Bestand
Verbände und Einheiten der Eisenbahntruppe und Technischen Truppe des Heeres (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die Führung der Eisenbahntruppen, ab Winter
1943 in Eisenbahnpioniere und Eisenbahnbetriebstruppen
aufgeteilt, oblag im 2. Weltkrieg den Eisenbahnbaustäben, ab
1941 den Eisenbahnpionierregimentsstäben. Deren Kommandeure
waren teilweise zugleich Gruppenkommandeure der
Eisenbahntruppen (Grukodeis) bei den Heeresgruppen und
Kommandeure der Eisenbahntruppen (Kodeis) bei den
Armeen.
Für die Heeresgruppen der
Ostfront wurden 1942/43 außerdem drei
Eisenbahnpionierbrigadestäbe gebildet. Die
Eisenbahn-Panzerzüge traten von der Eisenbahntruppe am 1.
April 1943 zur neu geschaffenen Waffengattung der
Panzertruppen über.
Im Mai 1941 wurden
die Technischen Truppen, die bis dahin zu den Pionieren
gehört hatten, zu einer besonderen Truppengattung erhoben.
Sie setzten sich zusammen aus den Technischen Bataillonen,
hervorgegangen aus den Technischen Wehrwirtschaftseinheiten,
und den von der Technischen Nothilfe aufgestellten
Technischen Abteilungen, seit 1943/44 gleichfalls als
Bataillone bezeichnet. Letztere waren in Einsatzgruppen
zusammengefasst, deren Stäbe im Juni 1942 in Kommandeure der
Technischen Truppen umbenannt wurden. Im August 1943 wurden
die Großen Heeresbaudienststellen mit ihren Baustellentrupps
als Technische Kompanien (Hochbau) zu den Technischen Truppen
überführt.
Die
organisationsgeschichtlichen Angaben und
Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin,
"Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS
im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 2, S. 239-241 und
224-225, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
Eisenbahntruppen
(Eisenbahnpioniere und
Eisenbahnbetriebstruppen)
1 Der bei
Mobilmachung aufgestellte Befehlshaber der Eisenbahneinheiten
im OKH
(Bedeis) wurde am 17. 12. 1940
in Befehlshaber der Eisenbahntruppen umbenannt; am 19. 1.
1944 erhielt die Dienststelle die Bezeichnung: General der
Eisenbahntruppen im OKH (Dienstanweisung: Allg. Heeresmitt.
81/44). - Weiter waren in den Heeresgruppenbereichen
Gruppenkommandeure der Eisenbahntruppen (Grukodeis) und in
den Armeebereichen Kommandeure der Eisenbahntruppen (Kodeis)
vorgesehen. Die entsprechenden Befehlsbefugnisse wurden
jedoch nicht besonderen Stäben, sondern von Fall zu Fall
bereits bestehenden Regiments-, bzw. Bataillonsstäben der
Eisenbahnpioniere übertragen. Infolgedessen wurde ab 1941 von
der Verwendung der Bezeichnungen Grukodeis und Kodeis
abgesehen; die Zuweisung größerer Aufgaben und damit die
Bildung von Verbänden zur Bewältigung dieser Aufgaben kam
nicht mehr in der Benennung des jeweils führenden Stabes zum
Ausdruck. - Ein Kommandeur der Eisenbahntruppen z. b. V.
wurde 1940 in Eisenbahn-Pionierstab 18 umbenannt.
