Bestand

A Rep. 082-22 Strausberger Eisenbahn - Strausberger Kleinbahn (Bestand)

Vorwort: A Rep. 082-22 Strausberger Eisenbahn


1. Institutionsgeschichte

Um die Stadt Strausberg an die seit 1867 vorhandene Ostbahn anzubinden, wurde am 2. Mai 1893 unter Beteiligung der Provinz Brandenburg und des Landkreises Oberbarnim eine Aktiengesellschaft gegründet, die eine Verbindungsbahn bauen sollte. Schon am 17. August 1893 konnte eine 6,0 Kilometer lange normalspurige Kleinbahn zwischen den Bahnhöfen Strausberg Vorstadt und Strausberg Stadt eröffnet werden, die für den Güterverkehr einen direkten Abzweig zu Ostbahn hatte. Die Bahn wurde zunächst mit kleinen zweiachsigen Dampflokomotiven betrieben und entwickelte sich gut. Betriebsmittelpunkt der Strausberger Kleinbahn war der Bahnhof Strausberg Stadt, dort existierten ein Lokschuppen, eine Güterabfertigung und ein Empfangsgebäude.
1921 wurde die Verbindung wesentlich verbessert: In diesem Jahr wurde eine zusätzliche Trasse bis in die Strausberger Innenstadt hinein eröffnet, und zugleich wurden beide Strecken elektrifiziert. Bis 1926 wurde die Strecke bis zur Provinzialanstalt verlängert.
Ab 1934 wuchs im Zuge der Aufrüstung das Strausberger Industrie- und Gewerbegebiet, wo sich u.a. eine Munitionsfabrik und ein Flugzeugreparaturwerk ansiedelten, die nach 1939 auch ein Fremd- und Zwangsarbeiterlager unterhielten. Auf der Strecke bestand ein reger Güterverkehr und sogar Personenverkehr mit elektrischen Loks.


2. Bestandsgeschichte

Im Unterschied zu vielen Kleinbahnen in Brandenburg wurde die Strausberger Kleinbahn nicht enteignet. Da sich zu Kriegsende 95% der Aktien in städtischem Besitz befanden, wurde die Gesellschaft stattdessen in ein ‚kommunales Wirtschaftsunternehmen' (KWU) umgewandelt.
Dennoch gelangten Unterlagen der Strausberger Kleinbahn in das Archiv der Reichsbahndirektion Berlin in einem Betriebsgebäude am Schöneberger Ufer. Zu diesem Archiv hatten nur wenige Mitarbeiter der RBD Zutritt, da es sich auf Westberliner Gebiet befand.
1997 gab die DB AG das gesamte Archiv der Reichsbahndirektion Berlin an das Landesarchiv Berlin ab, wo die Vorkriegsunterlagen des Archivs zuerst geschlossen unter der Repositur A Rep. 080 geführt wurden.
Im Zuge der Bearbeitung und Neuordnung dieser Überlieferung wurden die Unterlagen verstaatlichter ehemals selbstständiger Klein- und Nebenbahnen aus der A Rep. 080 herausgelöst und als Bestandsserie A Rep. 082 neu formiert. Die Vorkriegsüberlieferung der Kleinbahn erhielt dabei die Repositur A Rep. 082-22.
Die vorhandenen 5 AE wurden neu signiert, kartoniert und in AUGIAS-Archiv neu erschlossen.
Der Bestand umfasst jetzt 5 AE (0,3 lfm.).
Er wird folgendermaßen zitiert: LAB Berlin, A Rep. 082-22, Nr. …


3. Verweise

LAB A Rep. 080; C Rep. 309


4. Literatur- und Quellenverzeichnis

Preuß, Erich: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen: Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern. Berlin 1994 (transpress-Verlag)




Berlin, November 2011 Martin Luchterhandt

Bestandssignatur
A Rep. 082-22

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 6 Unternehmen der Wirtschaft >> A 6.2 Unternehmen der privaten Wirtschaft >> A Rep. 082 Eisenbahngesellschaften, Klein- und Privatbahnen
Verwandte Bestände und Literatur
Verwandte Verzeichnungseinheiten: LAB A Rep. 080 Eisenbahndirektion Berlin
LAB C Rep. 309 Reichsbahndirektion Berlin

Bestandslaufzeit
1928 - 1948

Weitere Objektseiten
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Letzte Aktualisierung
28.02.2025, 14:13 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1928 - 1948

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