Archivale

Verkauf des Gutes Mattau und Umzug der Familie von Schönprunn nach Schloss Neuhaus am Inn

Enthält:
1837 Mai 13: Brief des F(ranz) B(anchero) aus Jett(ingen) an Maximilian von Schönprunn in Neuhaus am Inn.
Erwähnt eine Paumgartnersche Angelegenheit, bzw. die fatalen Geschäfte mit (von) Paumgarten und (von) Andrian. Adressat ist zusammen mit der Mutter (Charlotte Banchero) bei Frau und Kind angekommen. Schreiber will dazu beitragen, dass Adressat wieder zu einem vorteilhaften Wohnsitz gelangt.
Betreffend die Angelegenheit der Gerichtsbarkeit in Mittich und Mattau werden hier 2 Abschriften mitgeteilt, die die allodische und lehenbare Jurisdiktion zu Burtenbach betreffen (hier nicht enthalten). Im einen Fall handelt es sich um eine Urkunde von 1816 August 25, dabei die v. Schertelsche Creditorschaft erwähnt. Freiherr von Freyberg war Käufer des Allods. Die 2. Urkunde enthält die Einrichtung eines allodialen und eines 2. lehenbaren Patrimonialgerichts I. Klasse auf dem Gut Burtenbach. Dem Adressaten müsste also die Gerichtsbarkeit, soweit sie lehenbar ist, verbleiben. Adressat besitzt ja den Lehenbrief und Herr Baron von Andrian (= Eduard von Andrian-Werburg) wird wegen der allodialen Gerichtsbarkeit kein Hindernis machen können.
Hoffentlich kehrt die Mutter bald wieder nach Hause zurück. Adressat und seine Frau Marie müssen es sich in Neuhaus eben einigermaßen bequem machen.

1837 Juli 15: Brief des F(ranz) B(anchero) aus Jettingen an Maximilian von Schönprunn in Schloss (!) Neuhaus am Inn.
Gott sei Dank hat Marie die Gefahr überstanden, in der sie schwebte. Adressat und die Mutter sind gesund, auch Alfred gedeiht.
Adressat soll sich mit der Tatsache abfinden, dass Mattau verloren ist. Für den Verkauf Mattaus wird sich doch ein anderes Gut erwerben lassen. Hurlach wäre doch akzeptabel. Freilich sind die Preise derzeit nicht günstig, aber sie steigen ja ständig, und am Ende hat Adressat dann gar nichts erworben. Schreiber will die Unterstützung, um welche Adressat gebeten hat, gerne gewähren, aber nicht, indem eine bestimmte Summe auf bestimmte Zeit versprochen werden kann. Was hat Adressat denn gegen die Hypothekenbank? Die Rede ist von 6000 Gulden.
(im Briefumschlag weitere Bemerkungen:)
Schreiber will für seinen Enkel Alfred Geld bei der allgemeinen Rentenanstalt in Stuttgart anlegen, damit er einmal eine Rente erhält. Dazu wird allerdings der Taufschein benötigt.
Hoffentlich erholt sich Marie wieder völlig von ihrer Krankheit.

1837 November 20: Brief der Schwester Fanny aus Neustadt an ihren Bruder Max (= Maximilian von Schönprunn).
Adressat und seine Frau Marie sind freilich in einer drückenden Lage. Schreiberin sieht Marie als die unschuldig Leidende, den Adressaten hingegen als den Schuldigen, womit nicht der Verkauf von Mattau gemeint ist, sondern die Verbitterung des Adressaten gegen sein Schicksal und besonders gegen B(aron) Andrian. Tadel am Benehmen des Bruders, auch gegen seine Untertanen, was dazu führte, dass mehrere Gutsinhaber einen Verkauf ihres Gutes an diesen ablehnten, weil sie, wie der Mann der Schreiberin erfuhr, ihre Untertanen in den besten Händen wissen wollen.
Auch gegen Marie und deren Eltern legt Adressat ein Benehmen an den Tag, das nicht vertretbar ist. Die Schwiegermutter bat schon mit zum Himmel erhobenen Augen, Adressat möge ihr und ihrer Tochter Leben bald beenden!
Der Bruder muss sich dringend ändern, damit er auch für seinen Sohn ein gutes Vorbild sein kann.
Noch einmal <:> werde Mann!

1837 November 20: Brief der Fanny aus Neustadt an ihre Sch(wägerin) Marie.
Was die Adressatin mitteilte, erstickt jede Hoffnung bei Schreiberin auf Besserung des Bruders. Dieser gilt überall als der Schuldige und jedermann hätte Verständnis dafür, wenn Adressatin ihr Kind nähme und zu ihren Eltern zurückginge.
Grüße vom Ehemann der Schreiberin. Die 4 Kinder sind wohlauf, Marie wird ein recht liebes Frätzchen.

Reference number
E 29/VIII Nr. 15
Extent
Umfang/Beschreibung: 5 Prod
Further information
Bemerkungen: Die Schwester Fanny evtl. die Frau des in Nr. 13 auftretenden Huber, vorläufig als Schönprunn verzeichnet, die Tochter Anna Maria Emma?

Bemerkungen: Eduard von Andrian-Werburg in Nr. 23

Indexbegriff Person: Andrian, N Baron von = Eduard von Andrian-Werburg

Indexbegriff Person: Andrian-Werburg, Eduard von

Indexbegriff Person: Banchero, Charlotte

Indexbegriff Person: Banchero, Franz

Indexbegriff Person: Huber, Anna Maria Emma (Wettenhausen/Neustadt)

Indexbegriff Person: Huber, Fanny geb Schönprunn

Indexbegriff Person: Huber, Marie (Neustadt)

Indexbegriff Person: Huber, N (Wettenhausen/Neustadt)

Indexbegriff Person: Paumgarten, N von

Indexbegriff Person: Schertel, Familie von

Indexbegriff Person: Schönprunn, Alfred von

Indexbegriff Person: Schönprunn, Fanny von - verh Huber

Indexbegriff Person: Schönprunn, Marie von geb Banchero

Indexbegriff Person: Schönprunn zu Mattau und Mittich, Maximilian von

Context
Familienarchiv von Tucher/Jüngere Linie/Leitheimer Zweig
Holding
E 29/VIII Familienarchiv von Tucher/Jüngere Linie/Leitheimer Zweig

Indexbegriff subject
Geschäft
Gutsverkauf
Abschrift
Urkunde
Jurisdiktion
Allodium
Lehen
Patrimonialgericht Burtenbach
Gerichtsbarkeit
Lehenbrief
Baron
Umzug
Krankheit
Genesung
Gutskauf geplant
Hypothekenbank
Rentenanstalt Stuttgart
Geldanlage
Rente
Taufschein
Benehmen
Tadel
Verbitterung
Ehezerwürfnis
Indexentry place
Burtenbach
Hurlach
Mattau
Mittich
Neuhaus am Inn
Neuhaus am Inn, Schloss
Neustadt
Stuttgart

Date of creation
13.05.1837 - 20.11.1837

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Rights
Last update
05.06.2025, 1:00 PM CEST

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Object type

  • Archivale

Time of origin

  • 13.05.1837 - 20.11.1837

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