2 An Eisenbahnpionieren bestanden vor
Kriegsbeginn das Eisenbahn-Pionier-Regiment 68 mit 8
Kompanien (I. Rehagen-Klausdorf, II. Sperenberg/Teltow), das
nach Hanau verlegt werden sollte, und das
Eisenbahn-Pionier-Bataillon 56 mit 4 Kompanien in Korneuburg
bei Wien. Bei Mobilmachung wurden die
Eisenbahn-Pionier-Regiments-Stäbe z. b. V. 1 und 2, dazu die
Bataillons-Stäbe 1 und 698 aufgestellt. Am 1. 4. 1940 wurden
aus diesen Stäben, dem Regiment 68 (als drittem Regiment) und
dem Bataillon 56 sowie den Eisenbahn-Bau-Kompanien 31 - 45
die Eisenbahn-Pionier-Regimenter 1 - 4 zu je zwei Bataillonen
errichtet. Ihnen folgten 1940/41 die Regimenter 5 - 8. Zu
ihrer Aufstellung wurden die bei Mobilmachung aufgestellten
Eisenbahn-Baustäbe 1 - 6 (1940 in Eisenbahn-Pionierstäbe 11 -
16 umbenannt und um 17 - 20 verstärkt) verwandt. Von den 8
Eisenbahn-Pionier-Regimentern wurden 7 und 8 als solche am 1.
7. 1942 aufgelöst; Nie bildeten die
Eisenbahn-Pionier-Regiments-Stäbe 7 und 8, die
Eisenbahn-Pionier-Bataillons-Stäbe 9 - 12 (teilweise
ausgetauscht) und die Eisenbahn-Pionier-Kompanien 51 - 66.
Die Eisenbahn-Pionier-Brigade-Stäbe 1 - 3 entstanden am 10.
12. 1942 und 1943 für die Heeresgruppen Süd, Mitte und Nord.
(Im Frankreichfeldzug hatten die Regimenter 1 - 3 die
Aufgaben der Grukodeis A, C und B wahrgenommen.) 1943 wurden
die Eisenbahn-Pionier-Bataillons-Stäbe 13 - 16 aufgestellt.
Weitere - sonst in dieser Arbeit nicht behandelte -
Eisenbahn-Pionier-Kompanien entstanden 1943: 49 (aus einem
Seilbahn-Kommando z. b. V. 601), 50, 67 - 76 (aus den
Feldbahn-Kompanien 301 - 308, 351 und 352), 77 - 80 (aus dem
Eisenbahn-Brückenbau-Bataillon 501), 81 - 107 (aus den
Eisenbahn-Bau-Kompanien 101 - 125) und 619 (aus der
Betriebs-Kompanie der Murmansk-Seilbahn).
3 Am 1. 4. 1940 wurde das Brückenbau-Bataillon 638 als
Eisenbahn-Brückenbau-Bataillon 501 in die Eisenbahntruppe
übernommen; gleichzeitig erfolgte die Übernahme der
Bau-Bataillone 207, 212 und 251 - 253 als
Eisenbahn-Bau-Bataillone 511 - 515. Die später übernommenen
Bau-Bataillone 2, 12, 15, 83, 106, 111, 139, 404 und 408
behielten auch als Eisenbahn-Bau-Bataillone ihre Nummern; 12
wurde Eisenbahn-Brückenbau-Bataillon. Das Bataillon 501 wurde
am 26. 7. 1943 aufgelöst; die übrigen wurden am 19. 8. 1943 -
bei Überführung der Bautruppe zu den Pionieren - in
Eisenbahn-Baupionier-Bataillone umbenannt. Nur vorübergehend
hatten die Bataillone 139 und 515 die Bezeichnung
Eisenbahn-Oberbaustäbe Mitte und Süd geführt.
4 1943 entstanden die Eisenbahn -
Betriebsämter 201 - 203 und die Eisenbahn - Maschinenämter
211 und 212. Andere Ämter führten den Namen ihres Standortes.
