Bestand
Verbände und Einheiten der Schnellen Truppe und Panzertruppe des Heeres (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: 1933/34 begann, zunächst getarnt, die
Umwandlung der Kraftfahr-Abteilungen der sieben Divisionen
des Reichsheeres in Formationen der bislang durch den
Versailler Vertrag verbotenen Panzertruppe. Aus einigen
Reiter-Regimentern entstanden Einheiten der Kraftfahrtruppe.
Im November 1938 wurden Panzertruppen und Kraftfahrtruppen
mit der Kavallerie in der Waffengattung Schnelle Truppen
zusammengefasst, von ihr dann aber nach Schaffung der
Waffengattung Panzertruppe am 1. April 1943 wieder getrennt,
wobei die Kradschützen-Bataillone in
Panzeraufklärungs-Abteilungen umgewandelt wurden. Außerdem
gehörten zu den Panzertruppen die Panzerjäger-Abteilungen,
bis März 1940 Panzerabwehr-Abteilungen genannt, und die
Aufklärungs-Regimenter und Aufklärungs-Abteilungen.
Der nachfolgende Abschnitt ist zum größten
Teil wörtlich zitiert aus: Tessin, Georg: Verbände und
Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten
Weltkrieg 1939-1945. Bd. 1, S. 160-187, Osnabrück 1979.
Kommandeure der Panzertruppen und
Panzer-Brigaden
Der General der
Panzertruppen West wurde im Sommer 1944 beim Oberbefehlshaber
West wiederaufgestellt, nachdem der aus dem Stab der
Panzer-Brigade 100 im Juli 1943 gebildete General der
Panzertruppen West Anfang 1944 in Panzergruppenkommando West
und im August 1944 in 5. Panzer-Armee umbenannt wurde.
Die 1. bis 3. Panzer-Brigade wurden im
Oktober 1935 als Stab für die Panzereinheiten
(Panzer-Regimenter) der 1. bis 3. Panzer-Division
aufgestellt.
Die 4. Panzer-Brigade
wurde im November 1938 aufgestellt. Sie bildete am 01.
September 1939 den Stab der Panzer-Division Kempf in
Ostpreußen. Nach Auflösung der Panzer-Division Kempf am 15.
Oktober 1939 wird der Stab wieder als 4. Panzer-Brigade
bezeichnet und der 10. Panzer-Division unterstellt.
Die 5. Panzer-Brigade wurde im November 1938
als Stab für die Panzer-Regimenter der 4. Panzer-Division
aufgestellt. Am 27. Januar 1941 wurde die Brigade der 3.
Panzer-Division unterstellt.
Zwischen
Ende 1941 und November 1942 wurden diese Brigaden
aufgelöst.
Die 6. Panzer-Brigade
bestand nur etwa ein Jahr. Die Aufstellung erfolgte im
November 1938 als selbständiger Stab für die
Panzer-Regimenter 11 und 25. Im April 1939 wurde die Brigade
zur 2. leichten Division nach Würzburg verlegt und im Herbst
1939 bereits wieder aufgelöst.
Am 27.
Juni 1943 wurde die 10. Panzer-Brigade aus dem Stab des
Panzer-Regiments 10 aufgestellt; seit September 1942 zur
Verfügung des OKH. 1945 bildet die Brigade den Stab der
Panzer-Division Döberitz.
Aus dem Stab
der Panzer-Brigade 21 wurde im Oktober 1943 die
Panzer-Division Norwegen mit Panzer-Abteilung,
Panzer-Grenadier-Regiment, Panzer-Jäger-Abteilung,
Panzer-Artillerie-Abteilung und Panzer-Pionier-Bataillon.
Nach Umgliederung der Panzer-Division Norwegen für das
Panzer-Armeeoberkommando Norwegen wurde die Panzer-Brigade
Norwegen aufgestellt, allerdings nur mit Panzer-Abteilung und
Panzer-Grenadier-Bataillon.
Im August
1944 wurden Panzer-Brigaden mit den Nr. 101 bis 113
aufgestellt, die eine Panzer-Abteilung und ein
Panzer-Grenadier-Bataillon (mit drei bzw. fünf Kompanien)
oder ein Panzer-Grenadier-Regiment (mit sechs bzw. acht
Kompanien) und zusätzlich je eine Panzer-Jäger-, eine schwere
und eine Pionier-Kompanie erhielten.
