Bestand
Wasser- und Schiffahrtsamt Minden II (Mittellandkanal) (Bestand)
Verwaltung und Geschäftsbetrieb; Personalsachen; Geologische und physikalische Messungen; Grundstückssachen; Bausachen; Kanalbetrieb, Speisung, Dienstfahrzeuge; Haushalts- und Kassenwesen; Kanalbauamt Bückeburg: Planung, Vorarbeiten, Grundstückssachen, Bauausführung, Kanalbetrieb; Kanalbauamt Lübbecke: Planung, Vorarbeiten, Grundstückssachen, Bauausführung, Brücken; Wasser- und Schifffahrtsamt Osnabrück: Dienstbetrieb, Personal, Bausachen, Materialbeschaffung, Kanalbetrieb.
Bestandsgeschichte: 1906 Kanalbauämter Bückeburg, Lübbecke und Minden, der Kanalbaudirektion Hannover nachgeordnet; 1916 vereinigt zum Kanalbauamt Minden II; 1921 Wasserstraßenamt Minden II; 1949 Wasser- und Schiffahrtsamt Minden II; 1968 Unterstellung des Wasser- und Schifffahrtsamt Osnabrück als Außenstelle; 1978 Vereinigung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Minden I.
Form und Inhalt: Einleitung zum Findbuch Wasser- und Schifffahrtsamt Minden II (Mittellandkanal) D 54 B
Verwaltungs- und Behördengeschichte:
Der Bau des Mittellandkanals (bis 1916, zunächst von Bergeshövede bis Hannover, damals noch Ems-Weser-Kanal) wurde mit dem Inkrafttreten des preußischen Wassergesetzes vom 1. April 1905 beschlossen. Ein Jahr später war Baubeginn. Im heutigen Zuständigkeitsbereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes Minden wurden nun mehrere Kanalbauämter eingerichtet, die mit zunehmendem Baufortschritt wieder aufgelöst bzw. in die Wasserbauämter Osnabrück und Minden II eingegliedert wurden. Das bisherige Wasserbauamt Minden erhielt als Namenszusatz die römische ”I“.
1918 erfolgte die Zusammenlegung der so geteilten Wasserstraßenverwaltung Preußens zur Wasserbaudirektion u. a. mit den Wasserbauämtern Minden I (Weser) und Minden II (Mittellandkanal).
Die Kanalbauämter hatten für die Unterhaltung der Wasserstraße, d. h. der Fahrrinne, der Ufereinfassungen, der Bauwerke und der betriebstechnischen Einrichtungen zu sorgen. Darüber hinaus waren sie für die Sperrtore, Pumpwerke und Schleusen zuständig und sollten den Schiffsverkehr einschließlich der schifffahrtspolizeilichen Belange regeln. Minden I (Weser) versah gleichzeitig die Aufgaben eines Schiffseichamtes.
Mit Einführung der Weimarer Verfassung gingen die dem allgemeinen Verkehr dienenden Wasserstraßen in den Besitz und die Verwaltung des Deutschen Reiches über. Dies geschah durch den Staatsvertrag zwischen dem Reich und den Ländern mit Wirkung vom 1. April 1921. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg erledigten die Verwaltung der Wasserstraßen trotzdem die Landesbehörden, wenn auch seit dem Jahre 1921 unter der Aufsicht des Reichsverkehrsministeriums bzw. ab 1945 der Besatzungsmächte.
In der Zeit von 1939 bis 1945 wurden die Wasserbauämter als Wasserstraßenämter bezeichnet.
Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (23. Mai 1949) schuf eine wirklich einheitliche Verwaltung mit eigenem Unterbau. Laut Art. 89 des Grundgesetzes ist der Bund Eigentümer der bisherigen Reichswasserstraßen und verwaltet diese durch eigene Behörden. An der Spitze steht das Bundesministerium für Verkehr, diesem nachgeordnet sind die Wasser- und Schifffahrtsdirektionen, diesen wiederum die Wasser- und Schifffahrtsämter. Daneben gab und gibt es innerhalb der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung weitere Einrichtungen mit Spezialaufgaben.
Soweit es sich um Wasserstraßen als Verkehrswege handelt, unterliegt das Wasserrecht der konkurrierenden Gesetzgebung des Bundes und ist im Bundeswasserstraßengesetz vom 2. April 1968 (BGBl. II 173) geregelt. Damit untersteht das Wasser- und Schifffahrtsamt Minden der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Hannover als übergeordneter Bundesbehörde.
Die Organisation des Amtes veränderte sich im Jahr 1978, als die Wasser- und Schifffahrtsämter Minden-Weser (das frühere Wasserstraßenamt Minden I), Minden-MLK (früher Wasserstraßenamt Minden II) und Osnabrück zum Wasser- und Schifffahrtsamt Minden mit einem erheblich größeren Zuständigkeitsbereich am Mittellandkanal zusammengefasst wurden. Gleichzeitig wurde ein Teil der örtlichen Zuständigkeit im Bereich der Weser an die Nachbarämter Hann. Münden und Verden abgegeben. Die Anzahl der Aufsichtsbezirke des Außendienstes wurde auf die noch heute bestehenden Außenbezirke Bramsche, Bad Essen, Minden-MLK für den Mittellandkanal sowie auf den Außenbezirk Minden-Weser für den Bereich der Weser oberhalb Rinteln bis Petershagen reduziert.
