Architekturmodell

Haus am Checkpoint Charlie - Präsentations- und Ausstellungsmodell des Gesamtgebäudes

Das Problem der sicheren Transportverpackung ist bei diesem Modell auf verblüffende Weise gelöst. Es steckt in einer robusten Holzkiste, die sich so aufklappen lässt, dass die Umgebung des Gebäudes gleich mit dargestellt wird. Den Überraschungseffekt, den es bei einer Präsentation ausgelöst haben mag, kann man sich leicht vorstellen. Von den nachbarbauten zeigt das Modell die für das Berlin der Vorwendezeit so charakteristischen Brandwände. Ihre unverputzten Backsteinoberflächen werden in den Entwurf einbezogen, indem das Gebäude ein wenig aus der Straßenflucht zurücktritt. Die Brand- wände stabilisieren zugleich das Modell. Löst man zwei Flügelschrauben, lässt sich der obere Teil des Gebäudes entfernen. Das Gebäude sollte als Wohngebäude dienen und Funktionen für die Streitkräfte der West-Alliierten übernehmen, im Erdgeschoss befand sich ein Informationszentrum für die Soldaten. Das Projekt ging aus einem Beitrag im Rahmen der internationalen Bauausstellung IBA für eine Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe zur Mauer hervor. Koolhaas hatte im Jahr 1980 vorgeschlagen, sich mit einer flachen Teppichbebauung aus Einfamilienhäusern an der Höhe der Mauer zu orientieren – ein Affront gegen das städtebauliche Leitbild der kritischen Rekonstruktion und eine politisch heikle Aufwertung der Grenzanlagen, mit denen er sich bereits in seiner Diplomarbeit an der Architectural Association in London beschäftigt hatte. Auch das Haus am Checkpoint Charlie weist Motive auf, die an Grenzanlagen erinnern. Das Modell entstand vermutlich für eine Ausstellung zur IBA, die in Japan gezeigt wurde. Es spielt auch darauf an, dass Rem Koolhaas und seine Partner bereits damals viel gereist sind – OMA hatte zu jener Zeit drei Niederlassungen in London, Rotterdam und Athen, allerdings kaum Mitarbeiter und so gut wie keine Aufträge – und ein Modell deswegen transportabel sein musste. (Teresa Fankhänel) aus: Oliver Elser, Peter Cachola Schmal, Das Archiekturmodell – Werkezug, Fetisch, kleine Utopie, Ausstellungskatalog DAM, Zürich 2012

Urheber*in: Koolhaas, Rem; Sauerbruch, Matthias; Zenghelis, Elia / Fotograf*in: Hagen Stier / Rechtewahrnehmung: © DAM und OMA, Office for Metropolitan Architecture, Rem Koolhaas, Elia Zenghelis, Matthias Sauerbruch

Free access - no reuse

Collection
Modellsammlung/Architekturmodelle
Identifier
186-001-005
Extent
39 x 55 x 43 cm geschlossen; 34,5 x 116 x 130,5 cm aufgeklappt / 1:100
Material/Technique
Holz, Kunststoff, Schaumstoff, Plexiglas, Aluminium in aufklappbarer Holzkiste mit Metallscharnieren und Verschlüssen

Subject (where)
Berlin, Deutschland

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Event
Herstellung
(who)
(when)
ca. 1987
Event
Veröffentlichung
(who)

Handle
Last update
06.03.2025, 8:58 AM CET

Data provider

This object is provided by:
Deutsches Architekturmuseum. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Architekturmodell

Time of origin

  • ca. 1987

Other Objects (12)