Nach kurzem Einsatz wurden diese Brigaden in der Regel
zur Auffüllung der Panzer-Divisionen und
Panzer-Grenadier-Divisionen verwendet.
Panzer-Regimenter und Panzer-Abteilungen
Die bei Kriegsausbruch bestehenden
Panzer-Divisionen und Panzer-Brigaden verfügten über zwei
Panzer-Regimenter mit I. und II. Abteilung; die leichten
Divisionen über je eine Panzer-Abteilung.
Die Abteilungen der Panzer-Regimenter hatten in der
Regel vier Kompanien, ließen aber eine Kompanie in der Heimat
zurück und gingen mit zwei leichten und einer mittleren
Abteilung ins Feld.
Eine vorläufige
Umgliederung fand vor dem Frankreich-Feldzug statt, eine
endgültige im Winter 1940/1941 vor dem Rußland-Feldzug. Jede
Panzer-Division behielt nur ein Panzer-Regiment, erweitert
auf bis zu drei Abteilungen.
Die 1941
in Frankreich aufgestellten Panzer-Regimenter 201 bis 204
waren mit französischen Beutepanzern ausgestattet worden. Das
Panzer-Regiment 203 bildete am 13. Januar 1943 das
Panzer-Regiment „Großdeutschland".
Vor
dem Sommerfeldzug 1942 in Südrußland erhielten die
Panzer-Divisionen je drei Abteilungen; die bei der
Heeresgruppe Mitte behielten in der Regel nur eine Abteilung
zu vier Kompanien; sonst blieb es bei zwei Abteilungen.
Auch die Infanterie-Divisionen (mot.), am
23. Juni 1943 in Panzer-Grenadier-Divisionen umbenannt,
verfügten ab 1942 bzw. im Laufe des Jahres 1943 über
Panzer-Abteilungen.
Die am 24.
September 1943 befohlene Gliederung der „Panzer-Division 43"
brachte die Panzer-Regimenter wieder auf eine einheitliche
Stärke von zwei Abteilungen zu vier Kompanien mit je
zweiundzwanzig Panzern. Eine Abteilung war mit Panzern IV
(7,5 cm), die andere mit Panzern V (Panther) ausgestattet.
Die Aufstellung der Panther-Abteilungen zog sich bis in das
Jahr 1944 hin. Einige dieser meist in Frankreich
aufgestellten Abteilungen kamen überhaupt nicht zu ihrer
Division, sondern stießen bei Invasionsbeginn zu anderen
Divisionen und blieben dann bei diesen.
Die am 03. August 1944 befohlene Gliederung der
„Panzer-Division 44" brachte keine wesentliche Veränderung.
Doch blieb die Zahl der Panzer je Kompanie zunächst auf
siebzehn beschränkt.
Am 25. März 1945
wurde eine neue Gliederung der Panzer-Grenadier-Divisionen
befohlen und zwar einheitlich für die bisherigen
Panzer-Divisionen und Panzer-Grenadier-Divisionen als
„Panzer-Division 45". Diese Umgliederung ist nur zum Teil
wirklich durchgeführt worden und aus der Feldpostübersicht
nicht mehr ersichtlich. Ein Panzer-Regiment sollte jetzt nur
noch aus einer Panzer-Abteilung zu vier Kompanien mit je zehn
Kampfpanzern bestehen (zwei Kompanien Panzer IV, zwei
Kompanien Panzer V) nebst einer Panzer-Fla-Kompanie,
Panzer-Werkstatt-Kompanie, Versorgungs-Kompanie und
Stabs-Kompanie. An Stelle der II. Panzer-Abteilung war nun
ein Bataillon auf Schützenpanzerwagen (SPW) mit drei
Panzer-Grenadier-Kompanie (gp = gepanzert),
Versorgungs-Kompanie und schwerem Kanonenzug vorgesehen; bei
jeder Panzer-Grenadier-Kompanie befand sich ein Sturm-Zug mit
Sturmgewehr 44.
