Bestand

A Rep. 049-05-09 Gemeindeverwaltung Rosenthal (Bestand)

Vorwort: A Rep. 049-05-09 Gemeindeverwaltung Rosenthal

1. Orts- und Behördengeschichte

Das Dorf Rosenthal war gegenüber seinen unmittelbaren Nachbarn Pankow und Niederschönhausen ein viel größeres und ausgedehntes Bauerndorf. Anfang des 13. Jahrhunderts entstand die Nachbargemeinde Rosenthal im Zuge der Besiedelung des Barnimer Landes. Erste Erwähnung fand das Dorf 1356 als namentlich Rosendalle genannt. Familie von Krummensee besaß zu dieser Zeit die wichtigsten Rechte wie z. B. der Pacht und der Gerichtsbarkeit. Sie zählten zu den reichsten und angesehensten Adligen des Barnimer Landes unter anderem besaßen sie die Stadt Altlandsberg.
1375 taucht Rosendalle wieder im Landbuch der Mark auf, in dem Karl IV. Ländereien dokumentieren ließ. Ab 1567 ging das Dorf in den Besitz von Familie Happe, Bürger Brettschneider und Mittelstraß, die es zeit- und teilweise besaßen. 1574 wurde das inzwischen entstandene Rittergut "Rosendalle" an den Kurfürsten Joachim II. verkauft, der dieses seiner Geliebten Anna von Sydow und dessen Sohn das Gut als Leibgedinge überlies. Kurfürst Johann Georg annullierte 1574 die Verträge und übereignete das Gut seiner Schwester, der Familie von Goetze.
Um 1624 bewirtschafteten 17 Hüfner und 13 Kossäten das mit 72 Hufen große Dorf. Auch in Rosenthal hatte der Dreißigjährige Krieg seine Spuren hinterlassen. Nach Kriegsende waren lediglich noch 12 Bauernhöfe übrig. Rosenthal traf es von den ehemals Pankower Dorfgemeinden am Härtesten.
Nach Übernahme durch die Hohenzollern ließ Friedrich der III. 1694 das Dorf dem Amt Niederschönhausen unterstellen, auf dem Gutsgelände ein Lustschloss errichten und einen Park anlegen. Nach Übernahme durch den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wurde das Schloss verpachtet. Dieser Monarch hatte keinerlei Interesse an kostspielige Bauten außerhalb der Residenz. Zum Schloss gab es auch eine Fasanerie dessen Fasanenmeister auch um 1745 das Schloss bewohnte. Letzte Erwähnung fand das Schloss 1754, wo es aber schon als sehr verfallen genannt ist, und schließlich ist es auf den Karten um 1780 schon völlig verschwunden. Seit dieser Zeit wurde das Gelände als Gutshof genutzt und schließlich 1990 bis auf drei denkmalgeschützte Gebäude abgerissen.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert wurde Rosenthal dem Amt Mühlenbeck zugeordnet und das ritterliche Vorwerk, welches schon 16 Ritterhufen umfasst, 1817 verkauft. Die Familien Neumann und Gumtau waren nachfolgende Besitzer. Kaufmann Johann Heinrich Neumann war 1804 Begründer der Tabakmanufaktur in der Breiten Straße von Pankow und vererbte das Gut 1849 an seine Tochter. Die wiederum war mit dem Oberstleutnant von Grumtau verheiratet. 1882 wurde das Gut schließlich durch die Stadt Berlin erworben, um die geplanten Rieselfelder für Berliner Abwässer zu realisieren.
Die Einwohnerzahlen waren sehr gering. Lediglich hinzukommende Büttner und Einlieger sorgten für einen leichten Anstieg der Einwohnerzahlen. So verzeichnetet das Dorf um 1840 um die 290 Einwohner und dreißig Jahre später waren es schon über 500 Einwohner. Auch die Nutzung der Ländereien als Rieselfelder verhinderte den Zuzug weiterer Bewohner. Mit der Anlage von Landhauskolonien 1893 stieg die Einwohnerzahl erheblich an und es entstanden die Ortschaften Wilhelmsruh und Nordend. Im Gegensatz zu Nordend wuchs die Einwohnerzahl in Wilhelmsruh rasant, obwohl das Dorf selbst nur eine geringe Einwohnerzahl aufwies. In Nordend nutzten verschiedene Berliner kirchliche Gemeinden die Flächen für Friedhöfe und in dessen Einzugsbereich sich auch die Bewohnerzahl entwickelte.
Wirtschaftlich wurde Rosenthal zur Landwirtschaft genutzt und das Dorf wesentlich durch das Gut geprägt. Neben der schon erwähnten Fasanerie gab es eine Krug und eine Windmühle. Die Kolonie Nordend entwickelte sich mit gärtnerischen Betrieben an den Friedhöfen Berliner Gemeinden und Wilhelmsruh zog die Schwerindustrie an, die aus Kapazitätsgründen neue Standorte für ihr Weddinger Stammwerk suchte.
Wilhelmsruh wurde zeitweise (1893) von Rosenthal getrennt und der Gemeindung Reinickendorf zugeordnet.
Quelle: http://www.pankeguide.de/rosenthal.html

