Akten | Bestand
Kriegsbriefe (Bestand)
Kriegsbriefe: Der Bestand "Kriegsbriefe" geht zurück auf eine Sammlung, die im Jahre 1912 angelegt wurde. Damals veröffentlichte das Kriegsarchiv über die Bezirkskommandos und Bezirksämter mehrere Aufrufe zur Einsendung von "Kriegstagebüchern, Sammlungen von Privatpersonen und dgl. aus den Feldzügen zur geschichtlichen Verwertung". Er setzt sich im Wesentlichen aus drei Teilen zusammen:
1. Briefe an den Oberst und ab 1885 ersten Leiter des Kriegsarchivs, Adolph Ritter von Erhard (1831-1909)
In den Briefen geht es hauptsächlich um kriegsgeschichtliche Fragen (Edition von Regimentsgeschichten u.ä.), wobei sie aber teilweise stark ins Persönliche gehen. Eine Trennung nach privater und amtlicher Post ist nicht möglich und war wohl weder von den Absendern noch vom Empfänger vorgesehen. Die Briefe wurden noch von Erhard nach Empfängern gebündelt. Nach den Banderolen zu urteilen, hat er aber etliche Briefe, deren Inhalt und Schicksal unbekannt ist, aussortiert.
2. Korrespondenz der Prinzessin Therese von Bayern (1850-1925) aus dem Ersten Weltkrieg
Der Schriftwechsel gelangte zu einem unbekannten Zeitpunkt ins Kriegsarchiv. Er besteht aus zwei Gruppen: Dankschreiben verwundeter Soldaten an die Prinzessin für ihre Pflege und ihre Korrespondenz wegen vermisster, meistens französischer Kriegs- und Zivilgefangenen. Die Dankschreiben wurden im Kriegsarchiv zunächst als "Feldbriefsammlung" bezeichnet.
3. Tagebücher und Feldpostbriefe von und an Soldaten der bayerischen Armee aus der Zeit der Napoleonischen Kriege bis zum Ersten Weltkrieg
Der Kern dieses Bestandsteils geht, wie Begleitschreiben und Notizen auf den Banderolen zeigen, fast ausschließlich auf die Aktion von 1912 zurück. Die Aufrufe wurden allerdings nur sporadisch befolgt. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es noch einige Nachträge, doch wurden in der unmittelbaren Nachkriegszeit keine Dokumente aus dem Ersten Weltkrieg selbst aufgenommen. Heute wird der Bestand durch passende Neuzugänge, v.a. in Form von Schenkungen, gerade aus der Zeit des Ersten Weltkriegs weiterhin ergänzt.
Neben den Nachlässen und dem Sammlungsbestand "Handschriften" sind die "Kriegsbriefe" der einzige Bestand im Kriegsarchiv, der sogenannte Ego-Dokumente wie Feldpostbriefe oder persönliche Tagebücher und Memoiren enthält.
Die Verzeichnung erfolgte ab der Nummer 347 ausschließlich in Faust; das maschinenschriftliche Findmittel für die Bestellnummern 1 bis 346 wurde von Monika Dressel in der Zeit von Oktober bis Dezember 2014 retrokonvertiert. Damit ist der Bestand nunmehr abschließend in Faust erfasst.
München, 09.12.2014
Johannes Moosdiele-Hitzler M.A.
Archivrat
- Reference number of holding
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Kriegsbriefe
- Extent
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376
- Context
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Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 4 Abteilung IV: Kriegsarchiv >> 4.5 Sammlungen >> 4.5.8 Kriegsbriefe
- Date of creation of holding
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1809-1918
- Other object pages
- Last update
-
03.04.2025, 11:05 AM CEST
Data provider
Bayerisches Hauptstaatsarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
- Akten
Time of origin
- 1809-1918