Sachakte
Sophie von Meysenbug an ihren Sohn Hermann von Meysenbug 58 Briefe, 1870/1871, 1894, 1896, 1898, 1904
Enthaeltvermerke: Enthält: Detmold, 22. August 1870 Besorgt wegen Nachrichten über zahlreiche Verwundete; erwähnt Besuch der [Luise] Barby [geb. Funck von Senftenau]. Deutsch; 4 S. Detmold, 23. August 1870 Beschreibt den Inhalt der zu schickenden Kisten; erfreut, daß er den 18. August [Schlacht bei Gravelotte-Saint Privat] glücklich überstanden hat. "Es freut einen ja und welche Erinnerung für Euer ganzes Leben! wenn Ihr so tapfer und muthvoll solche Strapazen überwunden habt und so glorreich Euch mit Ruhm bedeckt habt!" Deutsch; 5 S. Detmold, 26. August [18]70 Inhalt der Feldpostpäckchen; Familiennachrichten. Deutsch; 4 S. Detmold, 1. September [18]70 Erfreut über die Siege des 1., 2., 4. Armee-Corps unter Prinz Friedrich Karl von Preußen gegen Mac Mahon: "Ach! wie herrlich, wenn ihnen das vereitelt ist, Euch da oben erdrücken zu wollen!"; Wetter; Familiennachrichten. Deutsch; 6 S. [Detmold], (3. September) [1870] "Victoria! Victoria!" berichtet begeistert über die Feiern nach dem Sieg von Sedan in Detmold; beschreibt einen Einkaufsbummel in Detmold; Vorbereitungen zur Illumination am Abend; schließt mit: "Dreimal hoch Ihr 55er!" Deutsch; 8 S. Detmold, 5. September 1870 Äußert ihr Erstaunen über die rasche Änderung der politischen Lage Frankreichs ("Napoleon gefangen, Mac Mahon hat sich ergeben, provisorische Regierung von Paris. Mit wem wird nun Frieden geschlossen?"); erbost über die milde Bestrafung Napoleons; berichtet über die Feiern am Sonnabend zum Sieg von Sedan in Detmold (Ressource; Grotenburg); bedauert, kein Mann zu sein, "[...] da sollte mich nichts ab- halten, mir die Sache mal in der Nähe anzusehen." Deutsch; 6 S. Detmold, 6. September 1872 Äußert erneut ihren Unmut über die gute Behandlung Napoleons; fragt, mit wem man Frieden schließen werde und nach dem Fortgang der Dinge. Deutsch; 8 S. Detmold, 10. September 1870 Schildert einen Besuch Bargheers, einen Abend bei Carl und Ida v. M., die Abreise Ernst v.M.'s und den Eintritt Ottos v. M. ins Militär in Bremen; warnt vor dem Genuß von Fleisch im Felde; fragt, wann Bazaine endlich kapituliert; erfreut, daß Detmold keine französischen Gefangenen bekommen hat. Deutsch; 6 S. Detmold, 11. September 1870 Dankt für Gefechtsbericht; hofft auf einen baldigen dauerhaften Frieden; sieht mit Skepsis dem Gefangenentransport nach Deutschland entgegen; bestätigt den Empfang von Briefen und den Rückerhalt ihrer eigenen Briefe; Familienangelegenheiten; Besuche; Ereignisse in Detmold. Deutsch; 6 S. Detmold, 16. September [18]70 Tagesablauf; Abreise Ernst v. M.'s nach London; erfreut, daß Großcurth noch lebt; fordert, ihre Briefe demnächst zu verbrennen; fragt nach dem Beginn der Beschießung von Paris. Deutsch; 7 S. (beim 2. Briefbogen wurde die obere linke Ecke abgerissen). Detmold, 17. September [18]70 Hofft auf die Kapitulation der Franzosen; wiederholt Nachrichten aus dem Brief vom 16. September; hofft täglich auf die Mitteilung, daß die Deutschen in Paris siegreich seien; schickt heute Schokolade und verspricht, am nächsten Tag Mettwurst und Schinken zu schicken. Deutsch; 5 S. Detmold, (18. September) [1870] Organisation von Feldpostpäckchen; schildert ihren Traum vom großen Friedensfest zwischen Franzosen und Deutschen. Deutsch; 4 S. Detmold, (19. September) [18]70 Beschreibt ihren Tagesablauf, ihre Pläne für die nächsten Tage und den Inhalt des Feldpostpäckchens. Deutsch; 7 S. Detmold, 21. September [18]70 Besorgt darüber, daß das Bataillon Hermann v. M.'s