Archivbestand

Ehmann, Prof. Wilhelm (Bestand)

1. Zum BestandDer wissenschaftliche Nachlass von Prof. Wilhelm Ehmann (1904 - 1989), Gründer und langjähriger Leiter der Hochschule für Kirchenmusik in Herford, wurde 1996 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Er umfasst 838 Akteneinheiten, 57 Schallplatten, 52 Tonbänder, 34 Kassetten, 9 CDs, 5 Bilder, 11 Fotoalben, rund 500 Fotos und 13 Gegenstände. Die Überlieferung erstreckt sich in ihrer Laufzeit fast über die gesamte Lebenszeit Ehmanns.Der Nachlass wurde im Frühjahr 1989, kurz vor dem Tod Wilhelm Ehmanns, von ihm und seiner Frau an das Landeskirchliche Archiv abgegeben. Das Material war dabei in Umzugskisten verpackt, die offensichtlich von Wilhelm Ehmann selbst z.T. nach bestimmten Themengebieten und Lebensabschnitten eingeteilt waren. Diese Gliederung ist in die Systematik des Bestandes eingegangen. Die schriftlichen Unterlagen befanden sich in Stehordnern (v.a. die Korrespondenzakten) sowie zu einem großen Teil in losen Mappen (besonders die zahlreichen Vortragskonzepte, Manuskripte und Aufzeichnungen).Der Nachlass gibt einen umfasssenden Einblick in Ehmanns beruflichen Werdegang und sein musikalisches Wirken. Neben seiner gesamten beruflichen Korrespondenz und zahlreichen Manuskripten zu Vorträgen und Veröffentlichungen stehen Sammlungen der Programme und Kritiken zu Konzertreisen der von ihm geleiteten Westfälischen Kantorei. Schallplatten, Tonbänder und Kassetten ergänzen die schriftliche Überlieferung ebenso reichhaltig, wie eine große Anzahl gut erhalteten Fotgrafien, die nicht nur seinen beruflichen Werdegang, sondern auch seine Kindheit und Jugend dokumentieren. Unter den Gegenständen befinden sich u.a. die 1985 verliehene Karl-Straube-Plakette und ein Taktstock.Die Gliederung des Bestandes ergab sich zunächst aus der unterschiedlichen Erscheinungsform des Materials wie Schriftgut, Tonträger, Fotos oder Gegenstände. Insbesondere das Schriftgut bedurfte einer weiteren Einteilung, die sich aus den verschiedenen dokumentierten Lebensabschnitten und Tätigkeitsfeldern sowie aus der Art der Unterlagen (z.B. persönliche Dokumente, Veröffentlichungsmanuskripte, Vortragskonzepte, Noten) herleiten ließ. Die Glliederung der Untergruppen 1. bis 5. ergibt sich aus der Bibliographie in: Voce et Tuba (Nr. 816). Innerhalb dieser Gruppen sind die Titel nach Erscheinungsjahr aufgeführt. Den einzelnen Veröffentlichungen zugeordnet wurden auch sämtliche weitere vorhandenen Unterlagen zum entsprechenden Thema, so dass sich z.B. Unter 1. Bücher und Schriften ebenso Aufsätze finden können, die im Zusammenhang mit Buchveröffentlichungen entstanden sind.Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Bei Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LKA EKvW 3.30 Nr. .. (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie.) Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.30, Akte Nr. ..".2. Zur Biographie von Wilhelm Christoph Ernst Walter Ehmann05.12.1904 geboren in Freistatt/Hannover als Sohn des Diakons Wilhelm Ehmann und seiner Frau Frieda, geb. Borges, als ältester von 4 Geschwistern1911 - 1925 Besuch der Volks- und Mittelschule in Bielefeld, der Präparandenanstalt in Schildesche und des Lehrerseminars in Gütersloh, Lehrerprüfung; während der Schulzeit Mitglied des Kuhlo-Horn-Sextetts, Leiter eines Schul-Orchestors und eines Schüler-Singkreises in Bethel1928 Abitur am Realgymnasium Bielefeld, dort auch Leitung des Schul-Bläserchores1928 - 1933 Studium der Musikwissenschaft, Geschichte, Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg i.Br. Und Leipzig; Leitung des Collegium musicum vocale und instrumentale der Universität Freiburg1928 - 1937 Kantor an der Christuskirche und Bekenntnisgemeinde (1928 - 1937) in Freiburg als Lebensunterhalt, Leiter eines Posaunenchores1933 (-1939) Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität1934 Promotion über ("Adam von Fulda als Vertreter der ersten deutschen Komponisten-Generation bei Willibald Gurlitt Eheschließung mit der Musikwissenschaftlerin Dr. Elisabeth Hegar, Tochter von Professor Dr. med. Karl Hegar, 3 Kinder1934 - 