Geldschein / Notgeld
Geldschein / Notgeld, 75 Pfennig, 1.7.1921
Vorderseite: Dazumalen kam die Pestseuch ueber die Nacht und packt all die Leut, die sie greifen mocht.
Rückseite: in der Mitte ein Skelett mit Krone und Umhang, im Hintergrund die Gemeinde Oberammergau und die Alpen
Kontrollnummer: 0005
Erläuterungen: Für die Gemeinde Oberammergau in Oberbayern sind mehrere Notgeldausgaben bekannt. Eine erste Emission erfolgte 1917, dafür nutzte die Gemeinde bereits vorhandene Gutscheine der Klostergutsverwaltung Ettal. Diese wurden mit einem Stempel versehen und kamen so als Kleingeld wieder in den Umlauf. Gedruckt wurden die Scheine von J. P. Himmer in Augsburg. Das Familienunternehmen J. P. Himmer kann auf eine lange Tradition zurückblicken. 1828 erwarb Johann Peter Himmer (1801-1867) mit Karl Kollmann die Wolffsche Buchhandlung. Zwischen 1916 und 1921 stellte das Unternehmen für zahlreiche bayerische Städte Notgeld her, die Kleingeldscheine haben eine ähnliche Gestaltung und unterscheiden sich nur durch den Aussteller. Das Familienunternehmen besteht bis heute. Im Jahr 1921 erfolgte eine weitere Notgeldausgabe. Die Gutscheine zu 25, 50 und 75 Pfennig zeigen Ortsansichten sowie Persönlichkeiten und Szenen aus den Oberammergauer Passionsspielen. Die Passionsspiele wurden erstmals 1634 aufgeführt, seit 1680 werden sie in zehnjährigem Rhythmus gespielt. Sie stellen die letzten fünf Tage im Leben Jesus nach. 2014 wurden die Passionsspiele ins Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. In der Zeit der Hochinflation 1923 gab die Gemeinde erneut Notgeld aus. Die Gutscheine in Werten von 500 Millionen bis 500 Milliarden Mark zeigen den Berg Kofel mit Gipfelkreuz. Die Herstellung besorgte die Buchdruckerei H. Uhlschmid in Oberammergau.
- Originaltitel
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Oberammergau, Gemeinde: Gutschein über 75 Pfennig von 1921
- Alternativer Titel
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75 Pfennig, 1.7.1921 Gemeinde Oberammergau Gemeinde Oberammergau
- Standort
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HVB Stiftung Geldscheinsammlung, München
- Inventarnummer
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DE-BY-82487-V1098b-3
- Maße
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Höhe: 69 mm Breite: 109 mm
- Material/Technik
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Papier (Büttenpapier); Buchdruck
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Standardzitierwerk: Albert Pick: Das Papiergeld Bayerns - Staatspapiergeld, Banknoten und Notgeld - Geschichte und Katalog. Regenstauf 1989 Seite/Nr.: V.1098.b Pick, Papiergeld Bayerns, 1989 Seite/Nr.: V.1098.b Literatur
Literatur zum Typ: Georg Bartels: Notgeld Oberammergau. Money Trend 22, 1990, S. 14-19 Literatur
Literatur zum Stück: „Vom Regenbogenschüsselchen zum Euro : Geldgeschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen“. Staatliche Münzsammlung, München, 2014. Literatur
- Klassifikation
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75 Pfennig (Spezialklassifikation: Nominal)
Mark (Spezialklassifikation: Währung/Münzfuß)
Original (Spezialklassifikation: Authentizität)
- Bezug (was)
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Passionsspiel
Notgeld
Mark
Inflation
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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München (Druckort)
Oberammergau (Land)
München (Münzstätte/Ausgabeort)
Bayern (Region)
- (wann)
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1.7.1921
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wann)
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1.7.1921
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
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19.08.2024, 08:35 MESZ
Datenpartner
Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Geldschein / Notgeld
Beteiligte
Entstanden
- 1.7.1921