näher zum Feind gerückt ist: "Haltet sie Euch doch möglichst fern die Menschen, die ich hasse bis zum Excess."; gespannt auf den Ausgang der Friedensverhand- lungen; Versorgungsfragen; fragt nach Wünschen für die nächsten Pakete; gibt den Inhalt eines Briefes von Ernst v. M. wieder; Ereignisse im Fürstenhaus. Deutsch; 8 S. (Ende fehlt). Detmold, 27. September 1876 Erbost über Bazaines Fortführung des Krieges; Feldpostpäckchen. Deutsch; 4 S. Detmold, 28. September [18]70 Äußert sich besorgt über das Verhalten Bazaines, der zu keinen Friedensverhandlungen bereit ist; hofft, daß der Transport Rohdewalds bis zur Frontlinie vordringt. Deutsch; 4 S. Detmold, 29. September [18]70 Fragt, für welche Leistung das Eiserne Kreuz vergeben wird; beschwert sich über die tendenziellen Zeitungsberichte zur Belagerung von Paris; berichtet über den Besuch Ida und Carl v. M.'s in Wilhelmshöhe, wo sie Napoleon jedoch nicht sahen; fürchtet, daß die Franzosen von Metz nach Paris vordringen wollen. Deutsch; 8 S. Detmold, 1. Oktober [18]70 Entsetzt über die Schlachtmeldungen in der Zeitung; ängstigt sich um Hermann v. M.; möchte gern ein Mann sein, um direkt am Krieg teilnehmen zu können. Deutsch; 4 S. Detmold, 3. Oktober [18]70 Berichtet über zahlreiche Besuche, wobei die Gespräche um Kriegsereignisse kreisten; hofft auf das baldige Ende der Belagerung von Metz. Deutsch; 6 S. Detmold, 5. Oktober [18]70 Kritisiert die Belagerung von Metz; Tagesablauf. Deutsch; 6 S. Detmold, 8. Oktober [18]70 Erwähnt Brief von Ernst v. M. aus Liverpool; beschäftigt mit Klavierspielen; fragt nach den Wünschen für die nächsten Feldpostpakete. Deutsch; 4 S. Detmold, 13. Oktober [18]70 Bedauert, daß Hermann v. M. künftig weniger schreiben wird; gibt den Ratschlag, die Eisenbahn nach Metz zu zerstören. Deutsch; 2 S. (Ende des Briefes fehlt). Detmold, 24. November [18]70 Beunruhigt wegen der Explosion eines Pulvermagazins; ist so mit Kriegsereignissen beschäftig, daß sie Konzerte nicht mehr genießen kann; bittet umgehend um Antwort. Deutsch; 4 S. (Ende des Briefes fehlt). [Detmold, Ende November/Anfang Dezember 1870] Beängstigt wegen Meldungen über Vorrücken des Füsilier Bataillons; bittet ihn, auf seine Gesundheit Acht zu geben und vorsichtig den Feinden gegenüber zu sein; Inhalt der Feldpostpäckchen; Gefangenentransporte. Deutsch; 4 S. (Ende des Briefes fehlt). Detmold, 2. Dezember 1870 Hofft, daß Hermann v. M. weiter in Metz bleibt und nicht nach Chatillon versetzt wird; seht sich nach ihrem Sohn; hofft auf ein baldiges Ende des Krieges; Detmolder Ereignisse. Deutsch; 8 S. Detmold, 3. Dezember 1870 Gibt Anweisung zu einem Weihnachtspäckchen; äußert besorgt: "Ja, wer hätte das gedacht, als ihr im Juli fort ginget! Und nur diesem unglück- lichen Garibaldi haben wir das noch zu verdanken"; leht einen Konzertbesuch ab. Deutsch; 3 S. Detmold, 4. Dezember 1870 Fragt nach der Möglichkeit, Pakete zu schicken; berichtet über Besuche und die Freude, die sein Photo hervorgerufen hat. Deutsch; 3 S. Detmold, 4. Dezember [18]70 Hofft auf ein baldiges Ende der Belagerung von Paris; schlägt vor, sich nur in großen Massen zu bewegen, da dies dem Feind Respekt einflößt; bittet um Nachrichten; hofft auf Frieden. Deutsch; 6 S. Detmold, 6. Dezember 1870 Fragt nach ihrem Abzug aus Metz; gibt den Inhalt der Proviantkisten wieder; hat von der Entzweiung zwischen Prinz Woldemar und dem Fürsten noch nichts bemerkt. Deutsch; 3 S. Detmold, 6. Dezember 1870 Enttäuscht darüber, daß keine Kisten mehr angenommen werden für die 13. Division, da sie auf dem Marsch sei; fragt: "Wie lange die