Akten | Bestand
Gesandtschaft London 1 (Bestand)
Vorwort: Die Registratur der bayerischen Gesandtschaft in London umfasste auch die Akten der in Personalunion damit vereinigten kurpfälzischen Gesandtschaft aus dem 18. Jahrhundert und erstreckte sich fast ausschließlich über den Zeitraum von 1741-1871. Nach der Auflösung der Gesandtschaft im Jahre 1871 wurde ihr gesamter Bestand von 219 Aktenbündeln seitens des Bayerischen Staatsministeriums des Äußeren 1873 an das Geheime Staatsarchiv abgegeben. Den Zustand der Akten beschreibt der erste Bearbeiter des Repertoriums, Geheimsekretär Ernst von Destouches, im Juli 1885 - wohl etwas übertrieben - als "gänzlich ungeordnet" und "zusammenhangslos"; sie seien in einzelnen Teilen "sogar offenbar von Mäusen angefressen" gewesen. Bei der Ausscheidung wertlosen Stoffs wurde nach Destouches' Bericht lediglich Mahnentschließungen, Zustellungen, Umschläge von Briefen, Akten und dergleichen zur Vernichtung bestimmt. Der Bücherei des Geheimen Staatsarchivs wurde das bayerische Regierungsblatt, Jahrgang 1800-1870, unter Katalognummer 63 eingereiht. Obgleich die Ordnung in die üblichen Sachgruppen und die weitgehende Bildung von einzelnen Akten bereits von Detouches hergestellt waren, musste der ganze Bestand nochmals überarbeitet werden. Weder war die Ordnung in allen Gruppen dem Plane gemäß durchgeführt, noch waren die einzelnen Akten auf die Gruppen derart verteilt, dass eine zuverlässige Benützung des Repertoriums gewährleistet war. Auch fanden sich vielfach Versehen und Ungenauigkeiten, doch waren sie nicht so zahlreich, dass sich in allen Teilen des Bestandes eine Durchsicht Blatt für Blatt hätte rechtfertigen lassen. Insbesondere die Reihe des politischen Schriftwechsels im 19. Jahrhundert wurde nicht noch einmal im Einzelnen durchgearbeitet. Gewisse Schwierigkeiten der Überprüfung ergaben sich daraus, dass aus der ursprünglichen Aktenlage keine Rückschlüsse mehr auf die Zugehörigkeit eines einzelnen, an sich nur mangelhaft bestimmten Schriftstücks gezogen werden konnten. So mussten bei der politischen Abteilung mehrere Sonderakten belassen werden, die offensichtlich nur Beilagen zu anderen Stücken enthalten. Eine ideale Lösung konnte auch in denjenigen Fällen nicht erreicht werden, wo der Gesandte gleichlautende Schreiben mehrere, verschiedenen Einzelakten zugehörige Angelegenheiten behandelt werden. Vor allem die Akten des "Briefwechsels mit einzelnen Persönlichkeiten" lassen manche Schreiben des Gesandten vermissen, die sich im "Politischen Schriftwechsel" oder in einem andern Akte des "Briefwechsels" finden. Eine Einordnung jenes "Briefwechsels" in den "Politischen Schriftwechsel" hätte die Schwierigkeit behoben, doch wiederum andere Unzuträglichkeiten im Gefolge gehabt, so dass davon abgesehen wurde. Der Akt mit der früheren Nr. 1195 "Publikation der wissenschaftlichen Sammlungen Englands 1836" wurde nicht vorgefunden, aber nicht als leerer Akt übernommen, da er möglicherweise schon von Destouches aufgelöst worden ist. Die Akten des bayerischen Generalkonsulats in London und des bayerischen Konsulats in Liverpool, die der Registratur der Gesandtschaft unter den Nummern 453-455, 457-473, 1416 sowie 487 willkürlich eingefügt waren, ließen sich ohne Zwang herausnehmen und wurden den übrigen Konsulatsakten des Geheimen Staatsarchivs eingereiht. Entsprechend wurde mit dem privaten Nachlass des Gesandten Josef Xaver Graf von Haslang verfahren; er trug früher die Nummern 105-108 [handschriftlicher Nachtrag: jetzt: Kasten schwarz 8990-8993]. Dagegen ist die kurpfälzische Registratur der Gesandtschaft gerade in der wichtigen Gruppe des politischen Schriftwechsels so untrennbar mit der kurbayerischen Registratur verquickt, dass sie nicht gesondert werden konnte, und so wurde auf eine Scheidung auch bei denjenigen Akten verzichtet, wo sie möglich gewesen wäre. Kurpfälzische Angelegenheiten betreffen folgende Akten: a) allein: Nr. 7, 108, 118, 147, 216, 223, 240, 411, 414, 417, 421, 424, 426, 429, 431, 432, 433, 484, 485, 697, 698, 791, 837, 1091; b) zusammen mit kurbayerischen Angelegenheiten: 135, 142, 144, 145, 229-231, 233-236, 238, 239, 241-255, 270. Da einige Akten zusammengelegt werden mussten und die nicht zur Gesandtschaft gehörigen Akten herausgenommen