- An weiteren Eisenbahnstäben und -einheiten werden genannt:
die Feldbahn-Stäbe 100 und 110 (seit 26. 4. 1940
Feldbahn-Bataillonsstäbe 21 und 22), die
Feldbahn-Bataillonsstäbe 501 - 503 (errichtet 23. 9. 1942),
die Feldbahn-Kompanien 101 - 109 (1939/40 umbenannt und
erweitert auf 301 - 312, 351 - 3 und 1942 zur Aufstellung der
Eisenbahn-Pionier-Kompanien 67 - 76 verwandt) und die
Feldbahn-Betriebs-Kompanien (später Feldbahn-Kompanien) 601 -
617 (errichtet 1942/43). Dazu kamen (aus Kolonnen errichtet)
die Eisenbahn-Pfeilergrund-Kompanien 131 und 132, die
Eisenbahn-Fernsprech-Bau-Kompanien 141 bis 161, die
Eisenbahn-S teil werks-Kompanien 171 - 183, die
Eisenbahn-Wasserstations-Kompanien 191 - 197 und die
Eisenbahn-Betriebs-Kompanien 201 - 208. (Die
Eisenbahn-Fernsprech-Bau-Kompanien, später: schwere
Eisenbahn-Blankdraht-Kompanien, sind auch unter E I.
Nachrichtentruppen, Abschnitte 7 und 8, erwähnt.) Die
Eisenbahn-Pionier-Park-Kompanien führten die Nummern 401 -
414. Von ihnen wurden die Kompanien 407 - 412 auch als
Heimat-Pionier-Park-Kompanien bezeichnet. Auch bestanden zwei
Seil b ah n-Kommandos 601 - 602 und die Seilbahntrupps 601 -
628. - Alle diese Ämter, Kompanien und Trupps sind in den
weiteren Bänden dieser Arbeit nicht aufgeführt.
5 Aus „feldgrauen Eisenbahnern" der
Reichsbahn entstanden im März 1941 die
Feldeisenbahn-Einheiten, am 18. 6. 1943 in
Eisenbahn-Betriebstruppen umbenannt. Die anfängliche zivile
Bezeichnung war am 23. 3. 1942 durch die militärische ersetzt
worden. Es wurden die
Feldeisenbahn-Direktionen 1 - 4 zu den
Feldeisenbahn-Kommandos l - 4 (1 Belgrad, 2 Dresden, 3
Preslau, 4 Riga), später l - 7
Feldeisenbahn-Betriebsämter 1 - 24 zu den
Feldeisenbahn-Betriebs-Abteilungen 1-24
Feldeisenbahn-Maschinenämter 1 - 9 zu den
Feldeisenbahn-Maschinen-Abteilungen 1 - 9, später 1 -
13
Feldeisenbahn-Werkstatt-Ämter 1 - 9
zu den Feldeisenbahn-Werkstätten-Abteilungen 1 - 9, später 1
- 11.
lm März/Juni 1944 wurden die
meisten Feldeisenbahn-Betriebs-Abteilungen mit den
technischen Abteilungen zu Feldeisenbahn-Abteilungen
zusammengelegt; die Kompanien wurden selbständig. Sie
bildeten die Feldeisenbahn-Maschinen-Kompanien 30 - 65 und
die Feldeisenbahn-Betriebs-Kompanien 100 - 150. Das
Feldeisenbahn-Kommando 4 wurde am 4. 3. 1944 in das
Feldeisenbahn-Regiment 4 umgegliedert.
- Eisenbahn-Einheiten und Feldeisenbahn-Einheiten liefen
also in ihrer Nummerierung nebeneinander her; sie waren auch
in der Organisation getrennt und hatten trotz ähnlicher
Bezeichnung verschiedene Aufgabenbereiche.
