Rheinisch-Bergischer Kreis

Tektonikbeschreibung: Nachdem bereits andere Regionen Nordrhein-Westfalens neu geordnet wurden, kam es zum 1. Januar 1975 zu einer kommunalen Neugliederung im Raum Köln durch das Köln-Gesetz. Der nördlich des alten Rheinisch-Bergischen Kreises gelegene Rhein-Wupper-Kreis wurde aufgelöst und sein Gebiet auf sieben Städte und Kreise verteilt. Die Gemeinde Witzhelden schloss sich mit Leichlingen zusammen, Dabringhausen und Dhünn mit Wermelskirchen. Die Städte Burscheid, Leichlingen und Wermelskirchen wurden Teil des Rheinisch-Bergischen Kreises. Im Volksmund werden sie als Nordkreis bezeichnet. Der Rheinisch-Bergische Kreis verlor die Gemeinden Wipperfeld, Klüppelberg und Lindlar, das Amt Engelskirchen und die Stadt Wipperfürth an den Oberbergischen Kreis.
Die am Rhein gelegene Stadt Porz mit etwa 90.000 Einwohnern wurde Stadtbezirk von Köln.
Auch unter den im neuen Kreis verbleibenden Kommunen kam es zu Änderungen: Die Stadt Bensberg wurde aufgelöst und in wesentlichen Teilen Bergisch Gladbach zugeschlagen. Das Sülztal mit Immekeppel und Untereschbach kam von Bensberg an Overath, der Raum Dürscheid zu Kürten. Schildgen wechselte von Odenthal zu Bergisch Gladbach. Aus dem Amt Kürten wurde die Gemeinde Kürten, jedoch ohne Wipperfeld.
Durch die Neugliederung schrumpfte die Fläche des Kreises von ca. 620 km² auf 438 km². Die Einwohnerzahl sank von 290.000 auf 243.000. Der Kreis hat nun seine größte Ausdehnung nicht mehr in Ost-West-Richtung, sondern in Nord-Süd-Richtung. Bergisch Gladbach, Kürten, Odenthal, Overath und Rösrath gelten als Südkreis.
Für die Verwaltung und die Bevölkerung der drei Städte im Nordkreis änderte sich noch mehr: Sie gehören nicht mehr zum Regierungsbezirk Düsseldorf, sondern zum Regierungsbezirk Köln. Die Infrastruktur, bisher nach Düsseldorf, Solingen und Remscheid ausgerichtet, musste teils umgestellt werden. Wichtige Behörden sitzen jetzt in Bergisch Gladbach und Köln. Die Umstellung bei den Behörden erfolgte buchstäblich von einem Tag auf den anderen. Umstellungen in anderen Bereichen wie dem öffentlichen Personennahverkehr dauerten Jahre. Dazu kamen kulturelle und religiöse Unterschiede, die sich noch jahrzehntelang bemerkbar machen. Die Menschen im Nordkreis sind zum überwiegenden Teil evangelisch, im Südkreis katholisch.
Aufgrund der Neuordnung wurden im Mai 1975 Neuwahlen zum Kreistag, zum Landtag und zu den Stadt-/Gemeinderäten durchgeführt. Im neuen Kreistag ergab sich folgende Sitzverteilung:
CDU: 33 Sitze
SPD: 24 Sitze
FDP: 6 Sitze
Die CDU stellt seit 1975 ununterbrochen die stärkste Fraktion im Kreistag.

Ehrenamtliche Landräte
19751989 Konrad Kraemer
19891999 Rolf Hahn

Hauptamtliche Landräte
19992004 Norbert Mörs
20042011 Rolf Menzel
seit 2012 Hermann-Josef Tebroke

Oberkreisdirektoren
19751984 Walter Scholtissek
19841991 Klaus Siebenkotten
19911993 Hans-Joachim Reck
19931996 Jürgen Kroneberg
19971999 Norbert Mörs

Kontext
Kreisarchiv Rheinisch-Bergischer Kreis (Archivtektonik)

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Letzte Aktualisierung
18.03.2020, 09:33 MEZ

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