Bestand

Regierung/Landesregierung Lippe - Schulabteilung (Konsistorium) (Bestand)

V o l k s s c h u l e n : Gesetze, Statistik, allg. Berichte 1771-1950 (125); Schulaufsicht 1804-1951 (249); Schulgemeinden und -vorstände 1803-1949 (251); Lehrerausbildung, Seminar 1785-1949 (243); Personalangelegenheiten, auch Entnazifizierung 1668-1951 (878); Besoldung 1797-1951 (666); Schulbesuch, Disziplin 1797-1951 (101); Unterrichtsinhalte und -medien 1751-1951 (274); Jugendpflege, Sport, Gesundheit 1818-1951 (102); Schulkassen und -vermögen 1783-1953 (126); Schulgeld und -steuern, Stiftungen 1770-1952 (115); Rechnungen 1831-1950 (453); Bauakten, anderweitige Nutzung von Schulräumen 1803-1951 (668); H ö h e r e S c h u l e n : Verwaltung, Aufsicht, Lehrerausbildung und -anstellung, Finanzen 1874-1950 (95); einzelne Schulen 1782-1951 (61); Unterricht 1830-1948 (69); S o n s t i g e S c h u l e n : Waisenhäuser, Kindergärten 1801-1952 (31); Konfessionsschulen 1797-1951 (46); allgemeinbildende Privatschulen 1850-1951 (39); Behindertenschulen 1821-1948 (36); Berufsschulen 1806-1952 (179); Fachschulen 1896-1953 (71); Volkshochschulen 1919-1948 (4); Hochschulwesen 1864-1952 (21); Flugsport und Modellbau 1924-1944 (26); Kultur und Heimatpflege 1912-1952 (19).

Bestandsgeschichte: 1915 eigene Schulabteilung der Regierung gebildet; 1922 Oberschulbehörde; 1933 wieder Schulabteilung; 1947 Übergang an die Regierung Detmold.

Form und Inhalt: Im Fürstentum Lippe unterstand das Volksschulwesen der Aufsicht der geistlichen Behörde, des Konsistoriums, während das höhere Schulwesen von der Regierung beaufsichtigt wurde. Nur in den Jahren 1837 bis 1873 war zwischen die Gymnasien in Detmold und Lemgo und die aufsichtsführende Regierung die Scholarchatskommission als Kontrollstelle zwischengeschaltet (vgl. Bestand L 106 B). Im Ringen um die Schulaufsicht gelang es erst durch das Volksschulgesetz von 1914, die geistliche Aufsicht durch eine Fachaufsicht zu ersetzen. Durch die Verordnung über die Einrichtung einer Abteilung für Schulwesen bei der Fürstlichen Regierung vom 29. März 1915 wurde ab 1. April 1915 die Schulabteilung gebildet, deren Vorsitz der Regierungspräsident innehatte und der daneben ein Oberregierungsrat, ein Regierungsrat und ein Schulrat angehörten. Die Schulabteilung übernahm die Kompetenzen der Regierung für das höhere Schulwesen, die des Konsistoriums für das Volksschulwesen sowie die für die Fortbildungsschulen. Durch Gesetz vom 20. Oktober 1921 und die Ausführungsbestimmungen vom 8. Juni 1922 wurde der juristische Einfluß in der Schulabteilung, die jetzt Oberschulbehörde in der Regierung wurde, verringert. Neben dem vorsitzenden Oberschulrat amtierten ein Mitglied der Regierung und ein berufener Lehrer; dazu trat ein Beirat aus vier Lehrern verschiedener Schultypen und fünf Vertreter der Elternschaft. Durch Verordnung vom 29. März 1933 wurde die Oberschulbehörde wieder in die Schulabteilung der Regierung umgewandelt. Auch andere Selbstverwaltungseinrichtungen im Schulwesen wurden während der NS-Zeit aufgehoben. Die Reorganisation des Schulwesens nach 1945 brachte in der Verwaltungsorganisation keine Änderungen. Mit dem Aufgehen Lippes im Lande Nordrhein-Westfalen wurde die Schulabteilung der Lippischen Regierung in die Schulabteilung der Bezirksregierung überführt.

Die Altregistratur des Konsistoriums war 1771 und 1793 von Archivrat Knoch geordnet worden und 1881 ins Lippische Landesarchiv gelangt (Bestände L 65 - L 73). Die jüngere Registratur war vor der Neueinrichtung durch den Registrator Isermann in den Jahren 1871 bis 1884 in verschiedenen Reposituren abgelegt. Isermann gliederte die Registratur in vier Gruppen: I. Konsistorialsachen, II. Kirchen-, Pfarr- und Armensachen, III. Schulsachen und IV. Justizsachen. Die Gruppen I und II verblieben dem Konsistorium und gelangten nach 1918 an das Landeskirchenamt (heute im Archiv der Lippischen Landeskirche). Die Gruppe der Schulsachen wurde 1915 der Schulabteilung übergeben und die Isermannsche Registratur auch fortgeführt. Außerhalb dieses Repertoriums wurden für die neuen Kompetenzen (also vor allem das höhere und das Berufsschulwesen) eigene Schulakten angelegt (bisher die Bestände L 80 III b - d). Nur wenige Vorakten der Regierung gelangten in die Schulabteilung. Die verschiedenen Teile der Schulregistratur wurden jetzt zum Bestand L 80 III [heute L 80.21] zusammengefaßt. Die verschiedenen Provenienzen oder Behördenbezeichnungen - Konsistorium bis 1915, Schulabteilung 1915 bis 1922, Oberschulbehörde 1922 bis 1933 und Schulabteilung 1933 bis 1947 sowie die Vorprovenienzen Regierung und Nachprovenienz Regierung Detmold - sind kenntlich gemacht.

Die Klassifikation wurde in Anlehnung an die alte Gliederung vorgenommen, so daß sich auch in der Gruppe II dieses Bestandes vorwiegend die nach 1915 außerhalb des alten Repertoriums entstandenen Akten des höheren und des Berufsschulwesens befinden. Innerhalb der Gruppen wurden aber erhebliche Umstellungen erforderlich. Die allgemeinen Angelegenheiten über das Schulwesen sind nicht unbedingt spezifisch für die einzelnen Schularten.

Es ist zu zitieren: L 80 III [heute L 80.21] Nr. ...

Detmold, Juli 1978
gez. Sagebiel


Literatur:

Martin Wolf: Geschichte der lippischen Volksschule, Lemgo 1964

Lippische Gesetzessammlung

Bestandssignatur
L 80.21
Umfang
1034 Kartons = 4947 Archivbände 1668-1953. - Findbuch: L 80.21.
Sprache der Unterlagen
German

Kontext
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik) >> 1. Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe >> 1.1. Land Lippe (bis 1947) >> 1.1.2. Verwaltung, Justiz >> 1.1.2.2. Allgemeine und innere Verwaltung >> 1.1.2.2.3. Regierung / Landesregierung
Verwandte Bestände und Literatur
Drake, Heinrich, Die lippische Landesverwaltung in der Nachkriegszeit, Detmold 1932, S. 227-240; Wolf, Martin, Geschichte der lippischen Volksschule, Lemgo 1964; Wehrmann, Volker, Schule in Lippe 1800-1945, Detmold 1980; Staatshandbuch für das Land Lippe, Detmold 1929.

Bestandslaufzeit
1668-1953

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1668-1953

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