Heiliger
Hl. Wendelin
Der Kult des Heiligen Wendelin, eines Königssohns, der nach Verzicht auf die Krone ein gottgefälliges Leben als Klausner, Hirt und Abt fürhte, erlebte nach einer ersten Blüte im späten Mittelalter im 18. Jh. einen neuen Höhepunkt. Vor allem um die Mitte des Jahrhunderts häufen sich inSüddeutschland Altäre zu Ehren dieses Heiligen, dessen Schutz die ländliche Bevölkerung ihr Vieh anempfahl.
Dargestellt ist Wendelin als halbwüchsiger Jüngling in der Hirtentracht der Zeit. Sicher geht man nicht fehl, wenn man in der Belebung des Wendelinkultes und dem das Landleben idealisierenden weltlichen Schäferkult des Rokoko eine Verbindung vermutet.
Die Düsseldorfer Statuette dürfte aus dem kleinen Nebenaltar einer Dorfkirche oder einem Hausaltar stammen. Auch die Gestaltung als Einzelfigur für einen wohlhabenden Bauern des Voralpenlandes ist nicht auszuschließen. Ihre Gewandbildung mit den wie feucht aufgelegt wirkenden, flachgedrückten Tuchpartien teilt sie mit zahlreichen weiteren Arbeiten der Zeit in Oberschwaben.
Helmut Ricke, aus: Führer durch die Sammlung 1, Kunstmuseum Düsseldorf, hrsg. v. Kunstmuseum Düsseldorf 1985, S.116, Nr. 207
- Standort
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Kunstpalast, Düsseldorf, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, Europe
- Inventarnummer
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mkp.P 1937-1
- Maße
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Höhe: 43,8 cm
- Material/Technik
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Linde, Fassung und Hirtenstab in der Rechten verloren
- Klassifikation
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Skulptur (Sachgruppe)
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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um 1740–1750
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:20 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Heiliger
Entstanden
- um 1740–1750