Forschungsbericht | Research report
jihad.de: Jihadistische Online-Propaganda: Empfehlungen für Gegenmaßnahmen in Deutschland
Spätestens seit der Kosovo-Albaner Arid Uka Anfang März 2011 am Frankfurter Flughafen zwei US-Soldaten tötete, hat das Bewusstsein für die Gefahren jihadistischer Internetpropaganda stark zugenommen. Der 21-Jährige erklärte, zu der Tat habe ihn ein Internetvideo bewogen. Wie soll man in Deutschland mit der Propaganda im Internet umgehen und ihrem radikalisierenden Einfluss entgegensteuern? Sie völlig aus dem Netz zu entfernen ist unmöglich. Ohnehin sollte eine gewisse Anzahl für durchschnittliche Internetnutzerinnen und -nutzer schwer zugänglicher Webseiten toleriert werden, um hier relevante Informationen zu gewinnen. Trotzdem muss die Wirkung der Propaganda stark verringert werden. Die Cyberpropaganda des Jihad ist ein komplexes und vielschichtiges Problem. Um ihr entgegenzuwirken, muss ein Katalog aus sehr unterschiedlichen und breit gefächerten Maßnahmen und Trägern entwickelt werden. Bisher fehlt jedoch sowohl national als auch international eine Bestandsaufnahme der bereits existierenden Maßnahmen. Ein erster notwendiger Schritt ist deshalb deren systematische Erfassung. Diese Maßnahmen lassen sich in drei Gruppen einteilen: erstens Beobachtung, zweitens Maßnahmen zur Reduzierung des Angebots und drittens Maßnahmen zur Reduzierung der Nachfrage. Gerade in dieser dritten Gruppe, bei der es vor allem um Prävention geht, besteht dringender Handlungsbedarf. Bei dem in dieser Studie vorgeschlagenen Konzept sollte die Bundesregierung federführend in Kooperation mit den Landesregierungen vielversprechende Initiativen identifizieren oder anregen, sie finanziell und logistisch fördern und lose, aber effizient koordinieren. Um diesen schwierigen Balanceakt zu bewältigen, sollte eine unabhängige Struktur geschaffen werden, etwa in Form einer Stiftung oder eines Instituts. (Autorenreferat)
- ISSN
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1611-6372
- Umfang
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Seite(n): 35
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
- Erschienen in
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SWP-Studie (5/2012)
- Thema
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Politikwissenschaft
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
Bundesrepublik Deutschland
Massenmedien
Wirkung
Militanz
Islam
Islamismus
Internet
islamische Gesellschaft
Terrorismus
Terrorismusbekämpfung
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Difraoui, Asiem El
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
- (wo)
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Deutschland, Berlin
- (wann)
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2012
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-367658
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:27 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Forschungsbericht
Beteiligte
- Difraoui, Asiem El
- Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Entstanden
- 2012