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Mitbestimmung als Voraussetzung für eine "nachhaltige Nachhaltigkeit" in der betrieblichen Organisationsentwicklung?

Das Phänomen Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einem Gegenstand der Forschung. Im betrieblichen Kontext wird jedoch nur selten untersucht, ob nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten in Unternehmen tatsächlich nachhaltig sind, d. h. ob sie dauerhaft umgesetzt und die mit ihnen intendierten Wirkungen auch tatsächlich erzielt werden. Die Frage, inwiefern Mitbestimmung - und spezifisch Betriebsvereinbarungen - eine Voraussetzung für eine nachhaltige Nachhaltigkeit sein können, wird mit der Sekundäranalyse von Betriebsvereinbarungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz als ein Aspekt sozialer Nachhaltigkeit untersucht. Im Fokus stehen hier die Ergebnisse der Aushandlungsprozesse zwischen der betrieblichen Interessenvertretung und der Unternehmensleitung, die in Betriebsvereinbarungen münden. Es wird argumentiert, dass Betriebsvereinbarungen dann als zentrale Voraussetzung für die dauerhafte Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen gelten können, wenn eine Prozesskette von Thematisierung, Implementierung, Institutionalisierung sowie Verstetigung vorliegt. Betriebsvereinbarungen können, je nach Durchsetzungsmacht des Betriebsrats, ein wirkmächtiges Instrument sein. Jedoch bedarf es Betriebsfallstudien, um zu prüfen, ob die Papierlage sich im betrieblichen Alltag bestätigt.
Sustainability is increasingly becoming an object of research. However, questions of whether sustainability-related activities are actually sustainable have rarely been examined: Are those activities permanently implemented into corporate practice and do they actually achieve their purposes? In this paper, the focus is on the question whether and how co-determination and especially plant-level agreements can be interpreted as a template for sustainable sustainability. For this purpose, plant-level agreements between works councils and management on occupational health and safety as one aspect of the social dimension of sustainability are analysed. It is argued that plant-level agreements can reflect central prerequisites for sustainable sustainability activities if they reflect a process chain of introducing, implementing, institutionalizing and continuing an activity. A plant-level agreement can further be seen as an important source of power since it is a result of balancing the different logics of works councils and management. Further research in the project will focus on case studies in companies that have been selected because of their plant-level agreements.

Mitbestimmung als Voraussetzung für eine "nachhaltige Nachhaltigkeit" in der betrieblichen Organisationsentwicklung?

Urheber*in: Clasen, Eva; Krause, Florian; Haunschild, Axel; Meyer, Rita; Ridder, Hans-Gerd

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Weitere Titel
Co-determination as a prerequisite for a sustainable Sustainability?
ISSN
1866-9549
Umfang
Seite(n): 103-120
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Erschienen in
AIS-Studien, 10(2)

Thema
Soziologie, Anthropologie
Sozialwissenschaften, Soziologie
Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Arbeitswelt
Mitbestimmung
Organisationsentwicklung
Nachhaltigkeit
Betriebsvereinbarung
Arbeitsschutz
Interessenvertretung
Unternehmensführung

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Clasen, Eva
Krause, Florian
Haunschild, Axel
Meyer, Rita
Ridder, Hans-Gerd
Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Deutschland
(wann)
2017

DOI
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

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Objekttyp

  • Zeitschriftenartikel

Beteiligte

  • Clasen, Eva
  • Krause, Florian
  • Haunschild, Axel
  • Meyer, Rita
  • Ridder, Hans-Gerd

Entstanden

  • 2017

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