Archivbestand

Kirchengemeinde Holzhausen - Nordhemmern (Bestand)

Zur Gemeindegeschichte Die beiden Dörfer Holzhausen und Nordhemmern gehörten ebenso wie einige andere Dörfer zu dem im 16. Jahrhundert gegründeten evangelischen Kirchspiel Hartum. Neben der Kirche in Hartum existierte auch in Holzhausen und Nordhemmern jeweils eine Kapelle. Außerdem wurde in beiden Dörfern gesonderter Schulunterricht erteilt. Zur Unterstützung des Pfarrers der Kirchengemeinde Hartum wurde 1891 ein Hilfsgeistlicher angestellt.Im Dezember 1903 wurde die Auspfarrung der Evangelischen in den politischen Gemeinden Holzhausen II und Nordhemmern (soweit sie nicht zur Marien-Kirchengemeinde Minden gehörten) aus der Kirchengemeinde Hartum und deren Vereinigung zur Kirchengemeinde Holzhausen II beschlossen und genehmigt. Mit der Errichtungsurkunde der Kirchengemeinde, die zum 1.1.1904 in Kraft trat, wurde gleichzeitig auch eine Pfarrstelle eingerichtet. In diese Pfarrstelle wurde 1904 Pfarrer Johannes Müller berufen, der bereits als Hilfsprediger der Kirchengemeinde Hartum tätig gewesen war und über 30 Jahre bis 1937 die Pfarrstelle in Holzhausen II innehatte. Auf der Grenze zwischen Holzhausen II und Nordhemmern wurde 1904 der Bau eines Pfarrhauses begonnen. Nachdem Pfarrer Müller 1937 in den Ruhestand getreten war, wählte das Presbyterium, das sich 1934 der Westfälischen Bekenntnissynode angeschlossen hatte, den Hilfsprediger Karl Fritzemeyer zum Pfarrer der Kirchengemeinde. Fritzemeyer trat im Juni 1937 die Pfarrstelle an, obwohl das Evangelische Konsistorium in Münster seine Wahl lange nicht bestätigte, da er sein II. Examen vor dem Westfälischen Bruderrat abgelegt hatte. Fritzemeyer blieb jedoch trotz allem Pfarrer der Kirchengemeinde bis er 1958 in den Dienst der Lippischen Landeskirche wechselte. Im Jahr 1949 wurden die letzten evangelischen Gemeindeglieder der Landgemeinde Nordhemmern, die noch der Kirchengemeinde Hille angehörten, in die Kirchengemeinde Holzhausen II umgepfarrt. Schon seit der Gründung der Kirchengemeinde wurde trotz der beiden vorhandenen Kapellen in Nordhemmern und Holzhausen immer wieder über den Neubau einer Kirche in Holzhausen nachgedacht. Um den nötigen Raum für die Gemeindegruppen zu schaffen, wurde in den 1950er Jahren ein Jugend- und Gemeindehaus errichtet, das 1955 eingeweiht wurde. Vom Neubau einer Kirche sah man unterdessen ab und investierte dafür in die beiden alten Gottesdienststätten. Die mittelalterliche Kapelle in Nordhemmern erhielt ein neues Orgelpositiv und neue Glocken mit Läuteanlage , während die Holzhauser Kirche (erbaut 1560) renoviert wurde. Unter anderem wurde eine Empore für die Orgel eingebaut. Die Wiedereinweihung der Kirche fand am 28.11.1965 statt. Anfang der 1980er Jahre beschloss die Gemeinde, einen Erweiterungsanbau für das Gemeindehaus. Anlässlich der Wiedereinweihung des Gemeindehauses am 21.5.1989 gab die Kirchengemeinde eine Festschrift mit Gemeindegeschichte heraus. Zum 1.6.2004 wurde der Name der Kirchengemeinde in "Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Holzhausen-Nordhemmern" geändert. Am 1. September 2015 wurden die Kirchengemeinden Hartum und Holzhausen-Nordhemmern zur Evangelischen-Lutherischen Kirchengemeinde Hartum-Holzhausen vereinigt. Bearbeitung und Nutzung des Archivs Die Unterlagen der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Holzhausen-Nordhemmern wurden 2004 bewertet und der archivwürdige Teil zur Bearbeitung nach Bielefeld gebracht. Das Archiv umfasst insgesamt 335 Verzeichnungseinheiten aus dem Zeitraum 1821-1999, wobei nur wenige Akten in die Zeit vor der Gründung der Kirchengemeinde 1904 zurückreichen. Dabei sind vor allem eine Bau- und Grundstücksakte mit den Verzeichnissen der Kirchensitze der beiden Kapellen sowie die Akten zu den beiden Schulen in Nordhemmern und Holzhausen II hervorzuheben . Für die Kirchengeschichte der beiden Orte Holzhausen und Nordhemmern für die Zeit vor 1904 ist das Archiv der Kirchengemeinde Hartum, das vor Ort verwahrt wird, heranzuziehen. Mit über 80 % der Unterlagen bilden die Akten zur Finanzverwaltung (v.a. Unterlagen zur Kirchensteuererhebung und zur Rechnungsführung) den Schwerpunkt der Überlieferung des Archivs der Kirchengemeinde Holzhausen-Nordhemmern.Bei der Verzeichnung haben die Akten eine fortlaufende Nummer (Signatur) erhalten, die im Findbuch immer ganz links aufgeführt ist. Der Titel der Akte, der den Inhalt beschreibt, wird je nach Bedarf durch Enthält- und Darin-Vermerke erweitert oder näher erläutert. Ganz rechts im Findbuch ist jeweils die Laufzeit der Akte angegeben. Runde Klammern (...) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, eckige Klammern [...] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Karten, Pläne und Fotos die in den Akten vorgefunden wurden, wurden dort belassen und sind im Darin-Vermerk aufgeführt. Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union vom 6. Mai 2000 (ArchG) sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach Ende ihrer Laufzeit). Außerdem gilt für alle personenbezogenen Archivalien zusätzliche Sperrfristen gemäß § 7 ArchG. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist erst 10 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eingesehen werden. Ist das Todesdatum nicht feststellbar, bemisst sich diese Frist auf 90 Jahre nach der Geburt.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW Best. 4.196 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Bielefeld, Juni 2020 Literatur Murken, Jens: Die evangelischen Gemeinden in Westfalen. Band 1 Ahaus bis Hüsten. Bielefeld 2008.

Bestandssignatur
4.196

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.16. Kirchenkreis Minden

Bestandslaufzeit
(1544) 1821 - 2015

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Letzte Aktualisierung
05.11.2025, 13:59 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1544) 1821 - 2015

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