Außer den
Panzer-Regimentern und Panzer-Abteilungen bei den Divisionen
bestanden vereinzelt Panzer-Abteilungen in den besetzten
Gebieten. Sie waren durchweg mit Beutepanzern ausgestattet.
Von den 1943/1944 aufgestellten Sturm-Panzer-Abteilungen war
Nr. 216 mit 15 cm-Haubitzen ausgerüstet (daher
Sturm-Haubitzen-Abteilung 216 genannt). Von den
Panzer-Abteilungen 300 und 301 war die erste am 15. September
1940 durch Umbenennung der Minenräum-Abteilung 1 entstanden.
Sie war funklenkbar (fkl) und unbemannt hauptsächlich zur
Minenräumung bestimmt. Mit den schweren Panzern VI (Tiger)
waren von Mai 1942 an die Panzer-Abteilungen 501 bis 511
ausgestattet worden. Sie blieben Heerestruppen mit Ausnahme
von 501 (später 424) sowie „Feldherrnhalle" und
„Großdeutschland", die als Korps-Abteilungen zu den
neuformierten XXIV. Panzerkorps sowie Panzerkorps
„Feldherrnhalle" und „Großdeutschland" traten.
Panzer-Abwehr-Einheiten /
Panzer-Jäger-Einheiten
Bei
Kriegsausbruch bestanden Panzer-Abwehr-Abteilungen für jede
Division mit drei Kompanien zu je zwölf Pak (mot. Z.); nur
die Gebirgs-Divisionen hatte zwei Kompanien. Bei den
Divisionen der 1. Welle war als 4. Kompanie eine
MG-Fla-Kompanie mit zwölf 2 cm-Fla-Geschützen
zugeteilt.
Am 16. März 1940 wurden
sämtliche vorhandenen Panzer-Abwehr-Abteilungen in
Panzer-Jäger-Abteilungen umbenannt. Im Laufe des Jahres 1942
wurden bei verschiedenen Divisionen die Panzer-Jäger- und die
Aufklärungs-Abteilungen zu Panzer-Jäger- und
Aufklärungs-Abteilungen zusammengeführt und diese im Herbst
1942 in Schnelle Abteilungen umbenannt. Der Abteilungsstab
wurde entweder von der alten Panzer-Jäger- oder der
Aufklärungs-Abteilung gestellt. Mit der Auflösung der
Waffengattung Schnelle Truppe am 01. April 1943 wurden auch
diese Abteilungen wieder getrennt: die Panzer-Jäger kamen zu
den Panzertruppen und die Radfahrer der
Aufklärungs-Abteilungen zur Infanterie. Die Abteilungen
nahmen daher ihre alte Bezeichnungen wieder an.
Eine klare Lösung brachte erst die
Einführung der „Division n.A. (neuer Art)" am 02. Oktober
1943; die Gliederung der Panzer-Jäger-Abteilung sollte
allerdings der vorhandenen Waffenausstattung angepaßt sein.
Vorgesehen waren für jede Abteilung:
·
1. Kompanie mit vierzehn schweren Pak (Sfl.) 5 cm,
· 2. Kompanie mit zehn
Sturmgeschützen,
· 3. Kompanie mit
neun Fla 3,7 cm (mot. Z.).
Davon
führte die 2. Kompanie eine eigene Bezeichnung mit einer um
eintausend erhöhten Nummer (festgelegt mit Befehl vom 14.
Februar 1944). So erhielt zum Beispiel die bisherige 2.
(Sturmgeschütz-)Kompanie/Panzer-Jäger-Abteilung 85 die
Bezeichnung Sturmgeschütz-Abteilung 1085; sie gehörte jedoch
auch jetzt noch voll zur Panzer-Jäger-Abteilung. Am 06.
Oktober 1944 wurde die Bezeichnung in Panzer-Jäger-Kompanie
1085 und am 27. Februar 1945 in Jagd-Panzer-Kompanie 1085
geändert.
An Stelle der Ausrüstung mit
3,7 cm- oder 5 cm-Pak, die gegen den neuen russischen Panzer
T 34 wenig ausrichten konnten, war nach und nach die
Ausstattung mit 7,5 cm-Pak bei der 1. Panzer-Jäger-Kompanie
getreten.
