Glasmalerei

Willkommscheibe Hans Furter zu Staufen und Maria Hunziker

Die Willkommscheibe zeigt Hans Furter von Staufen, Untervogt in Lenzburg im Aargau in der Schweiz, mit seiner Ehefrau Maria Hunziker, vor gelbem Damasthintergrund stehend. Mit roter Pluderhose, gleichfarbigen Strümpfen, gelbem Lederwams und schwarzem Federhut bekleidet, trägt Hans Furter eine Muskete über der Schulter sowie eine Gabel in der anderen Hand. Neben Schwert und Schweizerdolch trägt er ein Patronenbandelier um die Brust. Ihm gegenüber steht seine Ehefrau mit grün-rotem Rock, braunem Mieder und Schürze, eine weiße Haube auf dem Kopf. An einer langen Kordel, die an ihrem Gürtel befestigt ist, hängt ein Geldbeutel und ein Futteral mit Besteck. Sie reicht ihrem Gemahl den Willkommbecher, einen vergoldeten Deckelpokal. Das Stifterpaar wird von einer Pfeilerarchitektur eingerahmt, während ein rotes Gebälk mit Rollwerkkartusche sie vom oberen Bildbereich trennt. Dort befindet sich ein mit Fässern beladener Pferdewagen, ein Fuhrmann mit Peitsche voranschreitend. Der linke Bildteil ist mit Kaltmalerei ausgeführte Ergänzung. Den unteren Bildbereich begrenzt ein von zwei Wappenschilden gerahmtes Inschriftenfeld: „Hans Furtter zu Stauffen. Diser Zijtt Underuogt der Graffschafft Lentzburg. Und Maria Huntzikerin s[in] [E]hgmahel. 1611“. Darunter befindet sich ein Monogramm, das dem Schweizer Glasmaler Hans Ulrich I. Fisch zugeordnet wird. Während das rechte Wappenschild, ein steigender Hund mit Halsband, eindeutig zur Familie Hunziker gehört, ist das in Kaltmalerei ausgeführte Wappenschild links, bei dem es sich um eine Ergänzung handelt, nicht mit dem Geschlecht von Staufen in Verbindung zu bringen. Die Ergänzungen im oberen Bereich der Scheibe wurden vermutlich bereits 1820 eingefügt.

Durchlicht, Vorderseite | Digitalisierung: Holger Kupfer

Attribution - NonCommercial 4.0 International

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Location
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, Cottbus
Collection
Glasgemäldesammlung des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau
Inventory number
EFPiB-1683
Measurements
Höhe: 38 cm, Breite: 29 cm
Material/Technique
Mundgeblasene durchgefärbte Gläser, rückseitig geätztes Überfangglas (rot) / Schwarzlotzeichnung, brauner Überzug, Transparentfarbe (rotbraun), Silbergelb, radiert
Inscription/Labeling
Hans Furtter zu Stauffen. Diser Zijtt Underuogt der Graffschafft Lentzburg. Und Maria Huntzikerin s[in] [E]hgmahel. 1611.

Related object and literature
Figurenscheibe Hans Widmer und Verena Zehnder, Unbekannter Glasmaler, 1612, Gränichen, ref. Kirche, Fenster nord II, 2b - ähnelt Inventarnummer VII 1810/K. Aufgrund eines fehlenden Monogramms ist die Zuschreibung an den Glasmaler Hans Ulrich I. Fisch aber nicht gesichert (vgl. Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Bd. 4: Kirchen und Rathäuser (Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit III), Aarau 2002, Kat. Nr. 37).
Bednarz, Ute, 2012: Die Glasmalereisammlung des Grafen Hermann von Pückler-Muskau in Cottbus-Branitz, In: Collections of stained glass and their histories = Glasmalerei-Sammlungen und ihre Geschichte, hg. v. Tim Ayers, S. 163-174, Bern, Seite 169

Subject (what)
Monogramm
Willkomm
Fuhrmann
Pferdewagen
Wappenschild
Muskete
Fürst Pückler
Subject (where)
Kanton Aargau
Schloss Branitz

Event
Gebrauch
(who)
(where)
Schloss Branitz
(when)
1856
(description)
Besessen

Event
Herstellung
(who)
(where)
Kanton Aargau
(when)
1611
(description)
Hergestellt

Rights
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz
Last update
07.03.2024, 3:13 PM CET

Data provider

This object is provided by:
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Object type

  • Glasmalerei

Time of origin

  • 1856
  • 1611

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