Grafik
Der Frühling (Ver) Aus: die vier Jahreszeiten
Den Anfang der Jahreszeitenfolge bildet der Frühling. Dargestellt ist dessen Personifikation, eine weibliche Gestalt links im Bild. Sie sitzt auf dem Boden und greift mit ihrer linken Hand nach einem Ast voller Blätter. Ihr Körper ist unterhalb der Brust in ein Tuch gehüllt. Der Kopf wird von einem Blumenkranz geschmückt. Den rechten Bildrand überschneidet eine Brunnenfigur. Hinter der Personifikation sitzt ein Paar eng umschlungen am Tisch. Er, ein älterer Mann mit Bart und Falten, sie, eine junge Frau, bilden das „ungleiche Paar“, dessen Tradition bis in das Mittelalter reicht.1 - Im Hintergrund sind einige Reiter, ein Falkner und Jäger mit Hunden zu sehen. Dirck Barendsz vereinigt in diesem Kupferstich einige Motive des Frühlings: Das Aufblühen der Natur, die Liebe und die Jagd. Zwar ist die Jagd ein typisches Herbstereignis, sie konnte aber auch das ganze Jahr über ausgeübt werden. So erscheint z.B. der Vogelfang auf einigen Darstellungen des Spätfrühlings. Die Hirschjagd findet sich oft in Sommer- und Herbstbildern wieder. Im Winter wird u.a. die Wildschweinjagd gezeigt. - Im Gegensatz zu der Reitergruppe tragen die Jäger mit Hunden einfache Kleidung. Die Jagd war schon seit der Antike ein Privileg des Adels und galt als Zeichen der Macht. Bei der höfischen Jagd ging es weniger um die Versorgung des Hofs, sondern mehr um die Selbstdarstellung der Teilnehmer. Um die höfische Nahrungsbeschaffung kümmerten sich vielmehr Berufsjäger. Die Adligen hatten Jagdhelfer bei sich, die ihnen mit Hunden zur Seite standen. Auch Frauen hatten meist eine bestimmte Aufgabe. Zum einen erhöhte ihre Anwesenheit in prachtvollen Kleidern den Festcharakter der Jagd, zum anderen konnten sie die Falknerei ausüben. Generell wurde die Jagd mit Raubvögeln hoch geschätzt und als eine Kunst angesehen, da sie nur mit Hilfe eines Lehrers richtig ausgeübt werden konnte. Dass diese Jagdform nur der Elite vorbehalten war, wurde durch die kostbare Ausstattung sowohl der Jäger –und Jägerinnen als auch der Vögel unterstrichen [...]. -
- Standort
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Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität, Göttingen
- Inventarnummer
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D 5196
- Maße
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Höhe: 177 mm (Blattmaß )
Breite: 228 mm (Blattmaß )
- Material/Technik
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Papier; Kupferstich
- Inschrift/Beschriftung
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Aufschrift: T. Bernard A. inuet. (Herausgeber (?) Untere Bildmitte)
Aufschrift: IS (ligiert) (Monogramm des Stechers; Sockel der Statue im rechter Bildrand)
- Klassifikation
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Zeichnung/Grafik (Hessische Systematik)
Kupferstich (Oberbegriffsdatei)
- Bezug (was)
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Jagd
Frühjahr
Allegorie
Frühling; Ripa: Ver; Primavera
menschliche Tätigkeiten im Frühling (bei der Einteilung des Jahres in vier Jahreszeiten)
Frühlingslandschaft; Landschaft, die den Frühling bezeichnet (bei der Einteilung des Jahres in vier Jahreszeiten)
- Ereignis
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Entstehung
- (wer)
- (wann)
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ca. 1550 - ca. 1600 (Lebensdaten des Stechers)
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
- Förderung
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Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
- Letzte Aktualisierung
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24.04.2025, 12:58 MESZ
Datenpartner
Kunstsammlung der Universität Göttingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Grafik
Entstanden
- ca. 1550 - ca. 1600 (Lebensdaten des Stechers)