt. Die Rechnungen, die ursprünglich zu einem Mischbestand des Finanzarchivs gehörten, stammen aus der Zeit vor der Überführung an die Seminarstiftung; neben den Hauptbüchern, die teilweise Schülerlisten enthalten, sind - wenn auch lückenhaft - Beilagen überliefert.
Vorbemerkungen: Die seit der Klosterordnung Herzog Christophs von 1556 bestehende Klosterschule Maulbronn wurde 1806 durch Verfügung König Friedrichs I. in ein vom Staat beaufsichtigtes und geleitetes Niederes Evangelisch-theologisches Seminar umgewandelt. Aus Rationalisierungsgründen wurde es am 7. April 1807 mit dem Seminar von Bebenhausen vereinigt. Bis 1820 wurden in Maulbronn die letzten beiden Jahre der vierzügigen Seminarausbildung verbracht, nachdem diese in Schöntal aufgenommen worden war. Danach wurden über 50 Jahre lang alle vier Klassen in Maulbronn absolviert, bevor 1873 eingeführt wurde, daß die ersten beiden Schuljahre in Maulbronn und die beiden letzten im Seminar Blaubeuren zu verbringen seien. Neue Schüler wurden nur in Jahren mit ungerader Jahreszahl aufgenommen, während in geraden Jahren die Niederen Seminare in Schöntal und Urach neu beschickt wurden. Der Unterricht in den Niederen Evangelisch-theologischen Seminaren diente in erster Linie der Vorbereitung auf das Theologiestudium am Tübinger Stift, dem sog. "Höheren" Seminar. Jedoch erfolgte schon im 19. Jahrhundert eine zunehmende Angleichung an die humanistischen Gymnasien, zu deren 10.-13. Klasse im 20. Jahrhundert kaum noch Unterschiede bestehen. Infolge der Verordnung des Kultministeriums vom 5. März 1928 wurden die Seminare der Evangelischen Seminarstiftung unterstellt, die die Aufsicht sowohl der staatlichen Unterrichtsverwaltung als auch des Evangelischen Oberkirchenrates garantierte. Nach einer kurzen Unterbrechung in nationalsozialistischer Zeit (1941-1945) existiert das Niedere Evangelisch-theologische Seminar Maulbronn bis heute als öffentliches Gymnasium, das zum Abitur führt. Der Schwerpunkt des Lehrangebots liegt auf den alten Sprachen und der Religionslehre. Die nachstehend verzeichneten Rechnungen des Seminars Maulbronn bildeten ursprünglich einen Bestandteil des aus dem Finanzarchiv stammenden und zunächst nur summarisch inventarisierten Bestandes E 225/226 (Neuere Rechnungen). Die Verzeichnung des um 1970 neugebildeten Bestandes F 1/512 wurde 1992 vom Zeitangestellten Dr. Dieter Schütz unter Anleitung von Archivrat Dr. Peter Müller besorgt. Die Reinschrift fertigte Hildegard Aufderklamm. Die Abschlußkorrekturen und die Formulierung des Vorwortes übernahm die Unterzeichnete. Der Bestand F 1/512: Niederes Evangelisch-theologisches Seminar Maulbronn, Rechnungen, umfaßt 221 Archivalieneinheiten im Umfang von 3,8 lfd. Regalmetern. Ludwigsburg, August 1994 (Dr. Marlene Meyer-Gebel)
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 1/512
- Umfang
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221 Bände (3,9 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Rechnungen der unteren Verwaltungsbehörden >> Geschäftsbereich Kultministerium >> Niedere evangelisch-theologische Seminare
- Bestandslaufzeit
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1807-1927
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1807-1927