1920 wurden die Landgemeinde Rosenthal mit der Häusergruppe Fasanerie, dem Ausbau Nordend und der Kolonie Wilhelmsruh in die neue Stadtgemeinde Berlin eingegliedert. Mit der Eingemeindung wurde der größere Teil (Rosenthal-Landgemeinde, Ortsteil westlich der Liebenwalder Bahn und Ortsteil Rosenthal I – Wilhelmsruh – mit 4332 Einwohnern) dem neuen Bezirk Reinickendorf zugeordnet. Der kleinere Teil (Rosenthal-Landgemeinde mit etwa 1864 Einwohnern, Ortsteil östlich der Liebenwalder Bahn mit ungefähr 1725 Einwohnern und Rosenthal-Gutsbezirk mit 129 Einwohnern) kam als Ortsteil Berlin-Rosenthal zum neuen Bezirk Pankow.
Nach Abgrenzungen zwischen den Verwaltungsbezirken Reinickendorf und Pankow, 1938, verblieb der Ortsteil Rosenthal und Wilhelmsruh im Verwaltungsbezirk Pankow.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Rosenthal

2. Bestandsgeschichte

Im Januar 2007 erfolgte die Retrokonvertierung in Augias 7.4 sowie in den Jahren 2010 und 2011 eine einfache Verzeichnung der noch unverzeichneten Akten in Augias 8.1. und 8.2.

Insgesamt umfasst der Bestand 18 Akten (0,45 lfm) über die Zeit von 1892 - 1920 (-1931).

Die Benutzung erfolgt über Findbuch und Datenbank.

Der Bestand wird wie folgt zitiert: Landesarchiv Berlin A Rep. 049-05-09 Gemeindeverwaltung Rosenthal, Nr. …

3. Literatur- und Quellenverzeichnis

Horning, Günter: Zur Geschichte des Dorfes Rosenthal 1600 - 1850. - Selbstverl. (2006) Signatur: 06/0175
http://www.pankeguide.de/rosenthal.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Rosenthal


Berlin, 2011 Ute Strauß
Nina Kühnemann

Bestandssignatur
A Rep. 049-05-09

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 3 Bezirksverwaltungen und ihre territorialen Vorgängerbehörden >> A 3.1 Magistrate, Amts-, Guts- und Gemeindeverwaltungen >> A Rep. 049 Amts-, Guts- und Gemeindeverwaltungen Bezirk Pankow vor 1920

Bestandslaufzeit
1886 - 1931

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rechteinformation
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.
Letzte Aktualisierung
22.08.2025, 11:21 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1886 - 1931

Ähnliche Objekte (12)