1938 Lehrer am Seminar für Musikerziehung der Stadt1937 Habilitation über den "Thibaut-Behaghel-Kreis"1938 Beteiligung an der Durchführung der Zweiten Freiburger Tagung für deutsche Orgel-Kunst zur Erneuerung der Klein-Orgel1938 - 1939 Dozent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität1937 - 1943 Hauptschriftleiter der Zeitschrift "Deutsche Musikkultur" (seit 1936 Mitherausgeber)um 1940 Scheidung von Elisabeth Hegar, Eheschließung mit Irmgard Hegar, weitere 4 Kinderwährend der Freiburger Zeit: Gauchormeister des Lobeda-Bundes für Baden und Schwaben und Mitglied des Reichsmusikausschusses, Leiter des Freiburger Lobeda-Chores; bei der Reichsmusikkammer, Fachschaft Musikerzieher, für die Weiterbildung der Musiklehrer in Deutschland zuständig; Chorleiterschulungen im Auftrag des Amtes Chorwesen und des Dt. Sängerbundes1940 Berufung als planmäßiger außerordentlicher Professor für Musikwissenschaft und Direktor des Musikwissenschaftlichen Institutes der Universität in Innsbruck; Gründung und Leitung des Collegium musicum vocale und instrumentale, das auch zu Truppenbetreuungsfahrten herangezogen wurde.1940 - 1945 Präsident des Musikschulwerks Tirol-Voralberg Einziehung zur Kriegsmarine als Referent für Feiergestaltung, Singeleitung und Instrumentalmusik im OKM, schließlich zum Lehrer für musische Erzeihung an der Marinekriegsschule in Flensburg kommandiert1945 Rückkehr nach Bethel und Übersiedlung nach Lippinghausen bei Herford, dort Kantor und Leiter des Posaunenchores1947 Erstes Nachkriegstreffen führender Persönlichkeiten der Singebewegung mit Herbert Just auf der Jugendburg Vlotho1947 Berufung zum Landeskirchenmusikwart der EKvW1948 - 1970 Landeskirchenmusikdirektor, Gründung und Leitung der Westfälischen Landeskirchenmusikschule in Herford1948 Gründung und Leitung der Westfälischen Kantorei, Konzertreisen durch Europa, Afrika, Nordamerika, den Vorderen Orient und den Fernen Osten1948 Mitglied der Landessynode Leiter des kirchenmusikalisch-liturgischen Ausschusses Landesobmann des Westfälischen Kirchenmusikverbandes1948 o. 1949 Lehrauftrag für Kirchenmusik innerhalb der theol. Fakultät der Universität Münster- 1954 1948 Durchführung der Betheler Bläsertage zur Reform des geistlichen Bläserwesens1951 Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Haus- und Jugendmusikseit 1951 Mitherausgeber der holl. Zeitschrift "Musica sacra" (Utrecht)1951 - 1970 Vorstandmitglied des Internationalen Arbeitskreises Musik1952 Vorstandsmitglied des Verbandes gemischter Chöre Deutschlands und Leiter des Musikausschusses der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände (Sitz in Detmold)1953 Leitung des 6. Heinrich-Schütz-Festes der Neuen Schütz-Gesellschaft in Herford1956 - 1970 Vorstandsmitglied der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft 1957 Neukonstruktion engmensurierter Trompeten und Posaunen nach Museumsmodellen1958 Gründung und künstlerische Leitung der ersten Schallplattenproduktion mit geistlicher Musik (Cantate, Darmstadt, jetzt Kassel)1959 Veranstaltung des 21. Heinrich Schütz-Festes in Herford1959 - 1970 Vorstandsmitglied der Weltkonferenz für ev. Kirchenmusik "Ecclesia cantans"1959 - 1970 Mitglied des Deutschen Musikrates1969 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse01.04.1972 im Ruhestand1977 Ehrenpreis des Kulturzentrums Laudinella, St. Moritz/Schweitz1978 Ehrendoktorwürde des Westminster Choir College, Princeton/USA16.04.1989 gestorben in Freiburg3. AbkürzungenBWV Bach-Werke-Verzeichnis von Wolfgang SchmiederDMK Deutsche MusikkulturEKvW Evangelische Kirche von Westfalenhrsg. herausgegebenJg. JahrgangMGG Die Musik in Geschichte und GegenwartMschrfGkK Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche KunstMuK Musik und KircheZfM Zeitschrift für MusikZfMw Zeitschrift für MusikwissenschaftBielefeld, im August 1997 Ingrun OsterfinkeLiteratur (Auswahl):Ingrun Osterfinke, Kerstin Stockhecke: Mit Posaune, Chor und Taktstock. Wilhelm Ehmann (1904-1989) und die Kirchenmusik. - Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 1999 (Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bd. 5). 64 S.

