Bild

Ritterburg

Carl Friedrich Lessing, Großneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, war in Berlin Meisterschüler des Nazareners Wilhelm Schadow, dem er 1826 in das seit 1815 preußische Rheinland an die Düsseldorfer Akademie gefolgt war. Bereits 1828 erregte der zwanzigjährige Lessing mit seinem frühen Hauptwerk »Ritterburg« Aufmerksamkeit. Der Berliner Sammler Joachim Heinrich Wilhelm Wagener erwarb die großformatige romantische Berglandschaft, in der ein steiler, von Wassern umgebener Fels emporragt, der von einer Burg bekrönt wird. Auf einem Kahn nähert sich ein Ritter; der Burgherr erwartet den Gast auf einem Söller. Als literarische Vorlage diente Lessing der Roman »Der Abt« des damals überaus beliebten schottischen Dichters Sir Walter Scott (deutsche Erstausgabe 1821). Wagener beispielsweise empfahl dem Maler Hermann Stilke, in Werken von Scott nach dem historischen Hintergrund für romantische Poesie zu suchen (Wagener an Stilke am 11.11.1848, SMB-ZA, IV/NL Wagener, Briefkonzepte, S. 155). Lessings Darstellung erinnert an Schinkels Phantasielandschaften mit am Wasser gelegenen Burgen und Schlössern, welche Wagener in Kopie ebenfalls besaß. Zugleich liegen der Komposition Natureindrücke zugrunde, die Lessing auf Wanderungen in der rheinischen Landschaft gewann. So hatte er eigens für dieses Bild Felsformationen an der Ahr gezeichnet. | Birgit Verwiebe

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 166 x 221 x 13 cm
Höhe x Breite: 138 x 194 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
W.S. 133

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1861 Vermächtnis des Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener als Gründungssammlung der Nationalgalerie
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1828

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:01 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1828

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