Bestand
Andreas Flitner (1922-2016), Nachlass (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Übernommen: 1997
aus Privatbesitz.
Inhalt:
Höhere Prüfung für den
Volksschuldienst (UAT 680/1-3: 2 Nrn, 1950-1978).
DFG-Kommission für
Erziehungswissenschaft (UAT 680/3-5: 3 Nrn).
Zeitschrift für
Pädagogik (UAT 680/6-9: 4 Nrn, 1960-1994).
Manuskripte (UAT
680/10-12: 3 Nrn, 1978).
Universität Tübingen: Österbergkreis (UAT
680/13: 1 Nr.).
Schulpolitische Beiräte des Kultusministeriums und
Arbeitskreis (UAT 680/14-20: 7 Nrn, 1964-1975).
Wissenschaftliche
Korrespondenz (UAT 680/21-32: 12 Nrn).
Zur Biographie
Andreas Flitner wurde am 28. September 1922 in Jena geboren, wo sein Vater
Wilhelm Flit-ner, unterstützt von seiner Frau Elisabeth (geb. Czapski), als
einer der Geschäftsführer der neu gegründeten Volkshochschule tätig war. 1926
und 1929 erfolgten Umzüge nach Kiel und Hamburg, wo der Vater Professuren an der
Pädagogischen Akademie und dann an der Hamburgischen Universität übernommen
hatte. 1940 Abitur am Humanistischen Gymnasium Christianeum in Altona (primus
omnium), Maschinenbau-Praktikum, Herbst 1940/Januar ein Trimester Studium an der
Universität Hamburg, danach zwei Monate beim Reichsarbeitsdienst und seit Mai
1941 bis Kriegsende Soldat bei messtechnischen Spezialeinheiten der
Eisenbahnartillerie. Von Wintersemester 1945/46 bis Sommersemester 1950 Studium
der Ge-schichtswissenschaft, Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Hamburg,
Heidelberg und Basel, Staatsexamen in Hamburg (bei Fritz Fischer, Fächer:
Geschichte, Deutsch, evangelische Religionslehre), in Basel 1951 Promotion (bei
Werner Kaegi) mit einer Studie über die europäische Erasmus-Rezeption. 1950/51
Lektor in Cambridge GB, 1951/53 Assistent am Tübinger Leibniz-Kolleg, Stipendiat
und bis 1955 Volontär am Tübinger Uhland-Gymnasium. 1955 Habilitation durch die
Philosophische Fakultät der Universität Tübingen mit einer Schrift zur
Geschichte der Politischen Bildung in Deutschland 1750-1880 und Dozent für
Pädagogik an der Universität Tübingen durch Förderung von Eduard Spranger.
1956-1958 ao. Pädagogik-Professor an der Universität Erlangen, seit 1958 ord.
Professor für Pädagogik an der Universi-tät Tübingen, drei Auswärtsrufe (1963
Frankfurt, 1964 München, 1969 Hamburg) abgelehnt, Emeritierung 1988. 1990
Mitglied der wiedererstandenen Erfurter Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften,
seit 1991 Honorarprofessor an der Universität Jena. Flitner starb 1996 in
Tübingen.
Flitners Arbeitsschwerpunkte waren Kindheit und
Jugendalter, Schulentwicklung (1964ff. in Baden-Württemberg, einige Jahre nach
1989/90 auch in Jena) und Bildungspolitik (im Rahmen des August-Bebel-Kreises
der SPD und einer von ihm mitgegründeten „Akademie für Bildungsreform“),
unterstützt durch mehrere Projekte der Robert-Bosch-Stiftung. Flitner hat mit
einer großen Schülerzahl in den 1960er Jahren das Tübinger Pädagogische Seminar
zum führenden in Süddeutschland aufgebaut. Bekannt wurde er über sein Fach
hinaus durch die 5bändige Humboldt-Studienausgabe (zusammen mit Klaus Giel) bei
der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Das Grab von Flitner und seiner Frau
Sonia (gest. ebenfalls 1996) befindet sich auf dem Stadtfriedhof in
Tübingen.
(Die Kurzvita wurde freundlicherweise von Prof. Ulrich
Herrmann verfasst.)
Zum Bestand
Im Jahr 1997 übergab
Andreas Flitner seinen Vorlass in Stehordnern im Umfang von 2,5 lfm. Die
Übergabeliste diente dann als provisorisches Findbuch.
Im Januar 2023
wurde die auf den Ordnerbeschriftungen basierende Übergabeliste in die
Archivsoftware ACTApro konvertiert. Die Titelaufnahmen wurden von der
Praktikantin Meike Heber überprüft und mit Laufzeiten und Umfangsangaben
ergänzt. Die Korrespondenzpartner, die zuvor von Prof. Ulrich Herrmann
identifiziert worden waren, wurden in Enthält-Vermerken erfasst und
Verknüpfungen zu GND-Datensätzen erstellt. Abschließend wurde der Bestand neu
verpackt.
Tübingen, 27. Januar 2023
Dr. Regina
Keyler
- Bestandssignatur
-
UAT 680/
- Umfang
-
32 Nrn; 2,50 lfm
- Kontext
-
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und kleinere Erwerbungen >> Ne Nachlässe F >> Andreas Flitner (1922-2016)
- Indexbegriff Sache
-
Nachlass
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
1950-1994
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
02.07.2025, 11:32 MESZ
Datenpartner
Eberhard Karls Universität Tübingen, UB - Universitätsarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1950-1994