Bestand
Heckert, Fritz (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Fritz
Heckert
28. März 1884 in Chemnitz geboren
1890 - 1898 Besuch der Volksschule in Chemnitz
1898 - 1902 Lehre als Maurer
1. Jan. 1902 Eintritt in die SPD
17. Juli
1902 Eintritt in den freigewerkschaftlichen Zentralverband der
Maurer
ab 1904 auf Wanderschaft
Jan. 1907 Ankunft in Berlin, danach in Bremen
1908 - 1911 Arbeit in der Schweiz, Bekanntschaft mit
Wilma Stammberg, Kontakt zu W.I. Lenin
Anf.
1912 Rückkehr nach Chemnitz
1. Feb. 1912 - Ende
1918 Vorsitzender und Bevollmächtigter des Deutschen
Bauarbeiterverbandes in Chemnitz
2. Juli 1912
Heirat mit Wilma Stammberg
1913 Besuch des
Halbjahreskurses der Zentralen Parteischule der SPD in Berlin
22. - 27. Juni 1914 Teilnahme am 9. Kongress der
Gewerkschaften Deutschlands
1916 Mitbegründer
der Chemnitzer Spartakusgruppe
17. März 1917
Ausschluss aus der SPD
10. Sept. 1918 - 8. Nov.
1918 Haft im Gefängnis auf dem Kaßberg in Chemnitz wegen seiner
politischen Tätigkeit
Nov. 1918 Vorsitzender
des Arbeiter- und Soldatenrates in Chemnitz
16.
- 21. Dez. 1918 Delegierter auf dem 1. Reichsrätekongress in
Berlin
31. Dez. 1918/1. Jan. 1919 Mitbegründer
der KPD
Jan. 1919 - 1920 Politischer Sekretär
der KPD-Bezirksleitung Erzgebirge-Vogtland
1919/1920 Ersatzmitglied der Zentrale der KPD
30. Juni - 5. Juli 1919 Teilnahme am 10. Kongress der
Gewerkschaften Deutschlands
21. Aug. - 25.
Sept. 1919 und 26. Dez. 1919 - 10. Jan. 1920 Haft auf der Festung
Königstein
Ende 1920 Übersiedlung nach
Berlin
seit Ende 1920 Mitglied der Zentrale
bzw. des Zentralkomitees (ZK) der KPD
Jan. 1921
Ausschluss aus dem Deutschen Bauarbeiterverband
Mai - Nov. 1921 gemeinsam mit Wilhelm Pieck Vertreter der KPD
beim Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI)
3. - 17. Juli 1921 Delegierter auf dem
Gründungskongress der Roten Gewerkschaftsinternationale (RGI) in
Moskau - Referat über die Betriebsrätefrage, Wahl in das Vollzugsbüro
der RGI
Feb. - Ende 1923 und Aug. - Nov. 1925
Leiter der Abt. Gewerkschaften bei der Zentrale bzw. dem
Zentralkomitee (ZK) der KPD
Okt. 1923
Wirtschaftsminister der Arbeiterregierung in Sachsen
Nov. 1923 Verbot der KPD, Fritz Heckert lebt illegal
Jan. - Apr. 1924 Arbeit in der Organisationsabteilung
der Zentrale der KPD
Mai 1924 - 1933
Abgeordneter der KPD im Deutschen Reichstag
Herbst 1924 Verurteilung zu 10 Monaten Gefängnis
Okt. 1924 - Juli 1925 Haft wegen seiner politischen
Tätigkeit
seit 1925 im freigewerkschaftlichen
Zentralverband der Zimmerer organisiert
20.
Aug. 1925 - 7. Apr. 1936 Mitglied des Politbüros des ZK der KPD
3. - 5. Dez. 1926 Reichskongress der Werktätigen -
Rede von Heckert über "Rationalisierung und Kriegsgefahr", Wahl zum
Vorsitzenden des Reichsausschusses der Werktätigen
1928 - 1930 und Ende 1932 - Jan. 1935 Vertreter der KPD beim
EKKI
17. Juli - 1. Sept. 1928 VI. Weltkongress
der Kommunistischen Internationale (KI) in Moskau, Kandidat des
EKKI
seit Nov. 1928 Mitwirkung im leitenden
Komitee des Bundes der Freunde der Sowjetunion in Deutschland
9./10. März 1929 Wahl in das Internationale
Antifaschistische Büro auf dem Internationalen Antifaschistenkongress
in Berlin
Juni 1929 - Mai 1932 Leitung des
engeren Sekretariats des ZK der KPD
27. - 29.
