Bestand
210,44/Westfälische Neueste Nachrichten (Bestand)
Form und Inhalt: Vorwort zum Bestand 210,44/Westfälische Neueste Nachrichten, Zeitungsverlag
Unternehmensgeschichte
Der bis Mitte der 1920er bürgerlich-liberale „Bielefelder General-Anzeiger“ erschien als Tagezeitung am 16. September 1900 erstmalig und gehörte zur E. Gundlach AG, Druck- und Verlagshaus (seit 1925 Teil der Oetker-Gruppe). Am 1. Juni 1918 wurde die Zeitung auch vor dem Hintergrund ihrer regionalen Verbreitung umbenannt in „Westfälische Neueste Nachrichten“ (WNN) mit einem Lokalteil unter dem Namen „Bielefelder General-Anzeiger“.
1927 galten die WNN als „Leib- und Magenorgan der Bielefelder Spießer“ (Volkswacht v. 28. Oktober 1927), bezeichneten sich selbst aber 1928 als „parteilos“ und republikanisch. Später galten sie als bürgerlich-, später national-konservativ, ab 1933 als nationalsozialistisch. Konkurrenzblätter waren die konservative „Westfälische Zeitung“ und die sozialdemokratische „Volkswacht“.
1935 wurden die WNN mit dem NS-Volksblatt für Westfalen (Auflage 1934: 36.200) vereinigt und damit amtliches NSDAP-Parteiorgan und gehörten ab dem 15. August 1935 zum „Zeitungsverlag für Westfalen“. 1944 erfolgte die kriegsbedingte Übernahme der „Westfälischen Zeitung“.
Auflagen der Ausgabe Bielefeld (Gesamtauflage)
- 1928: 25.000
- 1932: 24.000
- 1934: 20.700 (32.000)
- 1935: 22.691 (35.063)
- 1936: 21.500 (34.036)
- 1937: 26.318 (41.121)
- 1938: 28.000 (50.300)
- 1939: 31.750 (56.300).
Beilagen
- „Ravensberger Blätter“ des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg“ ab (ab 13.4.1901): online unter: https://www.stadtarchiv-bielefeld.de/Bestände/Landesgeschichtliche-Bibliothek/LgB-digital/RB
- „Zeitbilder: Wochenbeilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten“
Bestandsgeschichte
Der Bestand enthält u. a. Korrespondenz der Schriftleitung und des Verlages, Angelegenheiten des Reichsverbands der Zeitungsverleger, Bilanzen, Personalwesen, Einflussnahme der NSDAP, Zensur, Regionalbesprechungen der Zeitungsverleger, Personalien des Schriftleiters Carl Frensch
und umfasst die Laufzeit 1933-1944. Von besonderem Wert ist die Überlieferung des Abonnentenwesens mit Mitgliederzahlen und -nachweisen der einzelnen NSDAP-Ortsgruppen im Erscheinungsgebiet.
Der Bestand umfasst 162 Verzeichnungseinheiten. Nicht vergeben sind die Nr. 34, 45, 55, 56, 59, 61, 71, 73, 75, 78 und 80.
Hinweise zur Benutzung
Sämtliche Ausgaben sind über das Zeitungsportal "zeit.punktNRW" ohne Anmeldung und kostenlos abrufbar: https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/6654221.
- (Archivalienbestellungen: Bestand 210,44/Westfälische Neueste Nachrichten)
- Zitation: Stadtarchiv Bielefeld (StArchBI), Bestand 210,44/Westfälische Neueste Nachrichten
Literatur
- Lüpke, Reinhard, „Spiegel der Gesellschaft“ – Entstehung und Entwicklung der Bielefelder Presse von 1811 bis heute, in: Andreas Beaugrand (Hg.), Stadtbuch Bielefeld. Tradition und Fortschritt in der ostwestfälischen Metropole, Bielefeld 1996, S. 660–663
- Meier, Gerd, Zwischen Milieu und Markt. Tageszeitungen in Ostwestfalen 1920–1970, Paderborn 1999
Dr. Jochen Rath
Archivdirektor
Bielefeld, April 2020
- Bestandssignatur
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210,044/Westf. Neueste N.
- Kontext
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Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld (Archivtektonik) >> Nichtamtliches Schriftgut >> Firmenarchive
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand