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Abschaffung der Abgeltungsteuer und Rückkehr zur persönlichen Besteuerung führt zu Steuerausfällen und belastet hohe Einkommen kaum

Die Abschaffung der Abgeltungsteuer und Rückkehr zur persönlichen Besteuerung der Kapitaleinkommen, wie sie in Deutschland oft diskutiert wird, würde in den kommenden Jahren zu keinem nennenswerten Steuermehraufkommen führen. Durch die niedrigen Zinsen wären derzeit sogar leichte Steuerausfälle zu erwarten. Da Dividenden und Veräußerungsgewinne durch das Teileinkünfteverfahren nur mit einem Anteil von 60 Prozent in das steuerpflichtige Einkommen eingingen, würden Steuerpflichtige mit hohen Einkommen nur geringfügig belastet, mittlere oder geringe Einkommen geringfügig entlastet. Stärker belastet würden lediglich die Zinseinkünfte. Die Besteuerung würde insgesamt nur geringfügig progressiver, der bürokratische Aufwand würde steigen. Eine Erhöhung der Abgeltungsteuer, die hier ebenfalls simuliert wird, ergäbe Mehreinnahmen von einer bis zwei Milliarden Euro und eine etwas progressivere Steuerbelastung. Allerdings würden dadurch die Kapitalerträge stärker belastet, was die Investitionsbedingungen in Deutschland verschlechtern könnte.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: DIW Wochenbericht ; ISSN: 1860-8787 ; Volume: 84 ; Year: 2017 ; Issue: 45 ; Pages: 1016-1025 ; Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Classification
Wirtschaft
Personal Income and Other Nonbusiness Taxes and Subsidies; includes inheritance and gift taxes
Taxation and Subsidies: Incidence
Personal Income, Wealth, and Their Distributions
Subject
capital income taxation
tax burden and distribution
tax revenue

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Bach, Stefan
Buslei, Hermann
Event
Veröffentlichung
(who)
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
(where)
Berlin
(when)
2017

Handle
Last update
10.03.2025, 11:44 AM CET

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  • Bach, Stefan
  • Buslei, Hermann
  • Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Time of origin

  • 2017

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