Bestand
Ebert, Friedrich und Ebert, Marie (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Biografische Angaben:
12. September 1894
geboren in Bremen als Sohn des späteren Reichskanzlers Friedrich Ebert
(1871-1925)
seit 1904 in Berlin
1909 - 1913 Buchdrucker-Ausbildung
1910 Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend
1913 Mitglied der SPD und des Verbandes Deutscher
Buchdrucker
1913 - 1915 Buchdrucker in Berlin
und Nürnberg
1915 - 1918 Soldat
1918 - 1933 Redakteur verschiedener
sozialdemokratischer Zeitungen
1928 - 1933
Mitglied des Reichstages
1933 Vertreter des
Brandenburgischen Provinzlandtages im Preußischen Staatsrat
Juli - Dezember 1933 wegen antifaschistischem
Widerstand Haft u.a. in den KZs Oranienburg, Börgermoor und
Lichtenburg
Dezember 1933 - 1938 unter
Polizeiaufsicht
August 1939 - Mai 1940
Wehrmacht
ab Juni 1940 beschäftigt im
Reichsverlagsamt
bis 1945 unter
Polizeiaufsicht
1945 - 1946 Vorsitzender des
SPD-Landesvorstands Brandenburg
seit April 1946
im SED-Landesvorstand Brandenburg
1946 - 1948
Mitglied des Landtages Brandenburg
1946 - 1979
Mitglied des Parteivorstands bzw. Zentralkomitees der SED
1947 - 1979 Mitglied des Zentralsekretariats bzw. des
Politbüros
1948 - 1967 Oberbürgermeister von
Berlin (Ost)
1948 Mitglied des Deutschen
Volksrates
1949 Mitglied der Provisorischen
Volkskammer
1950 Mitglied der Volkskammer und
ihres Präsidiums
1950 - 1963 und 1971-1979
Stellvertreter des Präsidenten der Volkskammer
1950 - 1958 Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische
Freundschaft
1950 - 1979 Mitglied des
Nationalrates der Nationalen Front
1957 - 1964
Präsident des Städte- und Gemeindetages
Mitglied des Staatsrates
1971 - 1979
Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates
1971 Vorsitzender der SED-Fraktion in der Volkskammer
04. Dezember 1979 gestorben in Berlin
(Ost)
Bestandsbeschreibung: Friedrich
Ebert
12.09.1894 in Bremen als erster Sohn des
Sattlers Friedrich Ebert (04.02.1871-28.02.1925), später erster
Reichspräsident, und seiner Ehefrau Louise geborene Rump
(23.12.1873-18.01.1955) geboren
1900-1905
Besuch der Volksschule in Bremen
Dez. 1905
Umzug der Familie Ebert nach Berlin
1905-1909
Besuch der Knabenmittelschule in Berlin-Rummelsburg
1909-1913 Buchdruckerlehre bei Otto Elsner, Berlin
1909 Mitglied der Sozialistischen
Jugendbewegung
1913 Besuch der Fachschule für
Buchdrucker
01.04.1913 Eintritt in den Verband
Deutscher Buchdrucker
01.05.1913 Eintritt in
die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
1913-1915 Tätigkeit als Buchdrucker in der Fränkischen Druckerei-
und Verlagsanstalt Nürnberg
Dez. 1915-1918
Soldat im 1. Weltkrieg in Frankreich, Rumänien, Italien, Russland
(hier 1916 verwundet)
1919-1923 Redakteur beim
"Vorwärts"
12.10.1920 Heirat mit Johanna
Elisabeth Vollmann (28.04.1897-28.02.1938)
1923-1925 Mitbegründer und Redakteur des "Sozialdemokratischen
Pressedienstes" in Berlin
1925-1933
Chefredakteur der "Brandenburger Zeitung", des "Potsdamer Volksblatt",
des "Rathenower Tageblatt" und der Zeitung "Märkischer Roland" in
Brandeburg/Havel
15.05.1927 Stadtverordneter
und Mitglied des Finanzausschusses in Brandenburg/Havel
18.07.1927 Geburt des Sohnes Friedrich Hermann
20.05.1928-Juni 1933 Abgeordneter des Deutschen
Reichstages für den Wahlkreis Potsdam
12.12.1929-Juni 1933 Stadtverordnetenvorsteher und Vorsitzender
der sozialdemokratischen Fraktion in Brandenburg/Havel; Mitglied des
Bezirksvorstandes des Brandenburger Städtetages und Vorsitzender des
Unterbezirks der SPD Brandenburg-Westhavelland-Zauch-Belzig
26.01.1931 Geburt des Sohnes Georg Heinrich
Apr. 1933 Als Vertreter des Brandenburgischen
Provinziallandtages Mitglied des Preußischen Staatsrates