Form und Inhalt: 1. Zum Bestand
Der wissenschaftliche Nachlass von Prof. Wilhelm Ehmann (1904 - 1989), Gründer und langjähriger Leiter der Hochschule für Kirchenmusik in Herford, wurde 1996 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet. Er umfasst 838 Akteneinheiten, 57 Schallplatten, 52 Tonbänder, 34 Kassetten, 9 CDs, 5 Bilder, 11 Fotoalben, rund 500 Fotos und 13 Gegenstände. Die Überlieferung erstreckt sich in ihrer Laufzeit fast über die gesamte Lebenszeit Ehmanns.
Der Nachlass wurde im Frühjahr 1989, kurz vor dem Tod Wilhelm Ehmanns, von ihm und seiner Frau an das Landeskirchliche Archiv abgegeben. Das Material war dabei in Umzugskisten verpackt, die offensichtlich von Wilhelm Ehmann selbst z.T. nach bestimmten Themengebieten und Lebensabschnitten eingeteilt waren. Diese Gliederung ist in die Systematik des Bestandes eingegangen. Die schriftlichen Unterlagen befanden sich in Stehordnern (v.a. die Korrespondenzakten) sowie zu einem großen Teil in losen Mappen (besonders die zahlreichen Vortragskonzepte, Manuskripte und Aufzeichnungen).
Der Nachlass gibt einen umfasssenden Einblick in Ehmanns beruflichen Werdegang und sein musikalisches Wirken. Neben seiner gesamten beruflichen Korrespondenz und zahlreichen Manuskripten zu Vorträgen und Veröffentlichungen stehen Sammlungen der Programme und Kritiken zu Konzertreisen der von ihm geleiteten Westfälischen Kantorei. Schallplatten, Tonbänder und Kassetten ergänzen die schriftliche Überlieferung ebenso reichhaltig, wie eine große Anzahl gut erhalteten Fotgrafien, die nicht nur seinen beruflichen Werdegang, sondern auch seine Kindheit und Jugend dokumentieren. Unter den Gegenständen befinden sich u.a. die 1985 verliehene Karl-Straube-Plakette und ein Taktstock.
Die Gliederung des Bestandes ergab sich zunächst aus der unterschiedlichen Erscheinungsform des Materials wie Schriftgut, Tonträger, Fotos oder Gegenstände. Insbesondere das Schriftgut bedurfte einer weiteren Einteilung, die sich aus den verschiedenen dokumentierten Lebensabschnitten und Tätigkeitsfeldern sowie aus der Art der Unterlagen (z.B. persönliche Dokumente, Veröffentlichungsmanuskripte, Vortragskonzepte, Noten) herleiten ließ.
Die Glliederung der Untergruppen 1. bis 5. ergibt sich aus der Bibliographie in: Voce et Tuba (Nr. 816). Innerhalb dieser Gruppen sind die Titel nach Erscheinungsjahr aufgeführt.
Den einzelnen Veröffentlichungen zugeordnet wurden auch sämtliche weitere vorhandenen Unterlagen zum entsprechenden Thema, so dass sich z.B. Unter 1. Bücher und Schriften ebenso Aufsätze finden können, die im Zusammenhang mit Buchveröffentlichungen entstanden sind.
Der Bestand wurde unter Zugrundelegung internationaler Verzeichnungsgrundsätze nach ISAD (G) erschlossen. Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke ”Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter ”Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.