1994 wurde der Bauhof (die frühere Staatswerft) des Wasserstraßen-Maschinenamtes Minden dem Wasser- und Schifffahrtsamt Minden unterstellt. Mit Beginn des Jahres 1999 wurde das Wasserstraßen-Maschinenamt Minden aufgelöst und umgegliedert in die Fachstelle Maschinenwesen Mitte.
Bestand:
Das vorliegende Findbuch enthält fadengebundene Akten des Wasser- und Schifffahrtsamtes Minden II (Mittellandkanal). Sie gelangten als Zugänge 2/1998, 70/2001 und 18/2004 in das Staatsarchiv Detmold. Der Teilbestand enthält insgesamt 47 Bände. Er deckt das Spektrum der Tätigkeitsfelder des Wasser- und Schifffahrtsamtes Minden II ab. 17 Aktenbände sind im Zuge der Vorbereitungen des Baus des Mittellandkanals entstanden; sie enthalten ausschließlich Schriftstücke, die mit dem Grundstückserwerb durch den preußischen Staat bzw. dessen Planung und Vorbereitung (darunter: Verfügungen Berichte, Abschriften von Kaufverträgen) befasst sind.
Den Schriftstücken sind häufig Lagepläne, Entwurfszeichnungen, Handzeichnungen nach Katasterkarten usw. beigefügt. Soweit diese gefaltet waren, sind sie der Akte entnommen und dem Bestand D 73 zugeführt worden. Darüber hinaus wurde eine Mappe mit Kartenmaterial (aus dem Zugang 2/98) zu Schleusen, Brücken und dem Bahnhof Minden dem Bestand D 73 zugeordnet (D 73 Tit. 4 21208-21218, D 73 Tit. 5 8091-8092). Weitere 24 Bände befassen sich mit der Bauausführung des Kanals, seiner Überfahrten, Brücken, Schleusen, Düker, Dämme und Gräben. Drei Bände dokumentieren die Probleme mit Verwässerungen benachbarter Grundstücke durch den Kanal und der daraus folgenden Schäden. Vier Akten enthalten Schriftstücke, die bei der Erledigung der Unterhaltung von Brücken, Drainagen und anderen Bauwerken sowie ihrer Finanzierung entstanden sind. Zwei Aktenbände spiegeln eine weitere Aufgabe des Wasser- und Schifffahrtsamtes Minden II wider: die Überwachung der Gewässerverhältnisse.
Die Akten dieses Teilbestandes stammen aus dem Zeitraum von 1906 bis 1957, die Mehrheit der Akten aus den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts.
Die Verzeichnung der Bände 1 bis 1488 besorgte Axel Eilts. Diese Einleitung stellt eine Erweiterung der Vorbemerkung des entsprechenden Findbuches von Axel Eilts dar.
Der Bestand trägt die Signatur D 54 B. Bei der Bestellung der Akten ist anzugeben:
D 54 B Nr.
Detmold im Oktober 2007
Yvonne Leiverkus
Anmerkung: Die bisherigen Akten D 54 B Nr. 66, 68, 69, 70, 71, 73, 76, 310, 673, 675, 676, 738, 784, 817, 819 und 1091 stammen aus der Provenienz des 1978 aus dem Wasser- und Schifffahrtsamt Minden I und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Minden II gebildeten Wasser- und Schifffahrtsamtes Minden. Sie wurden daher in den Bestand D 54 E (Wasser- und Schifffahrtsamt Minden) überführt. Die neuen Signaturen lauten: D 54 B Nr. 66: D 54 E Nr. 4
D 54 B Nr. 68: D 54 E Nr. 5
D 54 B Nr. 69: D 54 E Nr. 6
D 54 B Nr. 70: D 54 E Nr. 7
D 54 B Nr. 71: D 54 E Nr. 8
D 54 B Nr. 73: D 54 E Nr. 9
D 54 B Nr. 76: D 54 E Nr. 10
D 54 B Nr. 310: D 54 E Nr. 11
D 54 B Nr. 673: D 54 E Nr. 12
D 54 B Nr. 675: D 54 E Nr. 13
D 54 B Nr. 676: D 54 E Nr. 14
D 54 B Nr. 738: D 54 E Nr. 15
D 54 B Nr. 784: D 54 E Nr. 16
D 54 B Nr. 817: D 54 E Nr. 17
D 54 B Nr. 819: D 54 E Nr. 18
D 54 B Nr. 1091: D 54 E Nr. 19
Detmold, den 22.03.2017
Ralf Schumacher
- Bestandssignatur
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D 54 B
- Umfang
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ca. 354 Kartons = 1515 Archivbände 1877-1980. - Findbuch: D 54 B.
- Sprache der Unterlagen
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German
- Kontext
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Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik) >> 1. Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe >> 1.2. Regierungsbezirk Minden (1816-1947), Regierungsbezirk Detmold (seit 1947) >> 1.2.1. Verwaltung >> 1.2.1.11. Wasserwirtschafts- und Schifffahrtsbehörden
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Bachmann, Jutta / Hartmann, Helmut (Hg.), Schiffahrt, Handel , Häfen. Beiträge zur Geschichte der Schiffahrt auf Weser und Mittellandkanal, hrsg. im Auftrag der Mindener Hafen GmbH, Minden 1987.
Zur Schleppbetriebsstelle und zum Heimathafen Minden der Außenstelle Hannover der Wasserstraßendirektion Münster siehe auch Klassifikationspunkt 12 des Findbuchs D 3 Minden (Gewerbeaufsichtsamt Minden).
Detmold im Juli 2012 Schumacher
- Bestandslaufzeit
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1877-1980
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Ostwestfalen-Lippe. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1877-1980