Aug. 1932 Teilnahme am internationalen Kongress gegen den
imperialistischen Krieg in Amsterdam
25. Aug.
1933 Ausbürgerung aus Deutschland und Emigration in die UdSSR
Jan. 1935 Sekretär der RGI und Leiter ihrer
mitteleuropäischen, skandinavischen, polnisch-baltischen und
Balkansektion sowie Vertreter der KPD bei der RGI
25. Juli - 20. Aug. 1935 VII. Weltkongress der KI in Moskau,
Mitglied des EKKI
Herbst 1935 - Anf. Feb. 1936
Krankenhausaufenthalt
6. Apr. 1936 Eröffnung
einer Veranstaltungskampagne zur Befreiung von Ernst Thälmann
7. Apr. 1936 in Moskau gestorben
Quellen:
Biographisches Lexikon zur
Geschichte der Deutschen Arbeiterbewegung. Berlin 1970
Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten.
Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Berlin 2008
BArch NY 4007/2, NY 4007/14 und DY 79/2052
Wilma Heckert geb. Stammberg
31. März 1885
in Kurland (Lettland) geboren
1903 Mitglied der
Lettischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
1905 Teilnehmerin an der Revolution in Rußland
1906 Mitglied der Russischen Sozialdemokratischen
Arbeiterpartei
1906 - 1912 Emigration nach
Zürich
1912 Übersiedlung nach Deutschland und
Mitglied der SPD
2. Juli 1912 Heirat mit Fritz
Heckert
17. März 1917 Ausschluss aus der
SPD
seit 1.1.1919 Mitglied und Funktionärin der
KPD
Ende 1920 Übersiedlung nach Berlin
1933 - 1945 Emigration in die Sowjetunion
Mai 1946 Rückkehr nach Berlin
2. Apr. 1967 in Berlin gestorben
Quellen:
BArch NY 4007/23 und NY
4007/31
BArch DY 30/IV 2/11/v. 4684
Otto Heckert
15. Apr. 1905 in
Chemnitz geboren
1912 - 1919 Besuch der
Volksschule in Chemnitz
1919 Mitglied des
Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD)
1920 - 1922 Lehre als Gärtner in Lunzenau; während dieser Zeit
Fortbildungsschule und 4 Semester Landwirtschaftschule, Abteilung für
Gartenbau in Chemnitz
seit 1922 Mitglied der
KPD, Mitglied der Unterbezirksleitung Chemnitz
Apr. 1923 - Apr. 1925 Lehre als Zimmerer in Chemnitz
1923 - 1933 leitenden Funktionen im KJVD, Roten
Frontkämpferbund (RFB) und den Gewerkschaften
März - Sept. 1924 Organisationsleiter und politischer Leiter der
KJVD-Ortsgruppe Chemnitz
Okt. 1924 Mitglied des
RFB
Apr. 1925 - 28. Okt. 1929
Zimmermannsgeselle in verschiedenen Baubetrieben in Chemnitz
ca. Anfang 1927 Führer des Jung-Spartakus-Bundes in
Chemnitz-Süd
Ende 1927/Anfang 1928 erster
Gauführer der Roten Jungfront und anschließend 2. Gauführer des RFB
bis zum Verbot am 3. Mai 1929 durch Verfügung des Minister des Innern,
danach illegale Tätigkeit
1929 in Wien als
Instrukteur des RFB inhaftiert
Nov. - 29. Dez.
1929 mit KPD-Delegation in Russland
ab Ende
Dez. 1929 arbeitslos
2. Sept. 1931 Haftbefehl
des Amtsgerichtes Chemnitz wegen seiner politischen Tätigkeit
15. Sept. 1931 Beschluss des 4. Senats des
Reichsgerichtes in Leipzig über seine Verurteilung wegen Vorbereitung
zum Hochverrat
1931 - 1945 mit kurzen
Unterbrechungen in Haft, u.a. in den Haftanstalten in Chemnitz,
Leipzig und Berlin-Plötzensee sowie im Zuchthaus Zwickau und den
Konzentrationslagern Sachsenburg und Buchenwald
Mai 1945 1. Vorsitzender des Antifa-Komitees in Chemnitz
1945 - 1954 hauptamtlicher Mitarbeiter des ZK der KPD
bzw. beim Parteivorstand der SED in Berlin
24.
Feb. 1954 - 1962 Mitglied und 2. Sekretär der SED-Bezirksleitung
Leipzig
7. Okt. 1954 Mitglied des Bezirkstages
Leipzig
16. Apr. 1955 Mitglied des
Bezirksvorstandes Leipzig des FDGB
8. Mai 1955
Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in
Silber
1959 Auszeichnung mit der
Verdienstmedaille der DDR
1962 - 1963 1.
