Bestand
C Rep. 101-03 Magistrat von Berlin, Förderungsstelle der Berliner Intelligenz (Bestand)
Vorwort: C Rep. 101-03 - Magistrat von Berlin, Förderungsstelle der Berliner Intelligenz
1. Behördengeschichte
"Zur weiteren Förderung der allgemeinen Volksbildung, zur Erhaltung und Entwicklung der deutschen Wissenschaft und Kultur, sowie zur Verbesserung der Lage der Intelligenz und Erhöhung ihrer Rolle im Produktionsprozess und im gesellschaftlichen Leben der Stadt" beschloss der Magistrat am 11.08.1049 zahlreiche Maßnahmen, die seine Abteilungen für Arbeit, Volksbildung und Bau- und Wohnungswesen umzusetzen hatten. Die Abteilung für Arbeit sollte die Auszahlung von Zuschlägen und Leistungsprämien an ausgewählte Ingenieure, Techniker und Meister in den volkseigenen Betrieben gewährleisten. Die Abteilung für Volksbildung sollte den Eintritt von Schülern der 8. Klasse der Volksschule oder der 4. Klasse der Mittelschule in die 9. Klasse des wissenschaftlichen Zweiges der Einheitsschule ermöglichen; die Zahlung von Wirtschaftsbeihilfen an ausgewählte Schulkinder gewährleisten; freie Lehrmittel ausreichend beschaffen; die Qualität des Unterrichts zu verbessern. Für die Ausbildung und Qualifizierung der Lehrkräfte ist ein Institut für Lehrerbildung zu errichten, dass seine Arbeit 1950 aufnehmen sollte. Mittel für Stipendien, Unterstützungen und Ehrengeldern sollten vorrangig besonders begabten Studenten und hervorragenden Wissenschaftlern, Technikern, Schriftstellern und Kunstschaffenden zugewiesen werden. Die Abteilung Bau- und Wohnungswesen erhielt den Auftrag: die Bauarbeiten an den Berliner Schulen zu forcieren; bei der Deutschen Wirtschaftskommission gemäß dem Deutschen Kulturplan vom 31. März 1949 Material und Mittel für die Instandhaltung und Errichtung von Häusern und Wohnungen für hervorragende Wissenschaftler, Techniker, Schriftsteller, Kunstschaffenden, Ärzte und Lehrer abzufordern; das Bauprogramm zur Wiederherstellung der Humboldt-Universität zu unterstützen. Die Abteilung Wirtschaft sollte ein angemessenes Kohlenkontingent zur Verteilung von Brennmaterial an Geistesschaffende zur Verfügung stellen.
Zur Kontrolle der Erledigung dieser Aufgaben wurde die Berliner Förderungsstelle für Intelligenz geschaffen. In der Kontrollarbeit 1951/1952 stellte die Förderungsstelle fest, das v.a. dem Abschluss von Einzelverträgen und zusätzlichen Altersversorgungen sowie der Gewährung von Prämien und bei der Versorgung der Intelligenz mit Wohnungen Schwierigkeiten und "Gleichmacherei" bei der Durchführung der Maßnahmen in den Betrieben und Wohnungsämtern bestanden.
In der Förderungsstelle waren drei Mitarbeiter beschäftigt. Als Leiter der der Förderungsstelle war bis zum 31.06.1953 Kollege Rößler, ab 01.07.1953 Genosse Wunsch tätig.
Nach Beschluss des Präsidiums des Ministerrates Nr. 28/4 a wurden die Förderungsstellen für die Intelligenz zum 01.04.1956 aufgelöst. Ihre Arbeitsaufgaben übertrug man den Fachabteilungen des Magistrats und verpflichtete sie damit, die Hilfe und Sorge für die Angehörigen der Intelligenz selbst auszuüben.
Dagegen wurde der Förderungsausschuss für die deutsche Intelligenz bei dem Ministerpräsidenten nicht aufgelöst. Zu seinen Aufgaben gehörte die Kontrolle der Durchführung aller für die Intelligenz erlassenen gesetzlichen Bestimmungen und die Erledigung aller sich aus Anfragen der Angehörigen der Intelligenz ergebenen Arbeiten.
Die Akten der Förderungsstelle für Intelligenz wurde gemeinsam mit Akten des Oberbürgermeisters von Berlin in den 1960er Jahren dem Verwaltungsarchiv des Magistrats und später dem Stadtarchiv Berlin übergeben.
