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Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar#Generalintendanz des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar
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52
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NZfM 78 (26.1.1911), S. 51: "Wagner beherrscht den Spielplan wieder ausgiebig. RIENZI wurde neu einstudiert, man hatte aber manche sinnlose Striche für gut befunden. So fehlte der beziehungsreiche Schluss der Pantomime, der sie erst verständlich macht. Es ist nötig, dass Rienzi die Königswürde ausschlägt; auch sollte die Leiche des Colonna gebracht werden, um Adrianos Wandlung zu motivieren. Die Regie hätte bei diesem auf Äusserlichkeiten berechneten, nur noch historisch geniessbaren Werke viel glänzendere Bilder schaffen müssen. Herrn ZELLERS Tenor klang wieder ziemlich ermüdet." Weimarische Zeitung Nr. 268, 15. November 1910, S. 1f. [über RIENZI]: Der Rezensent (O.L.) geht zunächst auf den Stellenwert des RIENZI im Schaffen Wagners ein und postuliert, dass man die Oper eigentlich Spontini als Komponisten zuschreiben müsse. Sie sei letztlich ein getreues Abbild der von Wagner später selbst „verspotteten und in den Abgrund geschleuderten opera seria“. Sein Statement lautet: „Man kann den RIENZI heute eigentlich nur noch historisch genießen“. Allerdings räumt er ein: „Aber von dem Gesichtspunkt aus schämt man sich gar nicht zu sagen, daß das Werk immer noch einen bedeutenden Eindruck macht; man ist der Intendanz für die Einstudierung des Werks doppelt dankbar, gleichviel, ob aus ihm der Geist der nun begrabenen großen Oper spricht und in ihm von dem Wagner der Leitmotive, des Einheitskunstwerks auch nicht ein Funken zu spüren ist.“ Zur Aufführung heißt es unter anderem: Freilich, den Löwenanteil an diesem Erfolg hatte die vorzügliche Darstellung, die ausgezeichnete Inszenierung und das Orchester, das unter RAABES Leitung die Ouvertüre vorzüglich herausbrachte und das Vorspiel zum fünften Akte, wo ein PAAR Takte an den späteren ECHTEN Wagner erinnerten, besonders fein nuanciert wiedergab.“ Kürzungen hat es wohl wiederum gegeben, die aber prinzipiell gutgeheißen werden: „Daß übrigens der Rotstift in der RIENZI-Partitur sehr verständig sein unerbittliches Henkeramt geübt hat, sei zum Schlusse noch mit dankbarer Anerkennung hervorgehoben. Wenn nicht, wie gesagt, Darsteller, Orchester und Regie so Hervorragendes geleistet hätten, man würde die MUSIK des RIENZI kaum vier Stunden lang ertragen haben.“
- Creator
- Contributor
- Published
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1910-11-13
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- URN
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urn:nbn:de:urmel-826be0c5-32f1-49e4-8874-72619a28c45d1-00043099-13
- Last update
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21.04.2023, 10:51 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Theaterzettel ; Text
Associated
Time of origin
- 1910-11-13