Eisenbahntruppen
(Eisenbahnpioniere und Eisenbahnbetriebstruppen)
Eisenbahnpioniere
Eisenbahn-Pionier-Brigade-Stäbe l - 3
Eisenbahn-Pionier-Regimenter (und Rgts.Stäbe): 1 - 8,
69, 701 Eisenbahn-Pionier-Bataillons-Stäbe 9 - 16, 698
Eisenbahn-Pionier-Stäbe 11 - 20
Eisenbahn-Baustäbe 1 - 6
Eisenbahn-Bau-Bataillone: 2, 12, 15, 83, 106, 111, 139,
207, 212, 251, 253, 404, 408,
511 -
515; Kgl.Ungar. 101, 102
Eisenbahn-Baupionier Bataillone: 2, 12, 15, 83, 106,
111, 139, 404, 408, 511 - 518
Eisenbahn-Brückenbau-Bataillone: 12, 501, 636
Eisenbahn-Pionier-Ersatz-Bataillone 1 -
5
Eisenbahn-Pionierschule
Eisenbahnbetriebstruppen
Feldeisenbahn-Kommandos 1 -7
Feldeisenbahn-Regiment 4
Feldeisenbahn-Betriebs-Abteilungen 1 - 24
Feldeisenbahn-Maschinen-Abteilungen 1 -
13
Feldeisenbahn-Werkstätten-Abteilungen 1 - 11
Feldeisenbahn-Abteilungen: 4, 6, 8, 9, 11-
18, 24
Feldbahn-Stäbe 100, 110
Feldbahn-Bataillons-Stäbe: 21, 22, 501 -
503
Feldeisenbahn-Ausbildungs-Bataillone 1 - 4
Feldeisenbahn-Ersatz- und
Ausbildungs-Abteilung
IV. Technische
Truppen
Kommandeure der Technischen
Truppen: 1 - 8, 17, 24, Mineralöl
Technische Wehrwirtschafts-Kommandos: 1, 3, 4, 6, 8, 12,
13, 17, 23
Wehrwirtschaftliches
Bergbau-Bataillon Südost
Technische
Abteilungen I - XI
Technische
Bataillone: 1 - 10, 11 (Mineralöl A), 12 - 20, 23, 24
(Sich.), 26 (Bergbau), 33 (Mineralöl B), 35 (Montage), 36, 43
(trop.)
Technische Bataillone (Hb)
102, 103
Technisches Einsatz-Bataillon
(OKH)
Technische Ersatz- und
Ausbildungs-Bataillone l, 2
Technisches Ersatz-Kommando
Technische Ersatz-Abteilung
Technische Reserve-Bataillone: 1, 2, 3, 5, 6, 7, 9, 12,
13
Schule der Technischen
Truppen
Wehrmacht-Ingenieurschule mit:
Wehrmacht-Fachschule für Technik
Inhaltliche
Charakterisierung: Von Einheiten fast aller Arten der
Eisenbahn- und der Technischen Truppen sind einzelne
Unterlagen überliefert, darunter jedoch nur wenige Bestände
mit nennenswertem Umfang. So sind vom
Eisenbahn-Pionier-Regiment 6 103 Akten erhalten, die Auskunft
über den Einsatz insbesondere in der Zeit von 1940 bis 1943
geben.
Erschließungszustand:
vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch RH
47/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch RH 47
- Extent
-
535 Aufbewahrungseinheiten; 13,5 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Weitere Einheiten
- Related materials
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt), Berlin: Erkennungsmarkenverzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 4 (OKH / Chef des Transportwesens)
RH 66 (General der Eisenbahntruppen)
RH 12-10 (Inspektion der Eisenbahnpioniere des Heeres (In 10)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
MSG 3 (Sammlung von Verbandsdruckgut
MSG 105 (Eugen von Donat: Eisenbahntruppen und Westbefestigungen im 1. und 2. Weltkrieg)
R 124 E(isenbahnverwaltung in den besetzten Gebieten inBundesarchiv, Abteilung R)
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 29
Gottwaldt, Alfred B.: Deutsche Eisenbahnen im Zweiten Weltkrieg. Rüstung, Krieg und Eisenbahn (1939-1945). Stuttgart 1985
Derselbe: Heeresfeldbahnen. Bau und Einsatz der militärischen Schmalspurbahnen in zwei Weltkriegen. Stuttgart 1986
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenance
-
Verbände und Einheiten der Eisenbahntruppe und Technischen Truppe des Heeres, 1937-1945
- Date of creation of holding
-
1937-1945
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
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Object type
- Bestand
Associated
- Verbände und Einheiten der Eisenbahntruppe und Technischen Truppe des Heeres, 1937-1945
Time of origin
- 1937-1945