Architektur

Ansicht von Südosten mit Langhaus über Kirchhofmauer

Beschreibung des Oberamts Kirchheim (1842); Gemeinde Owen; Die Marienkirche in der Vorstadt Im Thale gelegen. Sie ist 121´lang und 65´breit, hat 1 stark gebauten Thurm mit 3 Glocken, ist hoch, geräumig und wohl erhalten, und ruht mit ihrem Gewölbe im Inneren auf 6 Säulen. Auf der äußeren Westseite ist das Bild der Jungfrau Maria in Stein ausgehauen angebracht, mehrere Grabsteine der Schilling, späth, Liebenstein und Biedenfeld reihen sich demselben an. Das Äußere der Kirche verräth ein hohes Alter.; die Sage aber, daß sie ein römischer Tempel gewesen seyn soll, wird durch Nichts unterstützt. Aus einer an einem Steine der Emporkirche eingehauenen Jahreszahl will auf ein wenigstens 1000 jähriges Alter geschlossen werden. Die schöne Kanzel wurde im Jahr 1566 errichtet, der Chor, in welchem noch Spuren von Glasmalerei zu treffen sind, und welcher der ersten Kirche angehört haben mag, dürfte obiges Alter haben. Hier steht das Grab einer Frau von Schilling und ihrer Kinder in erhabener Steinarbeit und ist ein auf Holz gemaltes altes Altarbild aufgehängt, die Herabnahme Christi vom Kreuz vorstellend, welches Kenner für Wertvoll erachten. Von geschichtlichem Werthe sind mehrere Teck´sche Wappen und Schilder und 2 auf Holz gemalte Abbildungen der ehemaligen Burg Teck. Eine 6 ½´hohe Stammtafel des teck´schen Hauses, die einige Jahrhzehnte hindurch im Chore aufgehängt war, liegt nun auf der Bühne des Rathauses. Im Glockenthurme befindet sich das Archiv, in welchem jedoch vergeblich nach historischen Schätzen gesucht wird. Die Baulast der Kirche liegt der Stadt ob. Unter dem Chore befindet sich auch die Familiengruft der Herzöge von Teck. Der Sage nach soll sie ursprünglich unter einer St. Jakobskapelle gestanden haben, vielleicht unter dem jetzigen Chore; 13 Herzöge von Teck sollen hier ruhen. Nach einer Inschrift ließ Herzog Ludwig von Württemberg im Jahre 1579 die Gruft öffnen, „wobei nit geringe Wahrzeichen gefunden wurden“, nämlich 4 Schädel und 1 Schwert. Ein Stein am Boden hat die Inschrift“ sub hoc saxo illustrissimorum Allemannorum ducum et principum de Tek ossa recundita sunt et sepulta“. ANMERKUNG: Darstellung im Kieser´schen Forstkartenwerk (Kieser 1683; H107/07 Bd5 Bl6). HINWEIS: Der externe Link #3 führt zur Online-Ressource der Oberamtsbeschreibungen mit weiteren Informationen.

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Location
Sankt Marien (Owen)
Collection
Kirchenburgen

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Subject (what)
Langhaus
Wehrkirche

Event
Herstellung
(when)
um 1400
(description)
Romanisch (spätere Überarbeitungen und Teilerneuerung)

Last update
05.03.2025, 4:27 PM CET

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Object type

  • Architektur

Time of origin

  • um 1400

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