wurden, minderte sich die Gesamtzahl von 1450 auf 1359 Nummern. Sie werden durchlaufend gezählt, wobei die Bezeichnung "Kasten grün" wegfällt. Bisher befanden sich die Nummern: 1-141 in Kasten grün 112 142-200 " 113 201-239 " 114 240-266 " 115 267-297 " 116 298-397 " 117 398-609 " 118 610-910 " 119 911-1179 " 120 1180-1450 " 121 Um das Personenverzeichnis nicht zu überfüllen, wurden über 10000 Namen aus den Passregistern der Gesandtschaft (Nr. 570 und 577) und aus einer abschriftlich vorliegenden Liste von 1870/71 aus Frankreich vertriebener Bayern (Nr. 510) nicht aufgenommen. Reinschrift: Wilhelm Dinglreiter. Einband: Albert Dotzer. Ludwig Maenner Im Dezember 1937 Reihe der Gesandten: (Daten ohne weiteren Zusatz bedeuten die Übergabe des Beglaubigungs- oder Abberufungsschreiben) Haslang, Josef Franz Xaver Freiherr, später Reichsgraf von, schon 1741 als Sondergesandter in London, von Juni/Juli 1754 bis 30. Dezember 1777 (Vereinigung der Kurpfalz mit Kurbayern) auch Gesandter der Kurpfalz: 1742 Mai 11 (erste Audienz) - 1783 Mai 28 (Tod) Haslang, Sigismund Reichsgraf von: 1785 Oktober 5 - 1800 Oktober 15 (Abschiedsaudienz) [handschriftlicher Nachtrag: am 11.8.1798 Graf von Rumford zum Gesandten in London ernannt, aber von London abgelehnt; vgl. BA Haslang und Heigel Festrede auf Rumford, Bibl. B 734; vgl. Kasten schwarz 154/10] Bray, Franz Gabriel Chevalier de: 1800 Oktober 15 (erste Audienz) - 1801 Mai 15 (letzter Bericht) Pfeffel, Christian Hubert von, bis 1804 Geschäftsträger, seit 1814 Gesandter: 1801 Juli 30 - 1804 Mai 5 (Zustellung des Passes); 1814 Mai 11 - 1822 Oktober 2 Cetto, August Freiherr von, bereits seit August 1821 Führung der Geschäfte: 1826 Februar 15 - 1833 August 14 Jenison-Wallworth, Franz Olivier Graf von: 1833 August 14 - 1835 März 11 Flad, Philipp von, in "außerordentlicher Sendung" als Stellvertreter auf Zeit beglaubigt: 1835 März 11 - 1835 Juni 24 Cetto, August Freiherr von: 1835 Juni 24 - 1867 Juni 27 Hompesch, Ferdinand Graf von: 1868 März 6 - 1871 Oktober 25 (Bestätigung über den Empfang des Abberufungsschreibens).
- Reference number of holding
-
Gesandtschaft London
- Extent
-
1362
- Language of the material
-
ger
- Context
-
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 2 Abteilung II: Neuere Bestände >> 2.3 Äußeres >> 2.3.3 Nachgeordneter Bereich >> 2.3.3.2 Gesandtschaften >> 2.3.3.2.14 Gesandtschaft London >> Gesandtschaft London
- Related materials
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Reihe der Gesandten.: Online-Findmittel Reihe der Gesandten (Daten ohne weiteren Zusatz bedeuten die Übergabe des Beglaubigungs- oder Abberufungsschreiben): Haslang, Josef Franz Xaver Freiherr, später Reichsgraf von, schon 1741 als Sondergesandter in London, von Juni/Juli 1754 bis 30. Dezember 1777 (Vereinigung der Kurpfalz mit Kurbayern) auch Gesandter der Kurpfalz: 1742 Mai 11 (erste Audienz) - 1783 Mai 28 (Tod) Haslang, Sigismund Reichsgraf von: 1785 Oktober 5 - 1800 Oktober 15 (Abschiedsaudienz) [handschriftlicher Nachtrag: am 11.8.1798 Graf von Rumford zum Gesandten in London ernannt, aber von London abgelehnt; vgl. BA Haslang und Heigel Festrede auf Rumford, Bibl. B 734; vgl. Kasten schwarz 154/10] Bray, Franz Gabriel Chevalier de: 1800 Oktober 15 (erste Audienz) - 1801 Mai 15 (letzter Bericht) Pfeffel, Christian Hubert von, bis 1804 Geschäftsträger, seit 1814 Gesandter: 1801 Juli 30 - 1804 Mai 5 (Zustellung des Passes); 1814 Mai 11 - 1822 Oktober 2 Cetto, August Freiherr von, bereits seit August 1821 Führung der Geschäfte: 1826 Februar 15 - 1833 August 14 Jenison-Wallworth, Franz Olivier Graf von: 1833 August 14 - 1835 März 11 Flad, Philipp von, in "außerordentlicher Sendung" als Stellvertreter auf Zeit beglaubigt: 1835 März 11 - 1835 Juni 24 Cetto, August Freiherr von: 1835 Juni 24 - 1867 Juni 27 Hompesch, Ferdinand Graf von: 1868 März 6 - 1871 Oktober 25 (Bestätigung über den Empfang des Abberufungsschreibens).
- Provenance
-
Gesandtschaft London 1
- Former provenance
-
Ludwig Maenner
- Date of creation of holding
-
1717-1871
- Other object pages
- Last update
-
03.04.2025, 11:05 AM CEST
Data provider
Bayerisches Hauptstaatsarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
- Akten
Associated
- Gesandtschaft London 1
- Ludwig Maenner
Time of origin
- 1717-1871