Gliederung
3.4.9. Ruhröl GmbH, Bottrop (Cind-Nr. 1229)
Zitat aus Hasenack, Wirtschaftsgefahren, S. 65f : "Während bei der Fischer-Tropsch-Synthese ein möglichst hoher Anteil hoch siedender Kohlenwasserstoffe, wie i. B. Paraffin, zu Lasten des an sich unerwünschten Benzins erstrebt wird, liegt das Schwergewicht der Produktion bei den Hydrierwerken auf der Treibstoffgewinnung. Im Ruhrgebiet haben drei Hydrierwerke ihren Standort gefunden: Hydrierwerk Scholven AG (max. Erzeugung 220000 t /Jahr flüssiger Treibstoffe), die Gelsenberg Benzin AG (max. Erzeugung 360000 t/Jahr) und die Ruhr Öl GmbH (max. Erzeugung 125000 t/Jahr). Der Kohleverbrauch der direkten Hydrierung ist sehr hoch. Zudem haben die Hydrierwerke nur reinste und sogar nach Flözen ausgesuchte Kohlesorten einsetzen können. Es muss zugestanden werden, dass die Begründung der ursprünglichen Stilllegung der Hydrierwerke mit hohen Kosten und hohem Kohleverbrauch nicht zu unrecht gegeben wurde. Zum mindesten bei der augenblicklichen Mangellage an Kohle ist es richtig, auf die direkte Hydrierung zu verzichten. Als Wirtschafter muss man aber immer darauf hinweisen, dass sich Marktlagen leicht ändern können. In einigen Jahren ist es vielleicht möglich, wieder einer "Überschuss"-Lage (Wiederkehr des Absatzproblems für Kohle? Renaissance der "bestrittenen Gebiete" im wechselseitigen Kohleexport?) durch Aufsuchen von zusätzlichen Verwertungsmöglichkeiten für Kohle zu begegnen. Es ist daher zu fordern, dass die Disposition elastisch bleibt und man nicht Anlagen substantiell-betrieblich oder wertmäßig-ökonomisch zerstört, die bei veränderter Lage vielleicht bald und mit erträglichem Aufwand für die zwischenzeitliche Anlagendurchhaltung wieder volkswirtschaftlich nützliche Arbeit in auch ertragsmäßig lohnender Weise leisten können...".
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Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr Abt. III, Demontage >> 3. Einzelfirmen >> 3.4. Verbotene Industrien (größtenteils durch das Petersberger Abkommen befreit)
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NW 0203 Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr Abt. III, Demontage
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30.04.2025, 2:56 PM CEST
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