Franzosen nun wohl noch Stand halten werden, bis ihr Hochmuth sich bewegt? Ihr müßt sie am Ende bis ans Mittelländische Meer hinunter unterjochen."; hofft auf die Gefangennahme der französischen Anführer. Deutsch; 4 S. Detmold, 7. Dezember [18]70 Hofft auf die baldige Besiegung der Garibaldischen Truppen und drückt ihren Franzosenhaß aus: "[...] den Franzosen gönnt man es von Herzen, daß sie den Kelch bis auf den Grund leeren müssen, u[nd] gedehmütigt werden, daß sie sich nicht mehr rühren können." Deutsch; 4 S. (Ende des Briefes fehlt). Detmold, 8. Dezember 1870 Glaubt, daß durch die Rückeroberung von Orleans den Franzosen bald ihr Standpunkt klar wird; Friedenssehnsucht. Deutsch; 4 S. Detmold, 9. Dezember 1870 Fürchtet die Übergriffe der Franzosen für die Deutschen; enttäuscht über den Abmarsch Hermann v. M.'s aus seiner Stellung. Deutsch; 2 S. Detmold, 11. Dezember [18]70 Gibt Anweisungen zum Verhalten gegenüber den Feinden; will wegen der Kriegsereignisse auf ein Konzert verzichten; Familiennachrichten. Deutsch; 3 S. Detmold, 12. Dezember [18]70 Gruß. Deutsch; 2 S. Detmold, 14. Dezember 1870 Hofft, daß die Siege um Paris die Franzosen zur Besinnung bringen und wünscht Trochu, Gambetta und die drei Garibaldis nach Sibirien; vertraut auf eine gute Lösung durch Bismarck und Moltke. Deutsch; 6 S. Detmold, 15. Dezember [18]70 Hatte nach Metz und Sedan eine Vorahnung, daß noch kein Ende des Krieges in Sicht sei; hofft auf eine solche Vernichtung der Franzosen, daß "[...] sie Frieden halten müssen, auch ohne es zu wollen."; mahnt zur Vorsicht gegenüber den Franzosen, bewundert Moltkes militärisches Geschick. Deutsch; 6 S. Detmold, 16. Dezember [18]70 Besorgt wegen ausbleibender Briefe; fühlt sich in vieler Hinsicht bestätigt, daß es zum Friedensschluß kommen wird; bittet erneut, mit der ganzen Kompanie gegen die Franzosen vorzugehen. Deutsch; 5 S. Detmold, 19. Dezember [18]70 Rät erneut, zusammenzubleiben, damit sie nicht überfallen werden; teilt mit, daß sich die Garibaldischen Banden aufgelöst hätten, wobei sie jedoch vor voreiligen Handlungen warnt. Deutsch; 4 S. Detmold, 20. Dezember [18]70 Hofft, daß die Franzosen bei Langres abgefangen werden ("Das soll ja das rechte Nest und Schlupfwinkel der Ferdinands und Garibaldi-Schurken sein, was wollen sie denn machen mit einer solchen Macht gegen sich!"); Haß gegen die Franzosen. Deutsch; 4 S. Detmold, 23. Dezember 1870 Glaubt an einen baldigen Friedensschluß; Besuche (Frl. von Kosenitz; Frl. von Barby, Ida Caspari, Luise v. M. etc.); "[...] feiern das geht nur erst recht, wenn wir wieder Alle zusammen sind und überhaupt Frieden im Lande ist." Deutsch; 4 S. Detmold, 23. Dezember 1870 Beunruhigt über die Ungewißheit seines Aufenthaltsortes; gibt erneut ihrer Friedenssehnsucht Ausdruck: "Es wird, es wird ja endlich der Tag anbrechen, der uns den Frieden bringt! - es ist mir so, wenn man die Berichte aus Paris hört wie letzte Zuckungen damals in Metz"; erwähnt Besuch der Prinzessin Friederike, die sich nach Hermann v. M. erkundigte; schlägt eine Unter- schriftensammlung zur Beendigung des Krieges vor. Deutsch; 8 S. Detmold, 24. Dezember 1870 Beschreibt Siegelring (Weihnachtsgeschenk); Weihnachtspläne; hofft, daß es durch die Verstärkung des Heeres zum Ende des Krieges kommt. Deutsch; 8 S. Detmold, 25. Dezember 1870 Fragt nach dem derzeitigen Aufenthaltsort; berichtet über ihren Besuch bei Charles [v. M.]; fragt nach Wünschen für das nächste Paket, da lt. Verordnung vom 14.