Wundmale der Postdemokratie: Zur gesellschaftlichen Bedingtheit von Verschwörungstheorien in der Pandemie

Abstract: In der Forschung zu Verschwörungstheorien zeigt sich, dass diese oftmals als ahistorisches Phänomen behandelt werden. Mit Rückgriff auf die Theorie des autoritären Charakters wird dagegen argumentiert, dass Verschwörungsmentalität eine charakterliche Disposition ist, die auf gesellschaftliche Ursachen zurückzuführen ist. Das Individuum muss die Kränkungen und Ohnmachtsgefühle, die es im kapitalistischen Konkurrenzkampf erfährt, durch eine gesteigerte narzisstische Besetzung des eigenen Charakters kompensieren, was vermehrt mithilfe identitätsstiftender Konsumpraktiken und der öffentlichen Performanz von Authentizität geschieht. Aktuell fallen aufgrund der Einschränkungen im Zuge der Covid-19-Pandemie die Möglichkeiten dazu weg. Verschwörungstheorien stellen ein Mittel dar, diesen triebökonomischen Mangel auszugleichen

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Veröffentlichungsversion
begutachtet (peer reviewed)
In: Soziologiemagazin : publizieren statt archivieren ; 14 (2021) 1 ; 45-64

Schlagwort
Verschwörungstheorie
Postdemokratie
Pandemie
Kritische Theorie

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Mannheim
(wer)
SSOAR, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V.
(wann)
2021
Urheber
Forstenhäusler, Robin

DOI
10.3224/soz.v14i1.04
URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-74116-8
Rechteinformation
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:21 MESZ

Datenpartner

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Beteiligte

  • Forstenhäusler, Robin
  • SSOAR, GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V.

Entstanden

  • 2021

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