Nur verhältnismäßig wenige
Panzer-Jäger-Abteilungen (mit den Nummern zwischen 500 und
700) zählten zu den Heerestruppen.
Ein
Panzer-Jäger-Regiment (aus dem Stab/Panzer-Regiment 35) gab
es nur einmal (Nr. 656) zwischen dem 08. Juni und dem 01.
September 1943. Die Panzer-Jäger-Abteilung 654 bildete die
II. Abteilung des Regiments. Sie erhielt am 01. September
1943 ihre alte Bezeichnung wieder, während die
kriegsgliederungsmäßige Unterstellung der (nicht umbenannten)
schweren Panzer-Jäger-Abteilung 653 und der
Sturm-Panzer-Abteilung 210 mit dem 16. Dezember 1943 entfiel.
Der Regimentsstab wurde Sommer 1944 zur Bildung der
Panzer-Brigade 101 verwandt.
Schwere
Panzer-Jäger-Abteilungen, die mit „Nashorn"- sowie später mit
„Panther"- und „Tiger"-Panzern ausgerüstet waren, gab es
insgesamt dreizehn, mit 8,8 cm-Geschützen (seit November
1944) waren fünfzehn ausgestattet.
Die
Panzer-Jagd-Brigade 104 mit sechs Panzer-Jagd-Abteilungen
(jede Abteilung mit zwei Panzer-Jagd-Kompanien zu vierzehn
Jagdpanzern und einer Panzer-Aufklärungs-Kompanie) wurde am
24. Januar 1945 aufgestellt. Die später aufgestellten
Panzer-Jagd-Verbände bestanden aus selbständigen
Panzer-Jagd-Kommandos unter Führung eines jungen Offiziers
mit wenigen Mannschaften, die mit Panzer-Nahkampf-Mitteln
ausgerüstet waren.
Die
Panzer-Zerstörer-Bataillone gehörten nicht zur Panzer-Waffe,
sondern zur Infanterie und waren bereits seit Herbst 1943 bei
den Armeen und Heeresgruppen der Ostfront aus
Panzer-Jäger-Einheiten aufgelöster Infanterie-Divisionen
gebildet worden.
Als
Festungsbesatzungen waren seit dem 27. Juli 1944 die
Festungs-Pak-Verbände aufgestellt worden. Von Nr. X (römisch
zehn) ab handelte es sich nur um Stäbe, denen Kompanien
verschiedener Herkunft unterstanden.
Die Höheren Festungs-Pak-Offiziere 1 bis 4 waren im
Westen eingesetzt, der Höhere Festungs-Pak-Offizier 5 beim
Oberbefehlshaber Südwest.
Kradschützen-Einheiten /
Panzer-Aufklärungs-Einheiten
Im
Frieden bestanden drei Kradschützen-Bataillone (1, 2, 3) für
die ersten drei Panzer-Divisionen. Eine
Kradschützen-Abteilung 6 wurde noch im Mai 1939 durch
Umbenennung der IV./Kavallerie-Schützen-Regiment 4
gebildet.
Ein Kradschützen-Bataillon
hatte:
· 1. bis 3.
Kradschützen-Kompanie (mit neun leichten, zwei schweren MG
und drei leichten Granatwerfern),
· 4.
Krad-MG-Kompanie (mit acht schweren MG und sechs mittleren
Granatwerfern),
· 5. schwere Kompanie
(mit Pak-Zug (drei Pak), Geschütz-Zug mit zwei leichten
Infanterie-Geschützen und Pionier-Zug).
Die Kradschützen-Abteilung 6 bestand aus:
· 1. bis 3. Kradschützen-Schwadron (mit
achtzehn leichten, zwei schweren MG und drei leichten
Granatwerfern),
· 4. MG-Schwadron (mit
acht schweren MG, sechs mittleren Granatwerfern und einem
Pak-Zug mit 3 Pak).
Vor dem
Frankreichfeldzug entstand das Kradschützen-Bataillon 7 aus
der I./Aufklärungs-Regiment 7 (mit zwei
Kradschützen-Kompanien und einer schweren Kompanie).
