Bestand
Unternehmensverband Ruhrbergbau, Essen (Bestand)
Verbandsführung / Innere Angelegenheiten: Organisation 1952-1967 Satzungen des UVR 1956-1969 Vorstand 1953-1969 Geschäftsberichte 1954-1966 Mitgliederverzeichnis und Schriftwechsel mit Verbandsmitgliedern 1953-1984 Niederschriften über Mitgliederversammlungen des UVR, des Bergbau-Vereins, des Steinkohlenbergbauvereins und des Rationalisierungsverbandes 1953-1984 Rundschreiben des UVR an die Mitglieder 1953-1978 Fachausschüsse und Arbeitskreise: Tarifausschuss 1952-1967 Stilllegungsausschuss 1966-1969 Europa- und Wirtschaftsangelegenheiten: Studienausschuss des westeuropäischen Kohlenbergbaus 1968-1996 Vorausschätzungen für Kohle und Stahl 1975-1991 Energiewirtschaftliche Aussichten und Ziele 1953-1985 Organisation der technischen Forschung Kohle 1963-1972 Studienausschuss technische Forschung und Europa-Parlament 1957-1994 Europäische Kohlenbergbauliche Vereinigung 1964-1985 EG-Binnenmarkt 1989-1993 Technische Fachausschüsse und Arbeitskreise: Technisch-Wissenschaftliche Gemeinschaftsorganisation des Deutschen Steinkohlenbergbaus 1973-1990 Arbeitskreis Wärmemarkt 1983-1994 Arbeitskreis Berg- und Wasserrecht 1962-1999 Umweltschutz und Recht 1973-1990 Mitgliedschaften und Mitwirkungen in Verbänden und Organisationen: Wirtschaftsvereinigung Bergbau 1953-1968 Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände 1953-1980 Bundesverband der Deutschen Industrie 1954-1968 Tarif- und Sozialpolitik / Belegschaftsfragen: Bergarbeiterwohnungsbau 1953-1966 Arbeits- und Sozialversicherungsrecht 1967-1969 Tarifverträge 1948-1973 Arbeitszeit / Kurzarbeit 1952-1967 Ausbildungswesen 1948-1967 Sozialwesen 1943-1958 Ausländische Arbeitnehmer 1952-1985 Arbeitnehmeraustausch 1962-1989 Werksrenten 1956 Arbeitsordnungen 1947 Mitbestimmungsrecht Wirtschafts- und Steuerpolitik: Jahrhundertvertrag 1977-1988 Finanzen / Investitionen / Subventionen 1954-1968 Investitionshilfe 1977-1983 Kokskohlenhilfe 1977-1983 Stromgesetze 1965-1989 Kohlengesetz 1963-1971 Absatzfinanzierung 1971-1991 Statistiken 1953-1968 Rechtsfragen 1954-1968
Beschreibung: Angesichts der geplanten Auflösung der Deutschen Kohlenbergbau-Leitung (DKBL) gründeten die Bergbaugesellschaften des Ruhrgebiets am 15. Mai 1952 den Unternehmensverband Ruhrbergbau (UVR) als wirtschafts- und sozialpolitische Nachfolgeorganisation. Als technisch-wissenschaftliche Gemeinschaftsorganisation wurde Ende 1952 der Steinkohlenbergbauverein ins Leben gerufen. Bei den Vorarbeiten für den Wiederaufbau des bergbaulichen Verbandswesens nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der so genannte Achtzehner-Ausschuß bewusst an traditionelle Organisationsstrukturen angeknüpft, in deren Mittelpunkt der 1945 suspendierte Bergbau-Verein gestanden hatte und der 1958 als treuhänderischer Vermögensträger der Bergbauverbände reaktiviert wurde. Im Unterschied zur funktional differenzierten Verbandsstruktur in vielen anderen Industriebranchen vereinte der UVR wirtschafts- und sozialpolitische Aufgaben auf sich und fungierte als Tarifvertragspartei für den Ruhrbergbau. Da sich die endgültige Liquidation der DKBL bis zum 29. Juli 1953 hinzog, nahm der UVR seine Geschäftstätigkeit erst zum 1. August 1953 auf.Dem umfassenden Wirkungsbereich des UVR entsprach ein breit gefächertes Ausschusssystem mit rund einem Dutzend Hauptausschüssen, die von Tarifvertrags- und Sozialversicherungsangelegenheiten bis hin zu Finanzfragen eine breite wirtschafts- und sozialpolitische Themenpalette abdeckten. Als Gremium für Fragen der Montanunion kam der 'Beratende Ausschuß gemäß Artikel 48 Absatz III des Montanvertrages' hinzu, dem auch Vertreter von Verbrauchern und Arbeitnehmern angehörten. Nachdem