Bei Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LKA EKvW 3.30 Nr. .. (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie.) Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 3.30, Akte Nr. ..".
2. Zur Biographie von Wilhelm Christoph Ernst Walter Ehmann
05.12.1904 geboren in Freistatt/Hannover als Sohn des Diakons Wilhelm Ehmann und seiner Frau Frieda, geb. Borges, als ältester von 4 Geschwistern
1911 - 1925 Besuch der Volks- und Mittelschule in Bielefeld, der Präparandenanstalt in
Schildesche und des Lehrerseminars in Gütersloh, Lehrerprüfung; während der Schulzeit Mitglied des Kuhlo-Horn-Sextetts, Leiter eines Schul-Orchestors und eines
Schüler-Singkreises in Bethel
1928 Abitur am Realgymnasium Bielefeld, dort auch Leitung des Schul-Bläserchores
1928 - 1933 Studium der Musikwissenschaft, Geschichte, Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg i.Br. Und Leipzig; Leitung des Collegium musicum vocale
und instrumentale der Universität Freiburg
1928 - 1937 Kantor an der Christuskirche und Bekenntnisgemeinde (1928 - 1937) in Freiburg als Lebensunterhalt, Leiter eines Posaunenchores
1933 (-1939) Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität
1934 Promotion über ("Adam von Fulda als Vertreter der ersten deutschen Komponisten-Generation bei Willibald Gurlitt
Eheschließung mit der Musikwissenschaftlerin Dr. Elisabeth Hegar, Tochter von Professor Dr. med. Karl Hegar, 3 Kinder
1934 - 1938 Lehrer am Seminar für Musikerziehung der Stadt
1937 Habilitation über den "Thibaut-Behaghel-Kreis"
1938 Beteiligung an der Durchführung der Zweiten Freiburger Tagung für deutsche Orgel-Kunst zur Erneuerung der Klein-Orgel
1938 - 1939 Dozent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität
1937 - 1943 Hauptschriftleiter der Zeitschrift "Deutsche Musikkultur" (seit 1936 Mitherausgeber)
um 1940 Scheidung von Elisabeth Hegar, Eheschließung mit Irmgard Hegar, weitere 4 Kinder
während der Freiburger Zeit:
Gauchormeister des Lobeda-Bundes für Baden und Schwaben und Mitglied des Reichsmusikausschusses, Leiter des Freiburger Lobeda-Chores; bei der
Reichsmusikkammer, Fachschaft Musikerzieher, für die Weiterbildung der
Musiklehrer in Deutschland zuständig; Chorleiterschulungen im Auftrag des Amtes Chorwesen und des Dt. Sängerbundes
1940 Berufung als planmäßiger außerordentlicher Professor für Musikwissenschaft und Direktor des Musikwissenschaftlichen Institutes der Universität in Innsbruck; Gründung und Leitung des Collegium musicum vocale und instrumentale, das auch zu Truppenbetreuungsfahrten herangezogen wurde.
1940 - 1945 Präsident des Musikschulwerks Tirol-Voralberg
Einziehung zur Kriegsmarine als Referent für Feiergestaltung, Singeleitung und Instrumentalmusik im OKM, schließlich zum Lehrer für musische Erzeihung an der
Marinekriegsschule in Flensburg kommandiert
1945 Rückkehr nach Bethel und Übersiedlung nach Lippinghausen bei Herford, dort Kantor und Leiter des Posaunenchores
1947 Erstes Nachkriegstreffen führender Persönlichkeiten der Singebewegung mit Herbert Just auf der Jugendburg Vlotho