Bei der Verstärkung der motorisierten
Verbände auf zwanzig Panzer-Divisionen und zehn
Infanterie-Divisionen (mot.) im Herbst 1940 erhielt jede
dieser Divisionen ein Kradschützen-Bataillon in der oben
genannten Gliederung (die Zahl der leichten MG bei den
Kradschützen-Kompanien wurde auf achtzehn verstärkt).
1942 wurden Aufklärungs-Abteilungen und
Kradschützen-Bataillone zusammengelegt. Die neuen
Kradschützen-Bataillone erhielten die Stäbe, mit einigen
Ausnahmen, von den bisherigen Kradschützen-Bataillonen.
Die Panzer-Späh-Schwadron trat als 1.
(Pz.Sp.)Kompanie zum Kradschützen-Bataillon, meist auch als
Kradschützen-Schwadron. Die entsprechenden alten Kompanien
wurden aufgelöst. Damit bestand das Kradschützen-Bataillon
jetzt aus:
· 1.
Panzer-Späh-Kompanie,
· 2. und 3.
Kradschützen-Kompanie,
· 4.
Krad-MG-Kompanie,
· 5. schwere
Kompanie.
1941/1942 wurden weitere
Kradschützen-Bataillone gebildet.
Mit
Verfügung vom 24. März 1943 wurden die
Kradschützen-Bataillone der Panzer-Divisionen, der leichten
Afrika-Division und der Infanterie-Divisionen (mot.) sowie
der Aufklärungs-Abteilung der 22. Infanterie-Division in
Panzer-Aufklärungs-Abteilungen umbenannt und traten mit
Bildung der Waffengattung Panzertruppe am 01. April 1943 zu
dieser.
Die leichten
Schützen-Kompanien (gp = gepanzert) und die
Kradschützen-Kompanien hatten dabei die Bezeichnung
Panzer-Aufklärungs-Kompanie erhalten.
Die Gliederung der Panzer-Aufklärungs-Abteilungen
änderte sich durch Verfügung des OKH vom 24. September 1943.
Während die Panzer-Aufklärungs-Abteilungen der
Panzer-Grenadier-Divisionen ihre Gliederungen behalten
sollten (die drei Schützen-Kompanien hatten statt Krafträdern
auch Ketten-Krafträder oder Volkswagen) war für die
Panzer-Aufklärungs-Abteilungen der Panzer-Divisionen eine
neue Gliederung vorgesehen, die aber nicht zur Durchführung
kam:
· 1. bis 3. Panzer-Späh-Kompanie,
davon die 1. mit 7,5 cm-Sturmgeschützen,
· 4. Schützen-Kompanie mit Kettenfahrzeugen,
· 5. Kradschützen-Kompanie auf Krafträdern,
Ketten-Krafträdern oder Volkswagen
·
6. schwere Kompanie.
·
Durchgeführt wurde statt dessen bei den
meisten Abteilungen eine Gliederung in:
· Stabs-Kompanie mit drei 7,5 cm-Sturmgeschützen
· 1. Panzer-Späh-Kompanie mit fünfundzwanzig
leichten Schützen-Panzerwagen (leichte MG),
· 2. und 3. Schützen-Kompanie mit je zwei 8,1
cm-Granatwerfern und 7,5 cm-Sturmgeschützen, davon die 2. auf
Raupenfahrzeugen und zusätzlich vier schweren MG (dreißig
bzw. dreiundzwanzig mittlere Schützen-Panzerwagen),
· 4. schwere Kompanie mit Granatwerfer-Zug
(6-8,1 cm), Flammenwerfer-Zug (6), Geschütz-Zug (6-7,5 cm
Sfl.) und Pionierzug
· sowie
Versorgungs-Kompanie.
Die starken
Verluste im Winter 1944/1945 brachten mit der Umbildung der
Panzer-Divisionen und Panzer-Grenadier-Divisionen zur
„Panzer-Division 45" auch eine Reduzierung bei der
Panzer-Aufklärungs-Abteilung mit sich. Diese sollte laut
Befehl des Generalinspekteurs der Panzertruppen für eine
volle Division nur noch aus der:
· 1.
gemischte Panzer-Späh-Kompanie und Aufklärungs-Kompanie
· 2. und 3. Schützen-Kompanie
· und der Versorgungs-Kompanie
bestehen.
