Archivale
Der Ulmer Ratsherr und Bürger Matthäus Kiechel und der Ulmer Bürger Sebastian Reiser vergleichen sich wegen eines Winkels oder Höfleins zwischen ihren Häusern in Ulm am St. Jakobs Plätzlein [Lit. A 332 = Marktplatz 8]. Das strittige Höflein gehört Matthäus Kiechel und seine Erben. Sie können es bis an die Giebelwand von Sebastian Reisers Haus überbauen. Dabei dürfen Balken und anderes bis zu einer Tiefe von sechs Zoll in die Giebelwand eingelassen werden. Schäden die dadurch an der Giebelwand entstehen, haben Matthäus Kiechel und seine Erben auf ihre Kosten zu reparieren. Ansonsten hat aber Sebastian Reiser die Giebelwand instand zu halten. Matthäus Kiechel darf aber keinen Bogen in die Giebelwand machen, keinen Kasten mauern und keine Kemenate, Feuerwand und keinen Abtritt hineinbrechen. Vielmehr soll der derzeitige Abtritt Kiechels an Reisers Giebelmauer verbleiben. Will Matthäus Kiechel seine Schreibstube erweitern und ein Fenster mit Rahmen und Fensterladen einbauen, dann kann er den Laden an Reisers Giebelwand aufschlagen. Ansonsten dürfen er oder seine Erben aber an der Giebelwand keinerlei Veränderungen vornehmen. Sebastian Reiser hat die Fenster in seiner Giebelwand, die auf Kiechels Haus gehen, zuzumauern und darf künftig keine Fenster mehr in die Mauer brechen. Auch hat er seinen Kellerhals in dem strittigen Höflein auf seine Kosten abzubrechen und die Kelleröffnung zuzumauern. Als Entschädigung für seine Zugeständnisse wird Matthäus Kiechel Sebastian Reiser 205 Gulden bezahlen. Ist diese Summe bezahlt, soll sofort die erwähnte Vermauerung der Fenster und des Kellerhalses erfolgen.
- Archivaliensignatur
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A Urk., 4042
- Alt-/Vorsignatur
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Hausbriefe
- Sonstige Erschließungsangaben
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Sprache: Deutsch
Aussteller: Matthäus Kiechel, Ratsherr und Bürger in Ulm, und Sebastian Reiser, Bürger in Ulm
Siegler: Unbesiegelt
Überlieferung: Unbeglaubigter Entwurf oder unbeglaubigte Abschrift von einer Hand des 16. Jahrhunderts
Beschreibstoff: Papierlibell
Siegelbefund: Unbesiegelt
Anmerkungen: Aus: Nachlaß Palm
Beiliegend eine Notiz des Matthäus Kiechel vom 7. Mai 1582 betreffend diesen Vergleich sowie eine Zusammenfassung seiner Bestimmungen wohl ebenfalls von Kiechels Hand
Bemerkungen: In der Datumszeile sind Freiräume für Tag und Monat gelassen
Datum: Geschehen vff ... tag deß ... monats, 1582.
Scan-Nummer: S351_2003
S358_2003 bis S363_2003
S365_2003 bis S366_2003
- Kontext
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A Urkunden
- Bestand
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A Urk. A Urkunden
- Laufzeit
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1582
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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03.04.2025, 13:15 MESZ
Datenpartner
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Archivale
Entstanden
- 1582