Bestand
Nachlass Barbara Korn (Bestand)
Form und Inhalt: Barbara Korn wurde laut Einwohnermeldekarte am 12. April 1924 in Kassel geboren. Lebensläufen und Bewerbungsschreiben von 1948 und 1952 sowie einer Auflistung ihrer beruflichen Tätigkeiten sind weitere biografische Daten zu entnehmen (vgl. z.B. maschinenschriftlicher Lebenslauf mit handschriftlichen Ergänzungen in WN 5, Nr. 229). Ihre Grundschulzeit verbrachte Barbara Korn in Hameln und besuchte anschließend das dortige Lyzeum, bis sie zwischen 1936 und 1940 in Minden zur Schule ging und diese mit der Mittleren Reife verließ. Sie machte eine hauswirtschaftliche Ausbildung und lernte Krankenpflege. Vom 1. Juli bis zum 31. Oktober 1942 war sie dienstverpflichtet im Reservelazarett Minden. Es schloss sich die Verpflichtung zum Reichsarbeitsdienst an, den sie vom 1. November 1942 bis zum 30. März 1943 in Neuenkirchen absolvierte. Vom 31. März bis zum 28. Oktober 1943 war sie als Hilfslaborantin im chemischen Labor eines Rüstungsbetriebs (KHD) in Liebenau tätig. Vom 15. November 1943 bis zum 15. Oktober 1945 war sie dann als Sekretärin bei verschiedenen Ärzten im damaligen Standortlazarett in Bad Pyrmont dienstverpflichtet. Am 24. November 1945 zog sie von Pyrmont, Bismarckstraße 1, nach Minden, Hermannstraße 57. Sie arbeitete dann vom 15. November 1945 bis zum 31. Dezember 1947 in der Firma ihres Vaters Harry Korn, der Produkte aus Korbgeflechten vertrieb. Bis Anfang 1948 führte sie paraellel dazu den Haushalt ihrer kranken Mutter. Auch arbeitete sie bis März 1948 als freie Mitarbeiterin der Westfalen-Zeitung und anderer Lokalzeitungen. Vom 1. März bis zum 31. Dezember 1948 war sie als Sekretärin des Architekten Prof. Dr. Werner March beschäftigt, der maßgeblich den Neuaufbau des Mindener Doms nach den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs betreute, bevor sie vom 1. Januar 1949 bis zum 15. August 1950 wieder in der väterlichen Firma tätig war. Vom 15. August bis zum 15. November 1950 begann sie eine Ausbildung zur Apothekenlehrhelferin in der Bahnhofs-Apotheke in Lengerich, brach diese dann aber kurz darauf ab. Wiederum schließt sich vom 15. November 1950 bis zum 30. September 1950 eine Tätigkeit in der Firma ihres Vaters an. Beim Mindener Tageblatt machte sie dann vom 1. Oktober 1950 an ein Volontariat zur Journalistin, das sie am 30. September 1952 abschloss. Vom 1. Dezember 1952 bis zum 21. November 1957 arbeitete sie in ihrem erlernten Beruf als Schriftleitung des Blattes der Inneren Mission in Bielefeld, danach vom 21. November 1957 bis zum 31. Dezember 1958 bei der Inneren Mission in Stuttgart. Daran schließt sich vom 9. Februar 1958 bis zum 15. November 1958 ein Aufenthalt im Sanatorium Liebenzell an (mitbedingt durch einen Unfall im Juni 1957), dem bis Ende 1959 krankheitsbedingt eine arbeitslose Zeit folgt. Von 1960 bis April 1970 ist sie dann freiberuflich als Journalistin tätig. Ab Mai 1970 arbeitet sie beim Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt in Minden. Zum 1. Januar 1976 endete das dortige Arbeitsverhältnis wegen Berufsunfähigkeit. Am 7. November 1985 verzog Barbara Korn in die Ulmenstraße 3 in Minden. In ihrer Wohnung verstarb sie am 2. April 1998 (Selbsttötung aufgrund fortschreitender Myasthenie).
Einen Teil des Nachlasses ließ Barbara Korn schon zu Lebzeiten ins Kommunalarchiv Minden bringen; der größere Teil jedoch wurde nach ihrem Tod hierher verbracht.
Im Nachlass von Barbara Korn finden sich auch Fotoalben, Briefwechsel und Zeitungsartikel ihres Vaters Harry Korn, der anthroposophisch orientiert war. Harry Karl Adolf Korn wurde am 22. Oktober 1884 in Hannover geboren. Dort heiratete er am 14. August 1917 die Volksschullehrerin Elisabeth Georgine Kellermann, die am 7. Februar 1888 ebendort geboren wurde. Von 1919 bis 1925 lebte das Ehepaar in Kassel, danach beruflich bedingt kurz in Essen, Hannover sowie Hameln und zog dann mit der Tochter Barbara am 1. April 1936 nach Minden. Harry Korn, für den auf der Einwohnermeldekarte als Berufe Kaufmann und Buchhalter vermerkt sind, betrieb einen Korbwarenhandel. Er starb am 28. August 1965, seine Witwe am 10. Juni 1970, beide in Minden.
Kassiert wurden anlässlich der Verzeichnung im Jahr 2016:
Rechnungen des Elektrizitätswerks Minden-Ravensberg und der Stadtwerke Minden; Rechnungen / Lieferscheine des Johanniter-Unfalldienstes Bad Oeynhausen für Essen auf Rädern; Rechnungen für Reparaturarbeiten etc.; Rezepte / Rechnungen / Quittungen für Medizin; Telefonrechnungen; zahlreiche Fotografien des Sortiments der Korbwarenhandlung Harry Korn, die mehrfach vorlagen. Einzelne Exemplare der Rechnungen etc. wurden, sofern sie interessant waren, in die Briefkopfsammlung eingeordnet.
Quellen:
1.) Einwohnermeldekartei / Sterberegister der Stadt Minden, 2.) Lebenslauf von Barbara Korn vom 12. Dezember 1948 (KAM, Stadt Minden, WN 5, Nr. 2), 3.) Lebenslauf von Barbara Korn vom 18. August 1952 (KAM, Stadt Minden, WN 5, Nr. 2), 4.) Auflistung der Dienst- und Arbeitszeiten von Barbara Korn für die Berechnung der Dienstzeiten und für die Rentenversicherung (KAM, Stadt Minden, WN 5, Nr. 1).
- Reference number of holding
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Stadt Minden WN 5 Nachlass Barbara Korn
- Context
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Kommunalarchiv Minden (Archivtektonik)
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23.06.2025, 8:11 AM CEST
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