Bestand
Ephoralarchiv Bleckede (Bestand)
Bestandsgeschichte: Das in dieser Form vorliegende Findbuch zum Bestand "D 78 (Ephoralarchiv Bleckede)" umfasst die von Dr. Helmut Speer 1951 und 1952 erstellte und 2012 in die EDV umgesetzte Version sowie die als Repositur B eingearbeitete Altregistratur des Kirchenkreises Bleckede. Damit reicht der Bestand vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Er bildet gerade auch in den verschiedenen Aktenschichten die wechselvolle Geschichte der 1810 eingerichteten Inspektion Bleckede vor allem im 20. Jahrhundert ab. Zur Inspektion Bleckede gehörten ursprünglich die im Amte Bleckede gelegenen Kirchen Barskamp, Dahlenburg, Garlstorf, Radegast und Nahrendorf. Vorher hatte das ganze Amt Bleckede zur Inspektion Lüne gehört. Nach dem Wiener Kongress kam das Amt Neuhaus mit den Kirchen Stapel, Tripkau und Junker-Wehningen hinzu. 1858 wurde durch Abzweigung von Tripkau die Parochie Kaarßen neu begründet. Im Zuge der Neuordnung der Inspektionen in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden Tripkau, Junker-Wehningen und Kaarßen im Jahre 1868 für längere Zeit der Superintendentur Dannenberg angeschlossen. Von den Akten sind damals die Spezialia der drei nach Dannenberg abgezweigten Kirchen dorthin abgegeben worden, die Generalia jedoch in Bleckede geblieben. 1815 waren keine Specialia für die Kirchen im Amt Neuhaus mit nach Bleckede gekommen. Die Spezialia von Lüdersburg und Neetze sind sämtlich in Bleckede, dagegen die Generalia vor 1868 im Ephoralarchiv zu Lüneburg zu suchen. Da auch Lüdersburg früher nach Lauenburg gehört hat, beginnen auch hier die Spezialia meist 1815. Zur Zeit der Bearbeitung durch Dr. Helmut Speer in den Jahren 1951 und 1952 waren die Spezialia von Bleckede von den Pfarrakten nicht zu trennen und befinden sich daher im Pfarrarchiv. Kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurden die rechtselbischen Gemeinden im Amt Neuhaus abgetrennt und aus der britischen in die sowjetische Besatzungszone umgegliedert. Politisch teilten sie fortan bis zur Wiedervereinigung das Schicksal Mecklenburgs und der 1949 gegründeten DDR. Auch kirchlich sollte die deutsche Teilung sich gravierend bemerkbar machen. Eine Betreuung durch den Superintendenten in Bleckede war zunehmend schwierig und schließlich unmöglich. In der Folge war zunächst das mit Hannover verbundene Konsistorium in Ilfeld/Harz zuständig, dann die Ev.-luth. Landeskirche Mecklenburgs. Durch den Fall der Mauer 1989 und die folgende politische Wiedervereinigung Deutschlands sollte das Amt Neuhaus wieder die Seite wechseln. Die Kirche erwies sich dabei schneller als die Politik. Mit dem Vertrag vom 21. Oktober 1991 (vgl. KABl. 1991, S. 174-175) erfolgte die Rückgliederung der Kirchengemeinden im Amt Neuhaus aus der Mecklenburgischen in die Hannoversche Landeskirche. Die staatliche Rückkehr des Amtes Neuhaus erfolgte erst Anfang 1993. Zum 1. Juli 1966 erfuhr der Kirchenkreis Bleckede Zuwachs aus Richtung Lüneburg, als acht Kirchen- und drei Kapellengemeinden aus dem Kirchenkreis Lüneburg nach Bleckede wechselten (vgl. KABl. 1966, S. 109). Es waren die Kirchengemeinden Artlenburg (mit der Kapellengemeinde Schnakenbek), St. Dionys (mit der Kapellengemeinde Brietlingen), Echem, Hittbergen, Reinstorf (mit der Kapellengemeinde Vastorf), Scharnebeck, Thomasburg und Wendhausen. Die Auseinandersetzungen um die Atomare Wiederaufarbeitungsanlage Gorleben und den Nationalpark Elbtalaue haben den ganzen Kirchenkreis Bleckede ebenfalls sehr geprägt und ihre Spuren auch im Archivbestand hinterlassen. Die ins Findbuch eingearbeiteten Altregistraturakten bieten zudem auch Spezialia aus der Superintendenturgemeinde Bleckede und den Kirchengemeinden Kaarßen und Tripkau im Amt Neuhaus. Ergänzend könnten zum Bestand D 78 auch die im Landeskirchlichen Archiv vorhandenen Pfarrofizialakten des Konsistoriums Hannover (A 1), Specialia des Landeskonsistoriums (A 5), Pfarrbestallungsakten (A 6), Visitationsakten ( A9), Akten der Landessuperintendetur Lüneburg (L 5e) sowie die Presseausschnittssammlung (S 9 und S9a) herangezogen werden. Der Bestand ist im Rahmen der geltenden Benutzungsordnung und der gesetzlichen Sperrfristen benutzbar.
- Bestandssignatur
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D 78
- Kontext
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Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> D - Deposita
- Bestandslaufzeit
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1616-2011
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
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01.04.2025, 13:47 MESZ
Datenpartner
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1616-2011