2. Bestandsbeschreibung
Der Bestand umfasst 11 Akten (0,15 lfm) mit der Laufzeit 1949 - 1956. Er beinhaltet Akten zur Organisation und Arbeitspläne der Förderungsstelle, Betreuung (u.a. Bau und Instandhaltung von Intelligenzsiedlungen, Abschluss von Einzelverträgen, Zahlung von Ehrengeldern) und Meldungen über Illegales Verlassen der DDR durch Angehörige der Intelligenz. Zwei Akten betr. Verleihung von Auszeichnungen, wie z.B. Goethepreis, runden den Bestand ab.
Im Rahmen der Beschreibung der Beständeübersicht Teil C wurde dieser Bestand aus dem Bestand "Der Oberbürgermeister von Berlin" (C Rep. 101) herausgelöst, neu gebildet und mit der Augias-Software 8.3 verzeichnet. Der Bestand ist über die Findmittel Datenbank und Findbuch nutzbar.
Einige Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: LAB C Rep. 101-03 Nr. xxx .
3. Korrespondierende Bestände
LAB C Rep. 100-05 - Magistrat von Berlin, Büro des Magistrats
LAB C Rep. 101 - Der Oberbürgermeister von Berlin
LAB C Rep. 103 - Magistrat von Berlin, Abteilung Arbeit und Berufsausbildung
LAB C Rep. 105 - Magistrat von Berlin, Abteilung Finanzen
LAB C Rep. 109 - Magistrat von Berlin, Abteilung Bau- und Wohnungswesen
LAB C Rep. 111 - Magistrat von Berlin, Abteilung Wohnungspolitik
LAB C Rep. 118 - Magistrat von Berlin, Abteilung Gesundheits- und Sozialwesen
LAB C Rep. 120 - Magistrat von Berlin, Abteilung Volksbildung
LAB C Rep. 121 - Magistrat von Berlin, Abteilung Kultur
LAB C Rep. 124 - Magistrat von Berlin, Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters
LAB C Rep. 124 - Magistrat von Berlin, Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters
LAB C Rep. 131-02-02 - Rat des Stadtbezirks Berlin-Mitte, Ratssitzungen
LAB C Rep. 135-02-02 (1945 - 1959) - Rat des Stadtbezirks Friedrichshain, Ratssitzungen
LAB C Rep. 146-02-02 (1960 - 1990) - Rat des Stadtbezirks Berlin-Köpenick, Ratssitzungen
LAB C Rep. 149-02-02 (1960 - 1990) - Rat des Stadtbezirks Berlin-Pankow, Ratssitzungen
LAB C Rep. 308 - Deutsche Post, Bezirksdirektion Berlin (BDP)
LAB C Rep. 308 - Deutsche Post, Bezirksdirektion Berlin (BDP)
LAB C Rep. 432 - VEB Bergmann-Borsig/Görlitzer Maschinenbau, Werk Berlin
LAB C Rep. 609 - VEM Vereinigung Volkseigener Betriebe des Elektro-Maschinenbaues
LAB C Rep. 748 - Sparkasse der Stadt Berlin (Bezirksstelle Berlin der Sparkasse der DDR)
LAB C Rep. 901 - Landesleitung Berlin der SED 1946 - 1952
LAB C Rep. 901 - Landesleitung Berlin der SED 1946 - 1952
LAB C Rep. 902 - Bezirksleitung Berlin der SED
LAB C Rep. 910 - Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB) Berlin
BArch DC 3 Förderungsausschuss für die deutsche Intelligenz (http://www.argus.bstu.bundesarchiv.de/DC3-26643/index.htm)
4. Literatur
Asmus, Bettina; Asmus, Hans-Joachim: Die Intelligenzsiedlungen in Ost-Berlin: 1949-1961, Berlin 2021.- Nicht in Dienstbibliothek.
Leutwein, Alfred: Die "Technische Intelligenz" in der sowjetischen Besatzungszone, Bonn 1953.- Signatur: Ser 27(20) (1).
Liakou, Vaia: Der Deutschen Intelligenz : "Künstlerkolonie" Pankow. Entstehungsgeschichte und Bau 1945-52.- Chronik Pankow, Berlin 1998.- Signatur: 02/0111 (1).
Berlin, September 2023 Kerstin Bötticher
- Bestandssignatur
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C Rep. 101-03
- Kontext
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 2 Magistrat von Berlin und nachgeordnete Einrichtungen >> C 2.1 Magistratsverwaltungen
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
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28.02.2025, 14:13 MEZ
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Objekttyp
- Bestand