Vorsitzender Bezirksparteikontrollkommission in Leipzig
Okt. 1963 Auszeichnung mit dem VVO in Gold
3. Dez. 1963 in Berlin gestorben
Quellen:
Biographisches Handbuch der
SBZ/DDR 1945-1990. Herausgegeben von Gabriele Baumgartner und Dieter
Hebig. München, New Providence, London, Paris 1996
BArch R 3003/14b J 24/31 Bd. 9
BArch NY
4007/28
BArch DY 30/IV 2/11/v.154
Inhaltliche Charakterisierung:
Bei dem Schriftgut von Fritz Heckert handelt es sich um einen
Teilnachlass, der mit Dokumenten aus den Nachlässen von Wilma und Otto
Heckert ergänzt wurde. Die Nachlassteile gelangten in mehreren Etappen
in das Zentrale Parteiarchiv der SED (ZPA). Im Juli 1964 erhielt das
ZPA Filme vom im Zentralen Parteiarchiv der KPdSU in Moskau lagernden
Teilnachlass von Fritz Heckert. Das Bezirksparteiarchiv der SED in
Leipzig übergab im März 1970 diverse Nachlassmaterialien von Fritz,
Wilma und Otto Heckert. Vom Büro des Politbüros beim ZK der SED
erhielt das ZPA im August 1970 den Nachlass von Wilma Heckert.
Originalbriefe von Fritz Heckert wurden im Januar 1976 vom
Bezirksparteiarchiv der SED in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) übergeben.
Weitere Dokumente von Fritz und Wilma Heckert kamen in den Jahren 1983
und 1984 von privater Hand.
Der Nachlass
enthält im Wesentlichen Ausweise und Mitgliedsbücher von Fritz Heckert
aus der Zeit von 1929-1936 sowie Lebensläufe und Kurzbiographien von
und über ihn. Bei den "Tagebuchaufzeichnungen aus der Zeit des 1.
Weltkrieges" (NY 4007/3-10) handelt es um eine Sammlung von
Pressestimmen mit handschriftlichen Kommentaren von Fritz Heckert.
Erwähnenswert sind auch die im Nachlass enthaltenen Arbeitsmaterialien
aus seiner Tätigkeit als Funktionär der SPD, USPD bzw. KPD sowie als
Vertreter der KPD beim Exekutivkomitee der Kommunistischen
Internationale (EKKI) und als Sekretär der Roten
Gewerkschaftsinternationale (RGI). Dabei befinden sich Notizen und
Aufzeichnungen in Vorbereitung auf Sitzungen und Beratungen, v. a. im
EKKI, sowie Reden und Aufsätze von Fritz Heckert aus der Zeit von
1916-1936, hier u.a. seine Reden auf den Gründungsparteitagen der USPD
vom 6.-8.4.1917 in Gotha und der KPD vom 31.12.1918-1.1.1919 in
Berlin.
Im Teilnachlass von Wilma Heckert, der
Ehefrau von Fritz Heckert, sind v. a. die Originalbriefe von Fritz
Heckert an sie aus den Jahren 1911, 1921 und 1935 und die Briefe von
Peter Kast und Albert Norden an Wilma Heckert aus den Jahren 1952-1959
mit Aussagen über Fritz Heckert von Bedeutung.
Das Schriftgut von Otto Heckert, dem Bruder von Fritz Heckert,
umfasst im Wesentlichen persönliche Dokumente, Gruß- und
Glückwunschschreiben, Notizen und Artikel sowie die Korrespondenz von
Otto Heckert aus den Jahren 1945-1963.
Weitere
Dokumente von und über Fritz, Otto und Wilma Heckert befinden sich
u.a. in folgenden Beständen der Stiftung: RY 1 - KPD, RY 5 -
Kommunistische Internationale, DY 30 - Sozialistische Einheitspartei
Deutschlands, DY 34 - Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, NY 4005 -
Nachlass Clara Zetkin, NY 4036 - Nachlass Wilhelm Pieck, NY 4182 -
Nachlass Walter Ulbricht und SgY 30 - Sammlung Erinnerungen. Außerdem
befinden sich Teile des Nachlasses von Otto Heckert im Sächsischen
Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, Schongauer Str. 1, 04329
Leipzig.
Der Eigentümer des Nachlasses
gestattet die Benutzung für wissenschaftliche Zwecke. Die
Veröffentlichung des Schriftgutes, das in der Stiftung nur als Kopie
überliefert ist, bedarf der Zustimmung der Eigentümer der Originale.
Bei Bedarf wenden Sie sich an das zuständige Referat.
Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren:
Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im
Bundesarchiv, NY 4007/1, Kurzform: BArch, NY 4007/1 (Beispiel für die
Zitierung der Akte mit der Nr. 1).
Holger
Franke
Umfang, Erläuterung: 33
AE
Zitierweise: BArch NY
4007/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch NY 4007
- Umfang
-
33 Aufbewahrungseinheiten; 0,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> H
- Bestandslaufzeit
-
1907-1965
- Weitere Objektseiten
- Provenienz
-
Heckert, Fritz, Otto und Wilma, 1884-1967
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1907-1965