1947 Berufung zum Landeskirchenmusikwart der EKvW
1948 - 1970 Landeskirchenmusikdirektor, Gründung und Leitung der Westfälischen Landeskirchenmusikschule in Herford
1948 Gründung und Leitung der Westfälischen Kantorei, Konzertreisen durch Europa, Afrika, Nordamerika, den Vorderen Orient und den Fernen Osten
1948 Mitglied der Landessynode
Leiter des kirchenmusikalisch-liturgischen Ausschusses
Landesobmann des Westfälischen Kirchenmusikverbandes
1948 o. 1949 Lehrauftrag für Kirchenmusik innerhalb der theol. Fakultät der Universität Münster
- 1954
1948 Durchführung der Betheler Bläsertage zur Reform des geistlichen Bläserwesens
1951 Vorstandsmitglied des Arbeitskreises für Haus- und Jugendmusik
seit 1951 Mitherausgeber der holl. Zeitschrift "Musica sacra" (Utrecht)
1951 - 1970 Vorstandmitglied des Internationalen Arbeitskreises Musik
1952 Vorstandsmitglied des Verbandes gemischter Chöre Deutschlands und Leiter des Musikausschusses der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chorverbände (Sitz in
Detmold)
1953 Leitung des 6. Heinrich-Schütz-Festes der Neuen Schütz-Gesellschaft in Herford
1956 - 1970 Vorstandsmitglied der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft
1957 Neukonstruktion engmensurierter Trompeten und Posaunen nach Museumsmodellen
1958 Gründung und künstlerische Leitung der ersten Schallplattenproduktion mit
geistlicher Musik (Cantate, Darmstadt, jetzt Kassel)
1959 Veranstaltung des 21. Heinrich Schütz-Festes in Herford
1959 - 1970 Vorstandsmitglied der Weltkonferenz für ev. Kirchenmusik "Ecclesia cantans"
1959 - 1970 Mitglied des Deutschen Musikrates
1969 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
01.04.1972 im Ruhestand
1977 Ehrenpreis des Kulturzentrums Laudinella, St. Moritz/Schweitz
1978 Ehrendoktorwürde des Westminster Choir College, Princeton/USA
16.04.1989 gestorben in Freiburg
3. Abkürzungen
BWV Bach-Werke-Verzeichnis von Wolfgang Schmieder
DMK Deutsche Musikkultur
EKvW Evangelische Kirche von Westfalen
hrsg. herausgegeben
Jg. Jahrgang
MGG Die Musik in Geschichte und Gegenwart
MschrfGkK Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst
MuK Musik und Kirche
ZfM Zeitschrift für Musik
ZfMw Zeitschrift für Musikwissenschaft
Bielefeld, im August 1997
Ingrun Osterfinke
Literatur (Auswahl):
Ingrun Osterfinke, Kerstin Stockhecke: Mit Posaune, Chor und Taktstock. Wilhelm Ehmann (1904-1989) und die Kirchenmusik. - Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 1999 (Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bd. 5). 64 S.

Reference number of holding
3.30

Context
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 07. Nachlässe

Date of creation of holding
1906 - 1990

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05.11.2025, 1:59 PM CET

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  • Bestand

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  • 1906 - 1990

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