Musikhandschrift

Buxheimer Orgelbuch - BSB Mus.ms. 3725

Das 1883 aus der Bibliothek des Kartäuserklosters Buxheim bei Memmingen in die Bayerische Staatsbibliothek gekommene Orgelbuch ist die umfangreichste erhaltene Handschrift mit Musik für Tasteninstrumente aus dem 15. Jahrhundert. Sie enthält etwa 100 Bearbeitungen deutscher Lieder sowie je ca. 50 französische und lateinische Stücke. Reine Instrumentalkompositionen ohne Vorlagen aus der Vokalmusik sind dagegen selten anzutreffen. Mehrere Schreiber waren beteiligt, wobei der Hauptkorpus der Handschrift, etwa zwei Drittel des Gesamtumfangs, von einer einzigen Hand stammt. Die Schreiber bedienten sich der sogenannten älteren deutschen Orgeltabulatur, bei der die Oberstimme mit Noten, die Unterstimmen aber mit Buchstaben bezeichnet sind. // Autor: Bayerische Staatsbibliothek, Musikabteilung // Datum: 2016
Englische Version: The Orgelbuch (organ book), which came to the Bayerische Staatsbibliothek (Bavarian State Library) from the library of the Carthusian monastery of Buxheim near Memmingen in 1883, is the most fully preserved manuscript with sheet music for keyboard instruments from the fifteenth century. It contains about 100 arrangements of German songs as well as about 50 French and 50 Latin pieces respectively. There are only very few purely instrumental compositions without reference to vocal music. Several writers were involved in the production, with the main body of the manuscript, about two-thirds of the volume, originating from a single hand. The writers used the so-called "older German organ tablature", in which the upper voice was marked by notes, while the lower voices were notated with letters. // Autor: Bayerische Staatsbibliothek, Musikabteilung // Datum: 2016

Weitere Titel
Buxheim Organ Book
Cim 351 b
Standort
München, Bayerische Staatsbibliothek -- Mus.ms. 3725
Maße
30 x 21 cm
Umfang
parts (tablature): 174 f. = 174 Blätter
Anmerkungen
Abschrift
Papier
15 Lagen, der Hauptteil der Handschrift besteht aus 14 Sexternionen, am Anfang ein Ternio (davon ein Blatt ausgeschnitten) und am Schluss zwei Blätter (f. 168-169) hinzugefügt
Originale Lagenbezeichnung jeweils auf dem ersten und dem letzten Blatt der Sexternionen (numerisch)
Originale Foliierung 1-167, die sich, wie bei deutschen Orgeltabulaturen üblich, nicht auf das einzelne Blatt, sondern auf gegenüberliegende Seiten bezieht
Nummerierung der Stücke modern
Von einer Haupthand geschrieben, mit originalem, alphabetisch geordnetem Inhaltsverzeichnis (f. Iv-Vr); ab f. 122 Einträge von verschiedenen Händen, die von no. 229 an im Index nicht mehr aufgenommen sind
Frühe deutsche Tabulaturschrift: die Oberstimme jeweils auf einem siebenlinigen System, die übrigen Stimmen darunter in Buchstabenschrift notiert
f. 1-166 sind mit je sechs Notensystemen zu sieben Linien einheitlich rastriert; auf f. 167 wurde unten auf beiden Seiten noch ein Notensystem hinzugefügt; auf f. 168r oben und unten jeweils drei Systeme zu fünf Linien, die Mitte der Seite nicht rastriert
Die meisten Stücke dreistimmig notiert, die Zahl der Stimmen jedoch oft nicht konstant, da zusätzliche Töne, besonders an Kadenzpunkten hinzugefügt wurden
Unbeschriebene Seiten f. 166r/v (rastriert), Ir, Vv, 168v
1959 Restaurierung (Zentralteile der Lederüberzüge beider Deckel original, Holzdeckel, Rücken und Ränder erneuert)
Als Spiegel ursprünglich zwei Pergamentblätter aus einer älteren Handschrift, die bei der Restaurierung abgelöst und als fliegende Blätter mitgebunden wurden. Auf der Rückseite des fliegenden Blattes am Vorderdeckel: "CXCII
Auf f. Iv: "Sequit[ur] Tabula hui[us] Libri 2|m or|d[inem] alphabeti", auf f. IIr von späterer Hand "Cartusianonem [Kreuz im Kreis] in Buxheim"
Auf f. 168r unbezeichnete Einzelstimme in weißer Mensuralnotation
Auf f. 169r kurze Spielanweisung
Auf f. 169v o
ben eine geistliches Gedicht in roter Schrift "Was soll ich erbarmen" (durchgestrichen), darunter ein medizinisches Rezept
1883 gelangte die Handschrift aus der ehemaligen Kartause Buxheim bei Memmingen durch Versteigerung in den Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek
Die Handschrift stammt der neueren Forschung nach aus dem Gebiert des hochalemannischen Sprachraums, vgl. WelkerO 2002
Altsignatur: Cim 351 b

Ereignis
Herstellung
(wann)
um 1460-1470

URN
urn:nbn:de:bvb:12-bsb00104633-2
Letzte Aktualisierung
16.04.2025, 08:46 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Musikhandschrift

Entstanden

  • um 1460-1470

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