-21. Januar nur Pakete mit Kleidung an Offiziere geschickt werden dürfen; hofft: "Wenn nun erst mal die 200 000 Truppen noch dort sind, dann sollen sie schon zu Kreuze kriechen; dann können sie ja nichts mehr machen." Deutsch; 4 S. Detmold, 28. Dezember 1870 Klagt über Mangel an Holz und Kohle; fragt, ob es wahr sei, daß Paris beschossen wird; wünscht die gesamte französische Regierungsspitze nach Sibirien; erfreut über das Lob des fürst- lichen Hauses für Hermann v. M.; Neujahrswünsche. Deutsch; 4 S. Detmold, 30. Dezember 1870 Bedauert, Elisabeth von Barby nicht empfangen zu haben; fragt, ob die Information von Ida v. M. richtig sei, daß sie in Auxerre lägen; erwähnt geplanten Besuch des Georg Meier mit Liebes- gaben in Paris; bittet: "Gebe Gott, daß das Jahr 71! bald den schönen, ersehnten Frieden uns bringt." Deutsch; 5 S. Detmold, 1. Januar 1871 Erfreut, daß Hermann v. M. sich von dem Marsch von Chatillon nach Chablis erholt hat; verwirrt durch Zeitungsberichte über die französischen Truppen; bittet "Gott gebe es und sei mit Euch und der deutschen Sache wie bisher und führe alles zum schönen, glänzenden Ziele. Dazu stärke er Euch Alle mit Kraft und tüchtiger Ausdauer nun noch zum Ende."; erfuhr von den Niederlagen der französischen Nord- und Südarmee und knüpft daran die Hoffnung auf das Ende des Krieges. Deutsch; 6 S. Detmold, 2. Januar 1871 Benutzt den Heimaturlaub von G. Quentin, um ihm den Siegelring zu übermitteln; drückt ihre Verbitterung darüber aus, daß sich so viele Menschen von "Gambetta knechten lassen"; befürwortet eine strengere Behandlung der Kriegsgefangenen wegen der zunehmenden Fluchtversuche; hofft auf die baldige Einnahme von Paris. Deutsch; 6 S. Detmold, 18. April [18]71 Sehnt sich nach einem Wiedersehen; berichtet auf Anfrage über die Spannungen zwischen dem Fürsten und Prinz Woldemar; erstaunt über die Anfeindungen der Franzosen untereinander; Theater (Lohengrin). Deutsch; 4 S. Detmold, 9. Oktober [18]94 Geburtstagsgeschenk für seine Frau Hildegard; besorgt um ihren Bruder Gustav Quentell; erwartet baldige Rückkehr ihres Sohnes Otto v. M.; Besuch von ihrem Sohn Carl v. M. im Frühjahr; Besuche: Fürstin Elisabeth, Marie Preuß. Deutsch; 6 S. Detmold, 12. November [18]96 Dienstbotenfrage nach dem Tode von Gustav Quentell. Deutsch; 5 S. Detmold, 16. November [18]96 Regelung der Nachlaßangelegenheiten des Gustav Quentell. Deutsch; 8 S. Detmold, 16. November [18]96 Regelung der Nachlaßangelegenheiten des Gustav Quentell. Deutsch; 8 S. Detmold, 23. November [18]96 Regelung der Nachlaßangelegenheiten des Gustav Quentell. Deutsch; 8 S. Detmold, 4. Dezember [18]96 Tod der Fürstin Elisabeth zur Lippe. Deutsch; 4 S. Detmold, 17. Dezember 1896 Verschiebung der Regelung der Nachlaßangelegenheiten bis zum Neuen Jahr; berichtet über ihr Zusammenleben mit Gustav Quentell. Deutsch; 8 S. Detmold, 20. August [18]98 Klagt über große Hitze. Deutsch; 4 S. Detmold, 21. Dezember 1904 Wünscht baldige Genesung und rät von einer derzeitigen Reise nach Detmold ab. Deutsch; 2 S. Fragmente.
- Archivaliensignatur
-
L 114 Meysenbug, von, 49
- Kontext
-
Familienarchiv von Meysenbug, Lauenau >> 1. Korrespondenzen >> 1.7. Briefwechsel Hermann von Meysenbug (*02.02.1848 +21.09.1913)
- Bestand
-
L 114 Meysenbug, von Familienarchiv von Meysenbug, Lauenau
- Provenienz
-
Meysenbug, Familie, Lauenau
- Laufzeit
-
1870/1871, 1894, 1896, 1898, 1904
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
24.06.2025, 13:29 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Ostwestfalen-Lippe. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Sachakte
Beteiligte
- Meysenbug, Familie, Lauenau
Entstanden
- 1870/1871, 1894, 1896, 1898, 1904