Bestand

144 (Bestand)

Vorwort: Im Jahre 1918/1919 baute der Gesellige Verein den Veranstaltungssaal im Gesellschaftshaus Bürgerverein in der Königstraße 25 zu einem Kino um. Im unteren Stockwerk wurde eine Gaststätte betrieben.
Trotz Bedenken der Feuerpolizei wegen mangelnder Sicherheit konnte am 22. Mai 1919 das Volks-Kino Bürgerverein eröffnet werden. Nach kurzer Spielzeit musste das Kino aufgrund mangelnden wirtschaftlichen Erfolges wieder schließen.
1920 erwarb Margarethe Wilhelmine Schreither, geb. Burmester das Haus Königstraße 25. Sie vermietete die obere Etage weiterhin als Lichtspielhaus und das untere Stockwerk blieb weiterhin der Gastronomie vorbehalten, die sie in den Jahren 1927 - 1939 unter verschiedenen Bezeichnungen auch selbst betrieb.
1958 - 1968 fiel das Haus durch Erbschaft zu gleichen Teilen an die Kinder Margaretha Ehrich, geb. Schreither und Johannes Schreither.
Johannes Schreither führte von 1939 - 1963 auch die Gaststätte im Erdgeschoß.
1920 als Kammer-Lichtspiele wiederöffnet, wiederholte sich der Misserfolg und so gab der neue Betreiber ebenfalls kurzfristig auf. 1921 kam es zu einer dritten Eröffnung, gleichfalls ohne befriedigendes Ergebnis. So wechselte das Kino zwischen 1919 und 1932 sechsmal den Betreiber.
1928 auf den Namen Eden umbenannt, erwarb der Schweriner August Haase das Lichtspielhaus. Unter der Führung seiner Tochter Minna Kirch konnte das Kino erstmals längerfristig geöffnet bleiben.
Im zweiten Weltkrieg zwar unzerstört, doch dann von der britischen Besatzung als Kino für "Displaced Persons" beschlagnahmt, erhielt Minna Kirch erst am Tag der Währungsreform 1948, die Eden Lichtspiele Lübeck rücküberwiesen. 1951 einer Kündigung des Pachtvertrages und Renovierung der Lichtspiele zuvorkommend, veräußerte sie die Lichtspiele an den Lübecker Architekten Helmuth Ehrich, Ehemann von Margaretha Ehrich, geb. Schreither.
Er baute 1951 das Eden, nachdem er im Vorfeld schon die Burgtor-Lichtspiele baulich verändert hatte, in Eigenregie um. Im gleichen Jahr konnte das Kino erneut für das Publikum geöffnet werden. 1975 nach dem Tod von Helmuth Ehrich verpachtete sein Sohn die Lichtspiele an die Kinobetreiber Albert Kieft und Wilhelm Grießhammer.
Neben Western und Abenteuerfilmen wurde die Palette der filmischen Darbietungen durch die in den 1960er und 1970er Jahren beliebten "Erotikfilme" ergänzt.
Als Gegenpol zu diesen Vorführungen entstand von 1979 - 1981 das eden-programm-kino mit künstlerisch anspruchsvolleren Filmen, Retrospektiven des nichtkommerziellen Arbeitskreises Kino. Da sich dieses nicht rechnete, mussten an einigen Tagen in der Woche wieder die Sparte des kommerziellen Kinos bedient werden.
1985 erfolgte dann die gänzliche Einstellung des Betriebs. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 2016 an Andreas und Renate Hagenkötter verkauft, die Einrichtung des Kinos veräußert bzw. dem Museum DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund übergeben.

Der Bestand 05.3-144 Eden-Lichtspiele Lübeck wurde dem Archiv der Hansestadt Lübeck 2016 von Andreas Hagenkötter übergeben. Er umfasst den Zeitraum von 1919 - 2017, 48 Verzeichnungseinheiten und hat einen räumlichen Umfang von ca. 1 lfm.

Somit steht der Bestand Eden-Lichtspiele Lübeck in digitaler Form sowie als gedrucktes Findbuch zur Verfügung.

Carmen Rave
Lübeck, Mai 2017

Reference number of holding
05.3-Eden-Lichtspiele Lübeck

Context
Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 05 Private Archive >> 05.3 Geschäfts- und Firmenarchive

Date of creation of holding
1919-2017

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Last update
30.06.2025, 10:12 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1919-2017

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