Bestand
Tondokumentensammlung der Gesellschaft für Sport und Technik (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Gründung am 7.8.1952; Auflösung am 9.4.1990. Nachfolger: 28.4.1990
Bund Te Technischer Sportverbände e.V. Kongresse; Tagungen des
Zentralvorstandes; Agitation und Propaganda; Öffentlichkeitsarbeit,
Organisation; Vormilitärische Ausbildung; Laufbahnausbildung;
Wehrsportarten; Kaderabteilung; Internationale Verbindungen.
Auf Antrag des 4. Parlaments der FDJ wurde durch
Regierungsbeschluss am 7. August 1952 die Gesellschaft für Sport und
Technik (GST) gegründet. Sie war eine paramilitärische
Jugendorganisation, offiziell eine Organisation zur gemeinschaftlichen
Freizeitgestaltung technisch und sportlich interessierter
Jugendlicher. Zunächst übernahm das Ministerium des Innern die
Anleitung und Koordination. Die FDJ delegierte Funktionäre in die
Leitungen der Grundeinheiten, Bezirks- und Kreisleitungen. Der erste
GST-Leiter wurde am 7. August 1952 Arno Berthold. Als 1956 die
Nationale Volksarmee gegründet wurde und die Hauptaufgabe der
Gesellschaft für Sport und Technik nun darin bestand, Jugendliche auf
den Dienst in der Nationalen Volksarmee vorzubereiten, übernahm die
Leitung das Ministerium für Nationale Verteidigung. Die Mitgliedschaft
in der Gesellschaft setzte ein Mindestalter von 14. Lebensjahren
voraus. Auf Antrag und mit Zustimmung der Eltern konnte die Aufnahme
jedoch auch vorher erfolgen. Neben den Bezirks-, Kreis- und
Stadtbezirksorganisationen der Gesellschaft für Sport und Technik gab
es Grundorganisationen in Betrieben, Verwaltungen, Schulen und
Wohngebieten. Das höchste Organ war der Kongress und zwischen den
Kongressen der Zentralvorstand, der den Vorsitzenden, seinen Vertreter
und das Sekretariat wählte. Beratende Gremien zu den einzelnen
Sportarten wurden 1987 zu selbstständigen "Sportverbänden der GST", so
z.B. der Flug- und Fallschirmsportverband der DDR (FFSV), der
Militärische Mehrkampfverband der DDR (MMKV), der Radiosportverband
der DDR (RSV) oder der Tauchsportverband der DDR (TSV).
Obwohl die Gesellschaft für Sport und Technik ihre
Hauptaufgabe bei der vormilitärischen Ausbildung der Jugendlichen
zwischen 16 und 18 sah, verstand sie sich auch als zweite, neben dem
Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) existierende, Sportorganisation
der DDR. Es konnten Sportarten, sogenannte "Wehrsportarten" betrieben
werden, aber immer mit der Aussicht auf eine Laufbahn bei der NVA. So
wurden u.a. Militärischer Mehrkampf, Wehrkampfsport, Sportschießen,
Motorsport, Nachrichtensport, Seesport, Tauchsport, Flugsport,
Fallschirmsport, Flug-, Schiffs- und Automodellsport geboten. Diese
Angebote der Gesellschaft für Sport und Technik waren für die Jugend
verlockend und reizvoll, da kostenlos Kfz-Führerscheine, Segel- oder
Flugscheine erworben werden konnten, ohne lange Wartezeiten
einzuhalten. Seit 1970 wurden alle 5 Jahre "Wehrspartakiaden" zum
Leistungsvergleich durchgeführt. Der Wehrkundeunterricht der
Gesellschaft für Sport und Technik wurde als vormilitärische
Ausbildung ab dem Schuljahr 1978/79 an Oberschulen, Universitäten,
Hoch- und Fachschulen, Ausbildungsbetriebe und Verwaltungen zum
Pflichtfach. Die Mädchen wurden in Zivilverteidigung (Sanitätsdienste)
ausgebildet, konnten auf Wunsch aber auch an den Ausbildungsprogrammen
der Jungen teilnehmen. Über 90% der Jugendlichen konnten durch eine
abgeschlossene vormilitärische Ausbildung ihre Ausbildungszeit bei der
Nationalen Volksarmee verkürzen.
Am 14.
November 1989 beschloss die 7. Tagung des Zentralvorstandes Maßnahmen
zur demokratischen Erneuerung und die Ausarbeitung eines neuen
Statuts. Daraufhin traten am 27. Januar 1990 der Vorsitzende des
Zentralvorstandes und das Sekretariat zurück und später auch der
Zentralvorstand. Ein Arbeitsausschuss unter Leitung von Dieter Sommer
sollte daraufhin einen "Sporttag" der Gesellschaft für Sport und
Technik organisieren, die sich nun mit dem Zusatz "Vereinigung
Technischer Sportverbände" (VTSV) nannte. Nach Wahlen in den
Sportverbänden von Januar bis April 1990 übernahmen die gewählten
Präsidien die Leitung. Die GST-VTSV unterstand nach einer neuen
Verordnung nicht mehr dem Minister der Nationalen Verteidigung und der
Nationalen Volksarmee. Mit Wirkung vom 9. April 1990 wurde die
GST-VTSV als eingetragener Verein in Berlin registriert. Am Ende des
"Sporttages" am 28. April 1990 in Berlin wurde der "Bund Technischer
Sportverbände" (BTSV e.V.) gebildet und ein neues Statut
verabschiedet. Die Sportverbände wurden selbstständig und kooperierten
überwiegend mit den entsprechenden Dachverbänden der alten
Bundesländer. Deshalb beschloss der BTSV e. V. im November 1990 seine
Auflösung zum 31. Dezember 1990.
Bestandsbeschreibung: Im Juli
2012 wurden 7 Tondokumente verzeichnet, das entspricht ca. 0,1 lfm. 11
nicht archivwürdige Tondokumente wurden kassiert. 3 leere und kaputte
Tonträger wurden vernichtet.
Die Verzeichnung
erfolgte mit der Erschließungssoftware MidosaXML. 2015 wurde der
Bestand nach BASYS-S importiert. Die Verzeichnung entspricht der
Beschriftung der Tondokumente und der Beilagen zum Tondokument. Die
Übereinstimmung mit den Inhalten der Tondokumente wurde
stichprobenartig überprüft.
Auf eine
Bestandsklassifikation wurde verzichtet.
In der
Zustandsbeschreibung bezeichnet der Durchmesser des Tonträgers die
Größe der Spule. Die Angabe „Anfang: rot" kennzeichnet den Startpunkt
des jeweiligen Tondokumentes auf dem Tonband, sofern
bekannt.
Inhaltliche Charakterisierung:
Die bei der GST angelegte Tondokumentensammlung umfasst Aufnahmen aus
dem Zeitraum zwischen 1967 und 1975. Es handelt sich um Mitschnitte
einer Sendung des Jugendradios DT 64 zum 15. Jahrestag der
Gesellschaft für Sport und Technik, sowie eines
Freundschaftstreffens.
Umfang, Erläuterung: 7
Tonbänder
Zitierweise: BArch TONY
14/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch TONY 14
- Extent
-
7 Aufbewahrungseinheiten; 0,1 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Bilder, Plakate, Karten, Pläne, Töne >> Töne
- Related materials
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: DY 59 Gesellschaft für Sport und Technik
- Date of creation of holding
-
1967 - 1975
- Other object pages
- Provenance
-
Gesellschaft für Sport und Technik (GST), 1952-1990
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1967 - 1975