Medaille

Boldù, Giovanni: Caracalla

Vorderseite: ANTONINVS - PIVS AVGVSTVS - Drapierte Büste des jugendlichen Caracalla mit Lorbeerkranz nach links.
Rückseite: IO SON FINE // MCCCCLXVI - Links auf einem Felsen sitzend ein trauernder, unbekleideter Jüngling (Boldù?). Rechts von ihm ein Totenschädel, auf welchen sich ein geflügelter Genius mit geschlossenen Augen aufstützt, der in seiner linken Hand eine Flamme hält.
Erläuterung: Gußmedaille, oben gelocht. - Ein identisches Memento Mori findet sich auf der Medaille Börner (1997) Nr. 159; Pollard (2007) Nr. 163 mit dem Selbstbildnis des Giovanni Boldù. Diese Übereinstimmung ist ursächlich dafür, daß diese Medaille Giovanni Boldù zugeschrieben wurde, wenngleich der Stil des Porträts nicht Boldùs Art entspricht. Die Motive von Vs. und Rs. erscheinen auch als Dekoration der Fassade der Certosa in Pavia. Siehe Pollard (2007) 184. Die Kombination einer jugendlichen, trauernden Gestalt als Selbstbildnis Boldùs mit dem puttohaften, flammenhaltenden Genius ist eine Neuschöpfung der Renaissance, welche Elemente der antiken römischen Sepulkralikonographie wie den Genius neu interpretiert.

Fotograf*in: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Sammlung
Medaillen
Unterabteilung: Renaissance
Inventarnummer
18200291
Weitere Nummer(n)
Maße
Durchmesser: 91 mm, Gewicht: 0.00 g
Material/Technik
Bronze; gegossen

Verwandtes Objekt und Literatur
Literatur zum Stück: L. Börner, Die italienischen Medaillen der Renaissance und des Barock (1450-1750). Berliner Numismatische Forschungen 5 (1997) 54 Nr. 160 (dieses Stück); G. F. Hill, A Corpus of Italian Medals of the Renaissance before Cellini (1930) 112 Nr. 423 a (dieses Stück); J. Friedländer, Die italienischen Schaumünzen des fünfzehnten Jahrhunderts (1430-1530). Ein Beitrag zur Kunstgeschichte (1882) 89 Nr. 7 Taf. 14 (dieses Stück, Rs. in Abb.); J. G. Pollard, National Gallery of Art, Washington. Renaissance Medals I. Italy (2007) 184 Nr. 164; K. Dahmen in: U. Wallenstein u.a., Anatomie. Gotha geht unter die Haut. Katalog zur Ausstellung in Gotha (2010) 113 Nr. 102 mit Abb. (dieses Stück); U. Pfisterer, Lysippus und seine Freunde. Liebesgaben und Gedächtnis im Rom der Renaissance oder: Das erste Jahrhundert der Medaille (2008) 60 mit Anm. 154 (M. Aurelius).
Standardzitierwerk: Börner, Italienische Medaillen [0160]
Standardzitierwerk: Hill, Italian Medals [0423a]

Bezug (was)
15. Jh.
Allegorien
Bronze / Kupfer
Italien
Kinder
Medaillen
Medailleure
Neuzeit
Porträts
Private als Münzstand
Spitzenstücke und Hauptwerke

Ereignis
Herstellung
(wo)
Italien
(wann)
1466
Ereignis
Eigentumswechsel
(wann)
1869
Provenienz
Akzession/Erwerbungsnummer: 1869 Friedländer

Letzte Aktualisierung
29.04.2025, 12:12 MESZ

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Objekttyp

  • Medaille

Entstanden

  • 1466
  • 1869

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