Bei den als
Kampfgruppen wieder aufgestellten
Panzer-Aufklärungs-Abteilungen fehlte die 2.
Schützen-Kompanie. Die ganze Abteilung hatte nur noch neun
Schützen-Panzerwagen und sechzehn Rad-Spähwagen. In der
Feldpostübersicht kommen diese Veränderungen nur noch
vereinzelt zur Geltung.
Sonstige
Aufklärungs-Einheiten
Aufklärungs-Abteilungen für die Infanterie- und
Gebirgs-Divisionen bestanden im Frieden nicht; sie wurden
erst bei Kriegsbeginn aus den Kavallerie-Regimentern
gebildet. Bei der 1. und 2. Welle bestanden sie aus:
· Reiter-Schwadron mit neun leichten, zwei
schweren MG,
· Radfahrer-Schwadron mit
neun leichten, zwei schweren MG und drei leichten
Granatwerfern,
· schwere Schwadron mit
drei Pak (mot. Z.), drei leichten IG (mot.) und zwei
Panzer-Späh-Wagen.
Bei der 3. und 4.
Welle fehlten die Reiter-Schwadron und der Panzer-Spähtrupp.
Dafür hatten diese Aufklärungs-Abteilungen statt einer zwei
Radfahrer-Schwadronen. Die Gebirgs-Divisionen hatten zwar
Reiter- und Radfahr-Schwadronen; dafür fehlte hier aber die
schwere Schwadron.
Auch bei
Neuaufstellungen während der ersten Kriegshälfte blieb die
Ausstattung der Division mit Aufklärungs-Einheiten sehr
unterschiedlich. Teils fehlte sie ganz (13. bis 15. Welle),
teils gab es eine Radfahrer-Schwadron bei einer kombinierten
Panzer-Jäger- und Aufklärungs-Abteilung (5. bis 8. Welle).
Reiter-Schwadronen wurden erst wieder bei einigen Divisionen
der 12. Welle aufgestellt.
Die
Zusammensetzung der Abteilungen aus Reitern, Radfahrern und
einer motorisierten schweren Kompanie mit ihren völlig
verschiedenen Marschgeschwindigkeiten erwies sich für einen
gemeinsamen Einsatz der ganzen Abteilung als sehr
unzweckmäßig.
Zuerst wurden die
Reiter-Schwadronen abgegeben, teils zur Verstärkung der 1.
Kavallerie-Division, dann zur Aufstellung von Reiterverbänden
im Osten. Die Aufklärungs-Abteilungen nahmen dann die
Bezeichnung Radfahr-Bataillone an, seit 1942 meist
Radfahr-Abteilungen. Soweit sie mit den
Panzer-Jäger-Abteilungen gekoppelt waren, führten sie die
Bezeichnung Schnelle Abteilung. Mit der Aufstellung der
Waffengattung Panzertruppen am 01. April 1943 nahmen die
Radfahr-Abteilungen und die mit dem Stab einer
Aufklärungs-Abteilung gebildeten Schnellen Abteilungen wieder
den Namen Aufklärungs-Abteilung an und traten zur Infanterie
über.
Bei der Umgliederung von
dreigleisigen Divisionen mit neun Bataillonen zu
zweigleisigen Divisionen bei den Heeresgruppen im Osten war
meist ein 7. Bataillon als Verfügungs-Bataillon der Division
bestehen geblieben und nahm die Bezeichnung
Divisions-Bataillon an. Die Kriegsgliederung „Division n.A.
44" vom 02. Oktober 1943 bezeichnet diese Bataillone als
Füsilier-Bataillone (Umbenennung bereits mit Verfügung vom
26. Juli 1943) und verschmolz die vorhandenen Reste der
Aufklärungs-Abteilungen mit ihnen bzw. stockte letztere zu
Füsilier-Bataillonen auf. Mit den aus Traditionsgründen in
Füsilier- statt in Grenadier-Regimenter umbenannten
Infanterie-Regimentern haben diese Füsilier-Bataillone nichts
zu tun.