07.07.-24.12.1933 Inhaftiert in den
Konzentrationslagern Oranienburg, Börgermoor und Lichtenburg; nach der
Entlassung Verbindung mit Widerstandsgruppen u. a. mit den Gruppen um
Wilhelm Leuschner und Robert Uhrig
1934-1939
ohne Beschäftigung
1934-1939 Mitglied der
Deutschen Arbeitsfront
26.08.1939-17.05.1940
Militärdienst
18.04.1940 Eheschließung mit
Marie Anna Proksch geborene Koch (30.04.1898-06.06.1993)
01.06.1940-Apr.1945 Angestellter im Reichsverlagsamt
Berlin, u. a. als Werber
16.07.1945-20.04.1946
Sekretär des SPD-Bezirksvorstandes der Provinz Mark-Brandenburg
01.10.1945 Eintritt in den Freien Deutschen
Gewerkschaftsbund (FDGB)
21.-22.04.1946
Teilnahme am Vereinigungsparteitag von SPD und KPD zur Sozialistischen
Einheitspartei Deutschlands (SED)
21.04.1946
Wahl zum Mitglied des Parteivorstandes der SED
22.04.1946-30.11.1948 Paritätischer Vorsitzender der
Landesleitung Brandenburg der SED
1946-1948
Vorsitzender der Beratenden Versammlung der Provinzialverwaltung
Brandenburg bzw. Präsident des Landtages Brandenburg
01.08.1947-1979 Mitglied der Gesellschaft zum Studium der Kultur
der Sowjetunion, ab 1949 Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische
Freundschaft
25.09.1947 Wahl zum Mitglied des
Zentralsekretariats beim Parteivorstand der SED
(II. Parteitag)
30.11.1948-1979 Mitglied
der Landesleitung bzw. Bezirksleitung der SED Berlin
01.12.1948-05.07.1967 Oberbürgermeister von Berlin (Ost)
1948-1971 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung
von Berlin
1948 Mitglied des Deutschen
Volksrates
25.-28.01.1949-04.12.1979 Mitglied
des Zentralkomitees (ZK) und Mitglied des Politbüros des ZK der SED
(1. Parteikonferenz der SED)
Okt. 1949-Okt.1950
Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer bzw. Volkskammer und ihres
Präsidiums
1950-1963 Stellvertreter des
Präsidenten der Volkskammer
Nov. 1971-1979
Vorsitzender der SED-Fraktion der Volkskammer
19.06.1950-30.03.1963 Präsident der Gesellschaft für
Deutsch-Sowjetische Freundschaft
1950-1979
Mitglied des Nationalrates der Nationalen Front und ab 1969 ihres
Präsidiums
16.03.1957-19.06.1964 Präsident des
Deutschen Städte- und Gemeindetages der DDR, seit 1964
Ehrenpräsident
04.10.1959 Mitglied des
Zentralvorstandes (ZV) der Industriegewerkschaft Druck- und
Papier
12.09.1960-1979 Mitglied des Staatsrates
der DDR, ab 1971 Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates
1963-1971 Mitglied des Volkskammer-Ausschusses für
Nationale Verteidigung der DDR
1964 Mitglied
des Präsidiums der Zentralleitung des Komitees der antifaschistischen
Widerstandskämpfer der DDR; Mitglied des Generalrates und des
Ehrenpräsidiums der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer
(FIR)
05.07.1967 Verleihung der
Ehrenbürgerschaft von Berlin (Ost)
Nov. 1971
Mitglied des Komitees der Interparlamentarischen Gruppe der DDR
04.12.1979 in Berlin verstorben
Auszeichnungen
1954 und 1969
"Karl-Marx-Orden"
1954 Vaterländischer
Verdienstorden in Gold
1958 Medaille für die
Teilnahme an den bewaffneten Kämpfen 1918-1923
1958 Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945
7. Oktober 1959 Verdienstmedaille der DDR
1959 und 1964 "Held der Arbeit"
1960 "Banner der Arbeit"
1965 Ehrenspange
zum VVO in Gold
12. September 1974 Stern der
Völkerfreundschaft in Gold
1974 Orden der
Völkerfreundschaft (UdSSR)
April 1975
Ehrenmedaille des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer
der DDR
8. Mai 1975 Verleihung der
Ehrenmedaille der UdSSR zum 30. Jahrestag des Sieges im Großen
Vaterländischen Krieg 1941-1945
12. September
1979 Orden "Großer Stern der Völkerfreundschaft"
Marie Ebert
30.04.1898 in Berlin
geboren
1904-1909 Volksschule in Berlin, danach
Magaretenlyzeum
November 1918 Sachbearbeiterin
