Bestand

B Rep. 235-12 Nachlass Marie Munk (Bestand)

Vorwort: B Rep. 235-12 Nachlass Marie Munk

1. Biographie
Marie Munk wurde am 4. Juli 1885 in Berlin geboren. Sie studierte ab 1907 u.a. Rechtswissenschaften in Berlin, Freiburg im Breisgau, Bonn und Heidelberg und wurde 1911 an der Universität Heidelberg mit einer Dissertation über den § 123 BGB zum Dr. iur. promoviert.

1914 gründete sie in Berlin mit Kolleginnen den Deutschen Juristinnen-Verein und 1932 den deutschen Zweig der International Federation of Business and Professional Women. Als Rechtsspezialistin des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF) wurde sie nach 1918 durch zahlreiche Vorschläge zur Familienrechtsreform (eheliches Güterrecht, Scheidungsrecht, elterliche Gewalt und uneheliche Kinder) zur fachlich am stärksten beachteten Juristin Deutschlands.

1924 erhielt sie als erste Frau in Deutschland die Zulassung als Rechtsanwältin in Berlin, 1930 wurde sie eine der ersten Richterinnen in Deutschland.

Wegen ihrer jüdischen Herkunft 1933 aus dem Justizdienst entlassen, emigrierte sie 1936 in die Vereinigten Staaten. Ab 1939 arbeitete sie als Gastprofessorin, nach ihrer Einbürgerung und dem Bestehen des Bar-Exams 1943 auch wieder als Rechtsanwältin.
Sie starb am 17. Januar 1978 in Cambridge/Massachusetts (USA).

2. Bestandsgeschichte
Die Archivalien wurden dem Landesarchiv Berlin (LAB) 1988 vom Berliner Frauenbund 1945 e.V. als Depositum übergeben.

Der Bestand enthält 22 Archivalieneinheiten mit einer Laufzeit von 1910 bis 1968 und umfasst Schriften von und über Marie Munk, das maschinenschriftliche Manuskript der Autobiographie, Korrespondenzen u.a. mit Käthe Lindenau, Gertrud Schubart-Fikentscher und Anni Ackermann sowie Materialien zu Eugen Schiffer.

Er ist vollständig erschlossen, verfilmt und digitalisiert, kann derzeit aber aus Urheberrechts- und Personendatenschutzgründen nur im Landesarchiv Berlin in der AUGIAS-Datenbank eingesehen werden. Hier ist jede Verzeichnungseinheit mit dem Digitalisat verlinkt ist. Die Metadaten zum Bestand finden Sie unter https://www.meta-katalog.eu/Record/BRep23512hla/HierarchyTree?recordID=BRep23512hla#tree-BRep23512hla.

Die in der Akte Nr. 3 / MF-Nr. 3513 ursprünglich enthaltenen Fotos wurden dem Bestand entnommen und der Fotosammlung des HLA (B Rep. 235-FS) mit neuen laufenden Nummern zugeordnet. Sie liegen aufgrund eines gemeinsamen Digitalisierungsprojekts mit u.a. dem Archiv der deutschen Frauenbewegung, dem FFBIZ und dem Alice Salomon-Archiv digitalisiert vor und können in der Datenbank des AddF unter http://addf-kassel.iserver-online2.de/szeig.FAU?sid=76783DFB24&dm=1&erg=A&qpos=1 angesehen werden.

Bitte zitieren Sie wie folgt: Landesarchiv Berlin, B Rep. 235-12 Nachlass Marie Munk Nr. xx / MF-Nr. xxxx.

3. Verweise
Ein Teilnachlass aus den Jahren 1918-1950 befindet sich in Northhampton, Massachusetts (USA) in der Sophia-Smith-Collection of Women´s History des Smith-College, s. https://findingaids.smith.edu/repositories/2/resources/933
Ein Essay zu Marie Munk im DDF unter https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/marie-munk

4. Literatur (Auswahl)
Marion Röwekamp, Marie Munk. Rechtsanwältin - Richterin - Rechtsreformerin, Berlin 2014
Oda Cordes, Marie Munk (1885-1978). Leben und Werk, Köln 2015


Berlin, September 2021 Dr. Susanne Knoblich

Bestandssignatur
B Rep. 235-12

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> B Bestände (West-) Berliner Behörden bis 1990 >> B 7 Organisationen und Vereine >> B 7.5 Helene-Lange-Archiv/Frauenvereine und -verbände >> B Rep. 235 Helene-Lange-Archiv

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.
Letzte Aktualisierung
28.02.2025, 14:13 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Ähnliche Objekte (12)