Bericht

Regimewechsel in Kirgistan und Umsturzängste im GUS-Raum

Die Entwicklung in Kirgistan unterscheidet sich deutlich von den Regimewechseln in Georgien und der Ukraine. Gleichwohl wirft der Sturz des Akajew-Regimes erneut die Frage auf, wie »ansteckend« Machtwechsel im GUS-Raum sind. In dieser Region hat sich ein Spektrum politischer Herrschaft etabliert, das von »gelenkten Demokratien« über autoritäre Präsidialherrschaften bis zu neo-totalitären Systemen reicht. Souveränität geht vorwiegend in der Person des Präsidenten auf, nicht im Willen des »Wählervolks«. Da der Auslöser für die friedlichen Regimewechsel in Georgien und in der Ukraine gefälschte Wahlen waren, gerieten bei der Suche nach dem nächsten Kandidaten für einen »demokratischen Umsturz« Länder ins Visier, in denen Wahlen bevorstehen und Zivilgesellschaft und politische Öffentlichkeit wenigstens ansatzweise existieren. Die Botschaft aus Tiflis und Kiew lautete: Wahlfälschung innerhalb eines noch halbwegs pluralistischen Systems wird für amtierende Machthaber gefährlich. Präsident Akajew reagierte auf diese Botschaft lange vor den jüngsten Parlamentswahlen in seinem Land höchst verunsichert. (SWP-aktuell / SWP)

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Series: SWP-Aktuell ; No. 15/2005

Classification
Politik

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Halbach, Uwe
Eder, Franz
Event
Veröffentlichung
(who)
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
(where)
Berlin
(when)
2005

Handle
Last update
10.03.2025, 11:42 AM CET

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  • Bericht

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  • Halbach, Uwe
  • Eder, Franz
  • Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)

Time of origin

  • 2005

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