Die Füsilier-Bataillone waren
wie die Grenadier-Bataillone in vier Kompanien
(einschließlich einer schweren Kompanie) gegliedert. Die
erste Kompanie war mit Fahrrädern ausgestattet.
In einer zusammenfassenden Verfügung vom 23.
Februar 1944 erhielten 57 Divisions-Füsilier-Bataillone die
Bezeichnung „Divisions-Füsilier-Bataillon (A.A.)", um die
Tradition ehemaliger Truppenteile der Kavallerie zu erhalten.
Ihre Angehörigen erhielten die Bezeichnung Rittmeister,
Wachtmeister und Reiter. Außerdem erhielten achtunddreißig
Kompanien der übrigen Bataillone die Bezeichnung Schwadron
und damit die Tradition der Kavallerie.
Nur diese Bataillone und Schwadronen blieben auch weiter
auf Ersatzgestellung aus den Aufklärungs-Ersatz-Abteilungen
angewiesen; die übrigen Divisions-Füsilier-Bataillone
erhielten den Ersatz von Grenadier-Ersatz-Bataillonen.
Die Schnellen Brigaden 20 und 30 (auch
Radfahr-Brigaden genannt) entstanden am 07. März 1943 aus den
im Februar nach Belgien und in die Niederlande verlegten
Reserve-Radfahr-Regimentern 20 und 30. Diesen waren die aus
den Reserve-Radfahr-Abteilungen umgebildeten Schnellen
Abteilungen 503-507, 509-513, 517 und 518 unterstellt.
Die Radfahr-Aufklärungs-Brigade Norwegen war
im April 1944 als Radfahr-Aufklärungs-Regiment mit zwei
Abteilungen aus den Aufklärungs-Abteilungen 95 und 233
gebildet worden.
Die 10.
Radfahr-Jäger-Brigade wurde erst im Januar 1945 mit drei
Radfahr-Jäger-Bataillonen und der Artillerie-Abteilung 510
für den Einsatz in Ostpreußen gebildet.
Eisenbahn-Panzer-Züge
Diese
traten am 01. April 1943 von den Eisenbahntruppen zu den
Panzertruppen über.
Bearbeitungshinweis:
Der Bestand war bisher lediglich in Form von Karteikarten
erschlossen. Im Rahmen eines Praktikums haben Herr Stefan
Knott und Herr Johannes Götz im Jahr 2005 den Bestand in die
Datenbank BASYS-S eingegeben. Die Überarbeitung erfolgte im
Fachreferat.
Akten von Einheiten der
Infanterie, der Artillerie, der Pioniere und Truppenteilen
des Ersatzheeres sind in die jeweiligen Bestände überführt
worden. Die vorhandenen Erkennungsmarkenverzeichnisse wurden
an die Deutsche Dienststelle (WASt) abgegeben.
Bei der Klassifikation wurde zwischen den
Kommandeuren der Panzertruppen und Panzer-Brigaden, den
Panzer-Regimentern und -Abteilungen, den Panzer-Abwehr- und
Panzer-Jäger-Einheiten, den Panzer-Aufklärungs-Einheiten und
den sonstigen Aufklärungs-Einheiten sowie den
Eisenbahn-Panzer-Zügen unterschieden. Innerhalb dieser
Klassifikationen sind die Namensverbände vorangestellt,
anschließend folgen die jeweiligen Regimenter, Abteilungen,
Bataillone und Kompanien in numerischer Reihenfolge.
Die Bezeichnung der Einheit im jeweiligen
Klassifikationspunkt richtet sich nach dem Zeitraum, für den
Unterlagen vorhanden sind. Es wurde nicht nach dem Prinzip
der Schlußprovenienz klassifiziert. Die Angabe in Klammern
nennt den Verband bzw. die Kommandobehörde, dem bzw. der die
Einheit in diesem Zeitraum dauerhaft unterstellt war.
Für die Stammtafeln wurde ein eigener
Klassifikationspunkt angelegt.
Die im
Bestand enthaltenen zahlreichen Überlieferungsverweise wurden
in das Bemerkungsfeld des Klassifikationspunktes der
jeweiligen Einheit aufgenommen.