in der Kohlestelle des Magistrats, anschließend Bibliotheksassistentin
im Kinderlesesaal in der Volksbücherei in Berlin
1921 Eheschließung mit dem kaufmännischen Angestellten Karl
Proksch
1922-1923 Tätigkeit bei der Textilfirma
Dreyfuß und Moritz
1940 Eheschließung mit dem
Buchdrucker Friedrich Ebert
1945 Mitglied der
SPD, 1946 SED
1945 Paritätische Vorsitzende der
antifaschistisch demokratischen Frauenkommission in Karow, Mitglied
der Frauenabteilung der SPD/SED
1946 Mitglied
des Komitees zur Gründung des DFD im Land Brandenburg
1947 Mitglied im Gründungskomitee der Gesellschaft
zum Studium der Kultur der Sowjetunion
1947
Stellvertretende Vorsitzende des DFD im Land Brandenburg
1949 Mitglied des Stadtvorstandes des DFD in
Berlin
1952 Tätigkeit im Haus der
Deutsch-Sowjetischen Freundschaft
06.06.1993 in
Berlin verstorben
Quelle:
BArch DY 30/IV2/11/v.5286
Inhaltliche Charakterisierung:
Der schriftliche Nachlass von Friedrich und Marie Ebert gelangte in
mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED bzw. ab 1993 in
die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im
Bundesarchiv.
Die Unterlagen wurden vor allem
seit 1980 von Frau Marie Ebert, der Ehefrau von Friedrich Ebert,
übergeben. Angereichert wurde der Nachlass durch Materialeingänge aus
dem Stadtarchiv Berlin, dem Politbüro und dem Büro Friedrich
Ebert.
Überliefert sind persönliche Dokumente,
biographische Materialien zu Friedrich Ebert und seinen
Familienangehörigen, Korrespondenzen, Gruß- und Glückwunschschreiben,
Reden und Schriften sowie Arbeitsmaterialien aus der beruflichen
Tätigkeit Friedrich Eberts.
Das politische und
berufliche Wirken Friedrich Eberts lässt sich auch anhand der
Überlieferungen des Büros F. Ebert im Bestand DY 30-SED belegen. Dort
befindet sich außerdem die Kaderakte Friedrich Eberts (DY 30/IV
2/11/v.5286). Die Erinnerungen der Eheleute Friedrich und Marie Ebert
befinden sich in der Sammlung Erinnerungen (SgY 30/ 0177, SgY
30/1993).
Das Schriftgut Friedrich Eberts aus
seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister von Berlin wird im Landesarchiv
Berlin bewahrt.
Bestandteil des Nachlasses von
Friedrich Ebert sind außerdem persönliche Dokumente, Korrespondenzen
und Materialien seiner Ehefrau Marie Ebert, die in den Jahren 1999 und
2004 von den Söhnen Prof. Dr. Georg Ebert und Friedrich Ebert (jun.)
übergeben wurden.
Nach der Bearbeitung umfasst
der Nachlass 158 Akten (6 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1894 bis
1993.
Im Nachlass überlieferte Fotos wurden an
das Bildarchiv; Publikationen, Broschüren und Zeitungen an die
Bibliothek abgegeben.
Der Nachlass ist für
wissenschaftliche Zwecke frei zugänglich. Die Benutzung ausgewählter
persönlicher Dokumente und die Veröffentlichung von persönlichen
Dokumenten bedarf bis zum Jahr 2020 der schriftlichen Zustimmung der
Eigentümer bzw. ihrer Erben. Im Übrigen ist die Benutzung des
Nachlasses durch Dritte im Rahmen der Bestimmungen des
Bundesarchivgesetzes zulässig, soweit Persönlichkeitsschutzrechte und
andere schutzwürdige Belange Betroffener nicht entgegenstehen.
Bei Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren:
Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im
Bundesarchiv, NY 4192/ 1, Kurzform: BArch NY 4192/1 (Beispiel für die
Zitierung des Aktenbandes mit der Nummer 1).
Andreas Grunwald
Zitierweise: BArch NY
4192/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch NY 4192
- Umfang
-
158 Aufbewahrungseinheiten; 0,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> E
- Provenienz
-
Ebert, Friedrich, 1894-1979
- Bestandslaufzeit
-
1945-1970
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Ebert, Friedrich, 1894-1979
Entstanden
- 1945-1970