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Deutsche Konjunktur im Frühjahr 2018 - Deutsche Wirtschaft näher am Limit
Die Luft für den Aufschwung in Deutschland wird dünner. Nach dem kräftigen Anstieg von 2,2 Prozent im Jahr 2017 dürfte sich die gesamtwirtschaftliche Produktion weiter beschleunigen. Im laufenden Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt wohl um 2,5 Prozent zulegen; für das kommende Jahr rechnen wir mit einem Anstieg um 2,3 Prozent. Bei bereits spürbar über normal ausgelasteten Kapazitäten driftet die deutsche Wirtschaft zusehends in die Hochkonjunktur. Besonders bemerkbar machen sich Kapazitätsengpässe bereits in der Bauwirtschaft. Dort schaffen es die Unternehmen offenbar kaum noch, die eingehenden Aufträge abzuarbeiten. Vor diesem Hintergrund dürfte die Bautätigkeit trotz der äußerst anregenden Rahmenbedingungen vorerst nur noch verhalten zulegen, dafür aber die Baupreise spürbar anziehen. Anspannungen machen sich zunehmend auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Zwar dürfte die Beschäftigung vorerst noch weiter kräftig steigen, allerdings werden die zunehmenden Probleme der Unternehmen, geeignetes Fachpersonal zu finden, zu beschleunigt steigenden Effektivverdiensten führen. In der Folge werden die Bruttolöhne und -gehälter kräftig steigen und so den privaten Konsum stimulieren, der durch Abgabensenkungen und Leistungsausweitungen der neuen Bundesregierung zusätzlich angeregt wird. Wir rechnen damit, dass diese fiskalischen Maßnahmen zu großen Teilen ab dem Jahr 2019 wirksam werden und wesentlich dazu beitragen, dass die Nettolöhne und -gehälter mit einer Zuwachsrate von 5,4 Prozent so stark zulegen werden wie seit dem Jahr 1992 nicht mehr. Bei der zunehmenden Auslastung der Produktionskapazitäten dürften sich mehr und mehr Unternehmen dazu veranlasst sehen, ihre Kapazitäten zu erweitern, so dass auch die Unternehmensinvestitionen merklich anziehen werden. Trotz der im Koalitionsvertrag vereinbarten zusätzlichen Haushaltsbelastungen dürften die Budgetüberschüsse vorerst in der Tendenz weiter aufwärts gerichtet bleiben, da die hohe konjunkturelle Dynamik deutliche Einnahmezuwächse mit sich bringt.
- Alternative title
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German Economy Spring 2018 - German economy closer to its limit
- Language
-
Deutsch
- Bibliographic citation
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Series: Kieler Konjunkturberichte ; No. 41
- Classification
-
Wirtschaft
- Subject
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Konsum
Prognosefehlerevaluierung
Konjunkturprognose
Stabilisierungspolitik
Frühindikatoren
Ausblick
Faktormodell
- Event
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Geistige Schöpfung
- (who)
-
Ademmer, Martin
Boysen-Hogrefe, Jens
Fiedler, Salomon
Groll, Dominik
Hauber, Philipp
Jannsen, Nils
Kooths, Stefan
Potjagailo, Galina
- Event
-
Veröffentlichung
- (who)
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Institut für Weltwirtschaft (IfW)
- (where)
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Kiel
- (when)
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2018
- Handle
- Last update
-
10.03.2025, 11:42 AM CET
Data provider
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Artikel
Associated
- Ademmer, Martin
- Boysen-Hogrefe, Jens
- Fiedler, Salomon
- Groll, Dominik
- Hauber, Philipp
- Jannsen, Nils
- Kooths, Stefan
- Potjagailo, Galina
- Institut für Weltwirtschaft (IfW)
Time of origin
- 2018