Bestand
B Rep. 140-14 Schiller-Schule Charlottenburg (Bestand)
Vorwort: B Rep. 140-14 Schiller-Schule Charlottenburg
1. Schulgeschichte
Das heutige Schiller-Gymnasium entstand aus drei zusammengelegten Schulen.
Die erst diese zusammengelegten Schulen war das 1886 gegründete Städtische Realgymnasium für Jungen, die zugleich die älteste städtische höhere Lehranstalt Charlottenburgs war. Diese zog 1888 in die Schillerstraße 28-32 und erhielt 1910 die Namensänderung zum ,,Schiller-Realgymnasium".
Man nutzte das Schiller-Realgymnasium als Erweiterung einer bereits bestehenden Knaben-Schule.
1938 erhielt die Schule durch einen Ministerialerlass den neuen Namen "Clausewitz-Schule, Oberschule für Jungen". Ende 1943 wurde das gesamte Schulgebäude ausgebombt und nach 1945 abgetragen. In Folge der Bombenzerstörung 1943 wurde die Clausewitz-Oberschule mit der 1900 gegründeten Moltke-Oberschule zusammengelegt.
Die Moltke-Oberschule ist die zweite der drei zusammengelegten Schulen. Zu Ihrer Gründung 1900 war es noch die Städtische Realschule, die aber bereits 1908 zur Städtischen Oberschule II für Jungen umbenannt wurde. Sie befand sich zu dieser Zeit noch in der Guerickestraße 32 unter Leitung des Direktors Dr. Denicke. Zwei Jahre später 1910 wurde sie zur Leibniz-Oberrealschule umbenannt, an der 1911 erstmals die Ablegung der Reifeprüfung möglich war. 1912/1913 erfolgten der Umzug und die Einweihung des neuen Schulgebäudes in die Schillerstraße 125-127, dem heutigen Standort des Schiller-Gymnasiums. Ab 1934 wurde die Schule durch Oberstudiendirektor Mackensen geführt. 1938 wurde infolge der Zentralisierung des Schulwesens durch die Nationalsozialisten eine Namensänderung zur Moltke-Oberschule vorgenommen, der Name sollte die neue deutsche Wehrfähigkeit und Wehrfreundlichkeit wiederspiegeln. Zur gleichen Zeit wurde Dr. Klotzsch am 11. August 1938 zum Schulleiter ernannt. 1943 wurde der Schulbetrieb infolge der Bombardierung und des daraus resultierenden Unterrichtsverbot in ganz Berlin vorerst eingestellt.
Die letzte der drei Schulen, aus der das heutige Schiller-Gymnasium entstand, ist die 1892 gegründete Städtische Realschule für Jungen, die 1896 zur Städtischen Oberrealschule umbenannt wurde. Eine weitere Namensänderung erfolgte 1910 zur Siemens-Oberrealschule, in der Schloßstraße. 1945 ist dann auch die Siemens-Oberschule mit den beiden vorher schon zusammengeschlossenen Schulen Moltke-Oberschule und Clausewitz-Oberschule zusammengefasst worden, der Standort blieb die Schillerstraße 125-127.
Im Rahmen dieser Zusammenlegung erhielt die Schule Ende 1945 den provisorischen Namen "Vereinigte Clausewitz-Siemens-Moltke-Oberschule". Der Name wurde bereits ein Jahr später am 17. November 1946 zur Schiller-Schule (Gymnasium) geändert und stand ab 1947 unter der Leitung von Dr. Walter Sange.
Das Schulgebäude in der Schillerstraße 125-127 erlitt durch die Bombardierung nur Teilschäden und blieb weitestgehend unversehrt.