der im Dezember 1968 als überregionale wirtschafts- und sozialpolitische Interessenvertretung gegründete, aber mit dem UVR eng verflochtene Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus (GVSt) ein Großteil der Aufgaben des UVR übernahm, fungierte dieser im Wesentlichen nur noch als Arbeitgeberverband und Tarifvertragspartei. Demgemäss existierte beim UVR seit 1970 nur noch der Ausschuss Tarifwesen.In den Jahren nach der Gründung wuchs im Glückauf-Haus in der Essener Friedrichstraße, dem traditionellen Sitz der Bergbauverbände, ein umfangreicher und in enger Anlehnung an die Ausschussstruktur untergliederter Verbandsapparat heran. Mit ca. 200 Angestellten war er 1968 größer als derjenige der drei Schwesterverbände in den Steinkohlenrevieren Aachen, Saar und Niedersachsen zusammen. Die enge Verflechtung zwischen den Bergbauverbänden und die Kontinuität in der Verbandsleitung spiegelten sich in der Besetzung der Geschäftsführung wider. Erster Hauptgeschäftsführer war Dr. Martin Sogemeier, der diese Funktion schon seit 1938 bei Bergbau-Verein und Bezirksgruppe Ruhr innegehabt hatte und nach dem Krieg bei der DKBL tätig gewesen war. Ihm folgten 1956 Oberbergrat a. D. Theobald Keyser und 1966 Dr. jur. Heinz Reintges als Hauptgeschäftsführer und geschäftsführende Vorstandsmitglieder. Seit 1969 leitete Reintges auch die Verbandsgeschäfte des GVSt. 1980 rückte der langjährige weitere Hauptgeschäftsführer Bergassessor a. D. Karl Heinrich Jakob als Nachfolger von Reintges in den Vorstand auf. Er amtierte bis Ende der 1980er Jahre. Wie schon Keyser, so waren auch Reintges und Jakob neben ihrer Tätigkeit bei UVR und GVSt lange Jahre zugleich Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Bergbau, des spartenübergreifenden Dachverbandes des deutschen Bergbaus.Im Herbst 1999 wurden der Sitz von UVR und GVSt in das neue Haus der RAG AG verlegt und ein Großteil der Altregistratur an das Bergbau-Archiv abgegeben. Das vorhandene Material lässt differenzierte Erkenntnisse zu Organisation und Tätigkeit des Verbandes, zur Tarifpolitik und zur Politik des Bergbaus von der ersten Kohlenkrise 1957 bis zur Gründung der Ruhrkohle AG 1969 erwarten.
- Reference number of holding
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BBA 138
- Extent
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220 m
- Context
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Bergbau-Archiv Bochum (Archivtektonik) >> Verbände und Organisationen
- Related materials
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Verweise auf andere Bestände: Wirtschaftsvereinigung Bergbau e. V., Bonn (Bestand 83)
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus, Essen (Bestand 169)
Literaturhinweise: Ruhrbergbau 1954. Jahresbericht für die Zeit vom 1. August 1953 bis 31. Dezember 1954 des Unternehmensverbandes Ruhrbergbau, Essen [1955].
Gerhard Gebhardt: Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen, Essen 1957, S. 67 ff.
Friedrich Schunder: Tradition und Fortschritt. 100 Jahre Gemeinschaftsarbeit im Ruhrbergbau, Stuttgart 1959.
Jahrbuch des deutschen Bergbaus, Jgg. 1952-1966.
Hans-Joachim Rummert: 125 Jahre Verein für die bergbaulichen Interessen 1858-1983, in: Glückauf 119, 1983, S. 1043-1056.
Jahrbuch für Bergbau, Energie, Mineralöl und Chemie, Jgg. 1967-1984/1985.
Jahrbuch Bergbau, Öl und Gas, Elektrizität, Chemie, Jgg. 1985/1986-1992.
Jahrbuch Bergbau, Erdöl und Erdgas, Petrochemie, Elektrizität, Umweltschutz, Jgg. 1993 ff.
- Date of creation of holding
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1947 - 1999
- Delivered via
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
06.03.2025, 6:28 PM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1947 - 1999