Bestand

E Rep. 300-95 Nachlass Ella Kay (Bestand)

Vorwort: 1. Biographie
Ella Kay, geboren am 16. Dezember 1895 in Berlin, arbeitete als gelernte Kauffrau bis 1923 in einer Fabrik, trat 1919 der SPD bei und engagierte sich nebenberuflich für die Arbeiterwohlfahrt. In den Jahren 1925 bis 1933 leitete sie das Jugendamt in Prenzlauer Berg. In dieser Zeit wurde sie zur Bezirksverordneten gewählt und seit 1929 gehörte sie der Stadtverordnetenversammlung an. Im Jahr 1928 bildete sie sich im sozialpolitischen Seminar der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin und mit einer zusätzlichen Ausbildung als Fürsorgerin fort.
1933 wurde sie jedoch durch die Nationalsozialisten allen Ämtern enthoben und in der darauffolgenden Zeit überwacht, mit Arbeitsverbot belegt und unter Polizeiaufsicht gestellt.
1945 kehrte Ella Kay in das Jugendamt Prenzlauer Berg als Abteilungsleiterin zurück.1946-1947 war sie als stellvertretende Amtsleiterin im Arbeitsamt Wilmersdorf tätig. 1947 wurde sie zur Bürgermeisterin im Verwaltungsbezirk Prenzlauer Berg gewählt. Im Dezember 1947 wurde sie jedoch von dem sowjetischen Stadtkommandanten unter dem Vorwand der Sabotage entlassen.
1949 wirkte sie als Hauptamtsleiterin im Hauptjugendamt des Magistrats von Groß-Berlin. 1955 wurde sie in den Senat berufen und war bis zu ihrem Rücktritt 1962 als Senatorin für Jugend und Sport eingesetzt. 1956 wurde sie Mitglied des Bundesvorstands der SPD. Von 1958-1968 war sie Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin.
1962 trat Ella Kay von ihrem Amt als Senatorin zurück, da durch Fehlentscheidungen ihrer Verwaltung zwei Kinder in der Familienpflege ums Leben kamen.
1965 verlieh man Ella Kay den Ehrentitel der "Stadtältesten" sowie 1975 die Ernst-Reuter-Plakette in Silber.
Ella Kay starb am 3. Februar 1988 in Berlin.


Der Nachlass wurde dem Landesarchiv Berlin im Juni 2008 vom Franz-Neumann-Archiv übergeben.

2. Bestandsbeschreibung
Der Bestand umfasst 181 Akten (2,55 lfm) mit der Laufzeit 1844-1991.
Er beinhaltet Lebensdokumente, Unterlagen zur beruflichen Tätigkeit als Bürgermeisterin in Prenzlauer Berg, Dienstreisen ins Ausland und Korrespondenz. Ehrungen und Dokumente anlässlich ihrer runden Geburtstage sind ebenfalls überliefert. Fotos und Alben ergänzen den Bestand.

3. Korrespondierende Bestände

LAB B Rep. 001 Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
LAB B Rep. 013 Senatsverwaltung für Jugend und Familie
LAB C Rep. 134 Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg
LAB E Rep. 300-96 Nachlass Ilse Reichel-Koß

4. Literatur

Ella Kay und das Jugendamt neuer Prägung : ein Amt, wo Kinder Recht bekommen.- Hrsg. Ilse Reichel-Koß und Ursula Beul, München 1991.




Berlin, April 2014 Angelika Hindennach

Reference number of holding
E Rep. 300-95

Context
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> E Nachlässe und personengeschichtliche Sammlungen >> E 1 Nachlässe und Personenfonds

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28.02.0003, 5:13 AM CET

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