Artikel

Wohin die Wählerschaft bei der Bundestagswahl 2017 wanderte

Trotz relativ großer Stammwählerschaften verbuchten CDU/ CSU und SPD bei der Bundestagswahl 2017 starke Verluste, weil sich viel mehr frühere Wähler und Wählerinnen abwandten als neue hinzukamen. Vor allem Beschäftigte mit Tätigkeiten mittlerer Qualifikation sowie Personen im Ruhestand kehrten ihnen den Rücken. Das zeigen Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels. Von den Abwanderungen von den Unionsparteien konnten vor allem die FDP aber auch die AfD profitieren, von der Schwäche der SPD alle Parteien im Bundestag, also Union, Grüne, Linke, FDP und AfD. Letztere konnte zudem viele vorherige Nichtwähler und Nichtwählerinnen gewinnen. Die Wählerschaften von Union und SPD ähneln stark der sozialen Zusammensetzung aller Wahlberechtigten, weshalb sie als Volksparteien gelten können. Dieser Parteitypus war zuletzt offenkundig immer weniger erfolgreich, denn die Parteienlandschaft wurde vielfältiger. Auf der einen Seite haben sich die Grünen etabliert, die vor allem höher qualifizierte Beschäftigte eher in Westdeutschland ansprechen. Hier macht ihnen vermehrt die Linke Konkurrenz. Auf der anderen Seite findet sich die AfD, die insbesondere die im Erwerbsleben stehenden 'kleinen Leute' erreicht, die eher auf Distanz zu den etablierten Parteien gehen.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: DIW Wochenbericht ; ISSN: 1860-8787 ; Volume: 87 ; Year: 2020 ; Issue: 17 ; Pages: 299-310 ; Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Classification
Wirtschaft
Political Processes: Rent-seeking, Lobbying, Elections, Legislatures, and Voting Behavior
Economic Sociology; Economic Anthropology; Language; Social and Economic Stratification
Subject
German political parties
Voting behavior
Party identification

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Brenke, Karl
Kritikos, Alexander
Event
Veröffentlichung
(who)
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
(where)
Berlin
(when)
2020

DOI
doi:10.18723/diw_wb:2020-17-1
Handle
Last update
10.03.2025, 11:41 AM CET

Data provider

This object is provided by:
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Artikel

Associated

  • Brenke, Karl
  • Kritikos, Alexander
  • Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Time of origin

  • 2020

Other Objects (12)