Forschungsbericht | Research report

Polizisten und Asylbewerber in Duisburg

Gegenstand der Untersuchung ist das Verhältnis zwischen Asylbewerbern und der Duisburger Polizei. Es handelt sich um eine empirische Arbeit, bei der nach zwei Methoden vorgegangen wurde: 1. Persönliche Befragung mit einem standardisierten quantitativen Fragebogen, 2. Validierung der Ergebnisse über Leitfadeninterviews mit städtischen Mitarbeitern, die die Asylanten betreuen. Befragt wurden ausschließlich Bewohner von Übergangsheimen. Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen: Das Verhältnis zur Polizei im öffentlichen Raum wird von den Asylbewerbern als durchgängig gut beschrieben, wobei weibliche Polizisten als strenger beschrieben wurden. Hinsichtlich der Nationalität der Asylbewerber stellte sich bei Schwarzafrikanern eine signifikant häufigere Kontrolle heraus. Wesentlich komplexer zeigen sich die Ergebnisse der Polizeikontakte innerhalb der Wohnheime. Nur im Ernstfall rufen die Asylanten die Polizei. Innerhalb der Heime ist man der Polizei gegenüber misstrauischer als in der Öffentlichkeit, da die meisten Bewohner nur Duldungsstatus haben und außerdem ein hoher Prozentsatz an Delinquenz unter den Asylanten vorliegt. Seitens der Heimleitungen wird mehr Polizeipräsenz und ein besserer Informationsfluss zwischen Heimleitung und Polizei gewünscht. Die angespannte Situation in den Übergangsheimen ist jedoch hauptsächlich geprägt durch die deutsche Asylpolitik. Auf Grund eines jahrelangen Arbeitsverbots und mangelnder Rückzugsmöglichkeiten halten sich die männlichen Asylanten überwiegend auf öffentlichen Plätzen auf, an denen häufige Ausweiskontrollen durchgeführt werden. Durch das geplante Zuwanderungsgesetz werden die Probleme der Asylanten noch größer, da eine gesellschaftliche Partizipation über die Finanzierung des eigenen Lebensunterhalts ausgeschlossen wird. (ICF)

Polizisten und Asylbewerber in Duisburg

Urheber*in: Lillig, Marion

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Police officers and asylum-seekers in Duisburg
Umfang
Seite(n): 50
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
Duisburger Beiträge zur soziologischen Forschung (2/2004)

Thema
Soziale Probleme und Sozialdienste
soziale Probleme
soziale Beziehungen
Bundesrepublik Deutschland
abweichendes Verhalten
Polizeieinsatz
Randgruppe
Asylbewerber
soziale Integration
Nordrhein-Westfalen
Wohnheim
Akzeptanz
Polizei
empirisch
empirisch-quantitativ

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Lillig, Marion
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie
(wo)
Deutschland, Duisburg
(wann)
2004

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-117602
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

  • Lillig, Marion
  • Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie

Entstanden

  • 2004

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