Bei
den Überlieferungsverweisen aus dem Bestand RH 10 handelt es
sich grundsätzlich um Zustandsberichte (personelle und
materielle Lage) sowie Kriegsgliederungen der jeweiligen
Einheit.
Inhaltliche
Charakterisierung: Erhalten geblieben sind grundsätzlich nur
Aktensplitter einzelner Formationen. Hervorzuheben sind die
Überlieferungen der 6. Panzer-Brigade mit einem Umfang von 58
Akten und der 7. (bayer.)
Kraftfahr-Abteilung/Kraftfahr-Abteilung München, seit 15.
Oktober 1934 Aufklärungs-Abteilung 7 mit einem Umfang von ca.
260 Akten, überwiegend aus der Zeit zwischen 1921 und
1939.
Erschließungszustand:
vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch RH
39/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch RH 39
- Extent
-
808 Aufbewahrungseinheiten; 15,7 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Weitere Einheiten
- Related materials
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt), Berlin: Erkennungsmarkenverzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 10 (OKH / Generalinspekteur der Panzertruppen)
RH 12-6 (Inspektion der Schnellen Truppen (In 6)
RH 24 (Generalkommandos (Korps) und Höhere Kommandos )
RH 26 (Infanterie-Divisionen)
RH 27 (Panzer-Divisionen)
RH 28 (Gebirgs-Divisionen)
RH 29 (Kavallerie-Divisionen)
RH 53 (Wehrkreiskommandos, dort Kommandeure der Panzertruppen)
ZA 1 (Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
MSG 3 (Verbandsdruckschriften)
Akten:
RH 11-I/40 Zustandsberichte und Offizierstellenbesetzungen der Aufklärungseinheiten, 1943-1945
ZA 1/373 (Organisation, Ausbildung und technische Weiterentwicklung der Schnellen und Panzertruppe, v. Manteuffel)
Literatur: Eichel, Alfred (Hrsg.): Die Panzertruppen und die wichtigsten deutschen und feindlichen Panzertypen. (Reprint der Ausgabe Dresden 1944) Magdeburg 2003.
Erb, Hasso: Kradschützen. Die Geschichte der schnellsten Truppe des Heeres. Stuttgart 1981.
Fleischer, Wolfgang: Deutsche Panzer 1935-1945. Technik, Gliederung und Einsatzgrundsätze der deutschen Panzertruppen. Eggolsheim 2007.
Guderian, Heinz: Die Panzertruppen und ihr Zusammenwirken mit den anderen Waffen. Berlin 1944.
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bände. Osnabrück 1978 ff.
Jentz, Thomas: Die deutsche Panzertruppe: Gliederungen, Organisation, Taktik, Gefechtsberichte, Verbandsstärken, Statistiken. 2 Bände. Wölfersheim-Berstadt 1998/1999.
Kampe, Hans Georg: Wünsdorf: Geburts- und Entwicklungsstätte der deutschen Panzertruppen. Berlin 1997.
Macksey, Kenneth J.: Deutsche Panzertruppen. Rastatt 1981.
Munzel, Oskar: Die deutschen gepanzerten Truppen bis 1945. Herford und Bonn 1965.
Nehring, Walter: Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe. Berlin 1969.
Sawodny, Wolfgang: Die Panzerzüge des Deutschen Reiches 1899 - 1945. Freiburg 2006.
Scheibert, Horst: Panzergrenadiere, Kradschützen, Panzeraufklärer. Entstehung, Gliederung, Ausrüstung, Einsatz. Eine Bilddokumentation. Friedberg 1982.
Scheibert, Horst: Das Waffen-Arsenal. Bewaffnung, Ausrüstung und Einsatz der Streitkräfte im 2. Weltkrieg. Friedberg 1975ff.
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Tessin, Georg: Formationsgeschichte der Wehrmacht 1933-1939. Stäbe und Truppenteile des Heeres und der Luftwaffe. Boppard 1959.
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- Provenance
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Verbände und Einheiten der Schnellen Truppe und Panzertruppe des Heeres, 1926-1945
- Date of creation of holding
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1926-1945
- Other object pages
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- Last update
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16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Associated
- Verbände und Einheiten der Schnellen Truppe und Panzertruppe des Heeres, 1926-1945
Time of origin
- 1926-1945