1949 besuchten erstmals auch Schülerinnen die Schiller-Schule. So waren es am 01.04.1950 unter den 465 Schülern erst vier Mädchen. 1950-1955 übernahm Dr. Wilhelm Bauer die Schulleitung. 1952 erfolgte dann die Einrichtung der 9. Klasse für Ost-Klassen. 1953 wurde der teilzerstörte Seitenflügel gekürzt und die Turnhalle wiederhergestellt, man nutzte die Turnhalle auch als öffentlichen Versammlungsraum. 1955 besuchten 555 Schüler, davon bereits 31 Mädchen, die Schule. Dr. Gerhard Kopp übernahm 1955 die Schulleitung, drei Jahre später 1958 wurde die neu gebaute Turnhalle eröffnet. 1961 wurde Florian Wieczorek Schuldirektor und empfing 1964 den amerikanischen Justizminister Robert F. Kennedy. 1971 errichtete man eine weitere Turnhalle.
Ab 1979 war Heinrich Kühn Schulleiter und feierte mit der gesamten Schule 1988 das 75. Schuljubiläum.
Zugleich wurde sie Staatliche-Europa-Schule Berlin mit dem Unterricht in der Partnersprache Englisch. Die Schülerzahlen stiegen von 600 auf über 900.
1997 wurde die Schule um ein Gebäude erweitert und weitere Modellversuche nach dem ,,Pisa-Schock" gestartet. 2009 wurde durch die Schulinspektion die überdurchschnittliche Leistung der Schule bescheinigt.
Die Schule ist nach wie vor ein Realgymnasium ab Klassenstufe 7.
Die Unterlagen der Schule erhielt das Landesarchiv Berlin im Jahr 2016 als Zugang 8450 von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Archiv und Gutachterstelle.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand umfasst 20 Akten (0,60 lfm). Seine Laufzeit reicht von 1945 bis 1960.
Er beinhaltet v.a. Schülerlisten/Schülerbögen und Zensurenlisten. Vereinzelte Reifezeugnisse sowie Schriftverkehr im Entschädigungsverfahren runden den Bestand ab.
Die Akten wurden im Oktober 2018 mit der Software Augias-Archiv 8.3 im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste verzeichnet.
Die Akten wurden fachgerecht umgebettet und in säurefreie Kartons verpackt und beschriftet.
Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, Schiller-Schule Charlottenburg B Rep. 140-14. Nr. …
3. Korrespondierende Bestände
A Rep. 020-16 Siemens-Oberrealschule / Siemens-Schule
A Rep. 020-19 - Schiller-Realgymnasium / Clausewitz-Schule
A Rep. 020-20 - Leibniz-Oberrealschule / Moltke-Schule
B Rep. 002 - Der Regierende Bürgermeister von Berlin - Senatskanzlei
B Rep. 207 - Bezirksverwaltung Charlottenburg - Bezirksverordnetenversammlung
D Rep. 001 - Abgeordnetenhaus von Berlin
4. Literatur
,,… ausgeschult auf Anordnung des Oberbürgermeisters.".- Hrsg. von Arbeitsgemeinschaft ,,Erinnern an ehemalige Schüler des Schiller-Oberrealgymnasiums" Am Schiller-Gymnasium, Berlin Charlottenburg. In Kooperation mit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus Wannsee Konferenz, Berlin- Wannsee:.- Berlin 2013.
Berlin und seine Bauten; Teil 5 Band C Schulen.- Hrsg. von Architekten- und Ingenieur- Verein zu Berlin.- Berlin 1991.
Schiller-Gymnasium Jubiläumsausstellung.- Hrsg. vom Schiller-Gymnasium, Standort der Staatlichen Europa-Schule Berlin.- Berlin 2013.
Wedel, Gudrun: Berliner Schulalmanach. Verzeichnis aller öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Berlin (West); (1952-1982) Materialien und Studien zur Geschichte der Berliner Schule; Band 10.- Berlin 1993.
Berlin, November.2018 Marijke Kroeze / Kerstin Bötticher
- Bestandssignatur
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B Rep. 140-14
- Kontext
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> B Bestände (West-) Berliner Behörden bis 1990 >> B 2 Senat von Berlin >> B 2.2 Nachgeordnete Einrichtungen >> B Rep. 140 Städtische Schulen
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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28.02.2025, 14:13 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand