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Baden-Württemberg-Club auf dem Schloßplatz in Stuttgart
150 im Auftrag der Landesregierung aufeinander gestapelte orangerote Container im Ehenhof des Stuttgarter Schlosses sorgen derzeit für Aufsehen und Diskussionen. Die nach den Ideen des Aktionskünstlers Wolfgang Flatz angeordneten Behältnisse sollen während der Leichtathletik-Weltmeisterschaft den Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Sport als Treffpunkt dienen. TEUFEL: Wendet sich gegen die Kritik an diesem Projekt. "Ich möchte schon, daß wir uns den Herausforderungen der Gegenwart stellen und uns der Zukunft öffnen. Ich sage: Wertorientiert, bodenverbunden und weltoffen, so stelle ich mir Baden-Württemberg vor." SPÖRI: "Das gesamte Ambiente, das historisch Gewachsene ist für mich noch nie so schön gewesen wie heute, wo ich jetzt den Kontrast zu den Containern gesehen habe". N.N., Bürger: Sie lehnen das Projekt ab. Daß es nur für geladene Gäste ist, empfinden sie als Provokation. ROMMEL: "Wenn man merkt, da trinken die Leute, essen, und die merken auch, daß die nicht zahlen, da sagen natürlich manche: Ja des isch ja allerhand und des dät i au gern habe". VÖGELE: "Mir ist da in der Tat zuviel Schranke. Die Optik dieses Zaunes und dann die Leute, die davor stehen, und die anderen - das sind wir in diesem Fall - werden da bestaunt, das ist vielleicht doch ein bißchen ein zu großer Abstand". SCHLAUCH: "Ich glaube, daß der Künstler der Landesregierung ein Kuckucksei ins Nest gelegt hat". KUHN: "Die Herrschaften, die sich hier zum Baden- Württemberg-Club exklusiv zählen, werden vom Künstler gezwungen, mal Container zu betreten, die sie sonst nie betreten würden. Und dieser Kontrast zwischen Protzen, Reichtum und Stolzsein auf das eigene Protzen auf der einen Seite und Bauformen, die eher auf Armut und Not stehen, und das alles im Herzen des Finanzministeriums, ist schon eine sehr attraktive Geschichte". LANGE: Der Finanzausschuß ist nicht mit dem Container- Kunstwerk befaßt worden. MAYER-VORFELDER: Der Finanzausschuß ist aus zeitlichen Gründen nicht dazu gekommen, darüber zu sprechen. "Es ist nach der Rechtslage so, daß der Finanzminister nach Kabinettsbeschluß sein eigenes Recht hat, diese Auslagen zu bewilligen". TEUFEL: Bei einem Weltereignis darf sich Baden- Württemberg auch etwas Außergewöhnliches leisten.
- Reference number
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 1/004 D931029/104
- Extent
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0:08:55; 0'08
- Further information
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Begleitmaterial: VE-Hörfunkbeobachtung, StaMi
- Context
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Hörfunksendungen des SDR aus dem Jahre 1993 >> August
- Holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 1/004 Hörfunksendungen des SDR aus dem Jahre 1993
- Indexbegriff subject
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Konflikt
Kunst
Sportart Leichtathletik
- Indexentry person
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Flatz, Wolfgang
Kuhn, Fritz; Politiker, Abgeordneter, Oberbürgermeister, Linguist, 1955-
Lange, Hans-Jürgen
Mayer-Vorfelder, Gerhard; Jurist, Politiker, Funktionär, 1933-2015
Rommel, Manfred; Politiker, Oberbürgermeister von Stuttgart, Autor, 1928-2013
Schlauch, Rezzo; Jurist, Politiker, Abgeordneter, Rechtsanwalt, 1947-
Spöri, Dieter; Politiker, Abgeordneter, Minister, 1943-
Teufel, Erwin; Politiker, Abgeordneter, Ministerpräsident, 1939-
Vögele, Rainer; Funktionär, Messegeschäftsführer, 1946-
- Indexentry place
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Stuttgart S; Container-City
- Date of creation
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14. August 1993
- Other object pages
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 4:48 PM CET
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- AV-Materialien
Time of origin
- 14. August 1993