Forschungsbericht | Research report

Bewegung auf der Seidenstraße: Chinas "Belt and Road"-Initiative als Anreiz für zwischenstaatliche Kooperation und Reformen an Zentralasiens Grenzen

Mit der Seidenstraßeninitiative möchte China sowohl seine internationale Legitimität stärken als auch seine geopolitische Macht ausbauen. Wichtiges Element der Initiative ist der Plan, Exportgüter per Schnellzug nach Westeuropa zu transportieren. Damit der schnelle Gütertransit auf Dauer profitabel ist, müsste sich nach Pekings Auffassung an den Grenzen in Zentralasien einiges ändern. Von den Partnerländern Chinas, zu denen Kasachstan und Usbekistan gehören, fordert die chinesische Regierung deswegen explizit Reformen ein, das heißt stärkere wirtschaftliche Öffnung, regionale Kooperation und moderne Grenzübergänge. Die Chancen für einen Wandel in Zentralasien stehen heute weitaus besser als früher. Kasachstans und Usbekistans Wachstumsmodelle sind an ihre Grenzen gestoßen, beide Staaten stehen inzwischen unter hohem Reformdruck. Usbekistans neuer Präsident hat unterdessen eine vielversprechende Öffnungspolitik angekündigt. Zudem ist die politische Herrschaft in Zentralasien mittlerweile stärker institutionalisiert und eröffnet damit Spielraum für partielle Reformen. Darüber hinaus ist China seit Anfang des Jahrhunderts zu einem mächtigen Akteur in der Region aufgestiegen. Anders als Russland ist es an besserer innerregionaler Kooperation in Zentralasien interessiert. Und schließlich bietet die Seidenstraßeninitiative Anreize für Reformen und mehr Zusammenarbeit an den Grenzen. Für Deutschland und die EU könnte es sich lohnen zu diskutieren, welche gemeinsamen Interessen mit China bestehen und wie sich Synergien nutzen ließen, um die Reformen positiv zu beeinflussen. Die EU kann dabei auf Wissen und Erfahrungen aus ihrem langjährigen Projekt zu Grenzreformen in Zentralasien zurückgreifen. (Autorenreferat)

Bewegung auf der Seidenstraße: Chinas "Belt and Road"-Initiative als Anreiz für zwischenstaatliche Kooperation und Reformen an Zentralasiens Grenzen

Urheber*in: Schiek, Sebastian

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Movement on the Silk Road: China's "Belt and Road" initiative as an incentive for intergovernmental cooperation and reforms at Central Asia's borders
ISSN
1611-6372
Umfang
Seite(n): 35
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Erschienen in
SWP-Studie (16/2017)

Thema
Wirtschaft
Internationale Beziehungen
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Volkswirtschaftstheorie
regionale Verflechtung
Zentralasien
Reformpolitik
wirtschaftliche Zusammenarbeit
internationale Zusammenarbeit
China
Handelspolitik
Auswirkung
Wirtschaftsentwicklung
Außenhandelspolitik
Reform
Außenpolitik
internationale Beziehungen

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Schiek, Sebastian
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
(wo)
Deutschland, Berlin
(wann)
2017

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-54428-8
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

  • Schiek, Sebastian
  • Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit

Entstanden

  • 2017

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